Shaggy Dogs

Who Let The Shaggy Dogs Out?

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.12.2012
Jahr: 2011
Stil: Pub Rock

Links:

Shaggy Dogs Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Shaggy Dogs
Who Let The Shaggy Dogs Out?, Pile On Face, 2011
JackerGuitar
TomaBass
GuillermoDrums
RedVocal & Harp
Guests:
Bala PradalOrgan & Piano
WentaBacking Vocals
Stephane AndrieuxTenor Trombone
Christian AgulloTenor Trombone
Olivier CoudertTenor Saxophone
Al ScottPercussions & Organ
Produziert von: Al Scott Länge: 46 Min 58 Sek Medium: CD
01. Why Should I Wait08. Hello
02. You Gotta Live09. Don't Think Twice
03. How I (Really) Feel10. Leave My Heart Alone
04. Hallelujah11. Andé Williams
05. Promise12. They Get What They Want
06. Check Point13. Communication Rules
07. I'm Just A Man

"Who Let The Shaggy Dogs Out?", ja, die Frage ist viel mehr: Wer hat sie denn überhaupt eingesperrt? Solche Typen gehören doch raus! Raus auf die Straße, raus on the road und raus auf die Bühnen der verräucherten (gibt’s so was noch?) Spelunken und Bierkeller.
Warum diese Hunde so "shaggy" sind, das kann sich jeder selbst zusammen reimen. "Shag" gibt es ja als Bezeichnung für einen Tanz, aber z.B. gibt es auch "to shag". Was das wieder heißt, kann jeder selbst im Netz erforschen bar jeder Altersgrenze und Anstandes. Wieso hat eigentlich nicht jeder Internetbrowser so eine Warnung, wie sie beispielsweise auf jedem Kid Rock Album pappt? Na ja, nicht meine Sache.
Zurück zu den "Dogs". Offenkundig stammen diese aus Frankreich, wo man schon immer ein unterschwelliges Faible für schnörkellosen, schnellen Rock und Punk hatte. Das hat man natürlich tunlichst für sich behalten und nur selten sprang ein französischsprachiger Punk-Ableger über den Rhein oder gar den Ärmelkanal. Wir erinnern uns: 1978, Plastic Bertrand und sein hektisches "Ca Plane Pour Moi".
Ist jetzt nicht das allerbeste Beispiel, aber Bands wie DR. FEELGOOD hatten von jeher einen guten Stand bei unseren Nachbarn und damit nennen wir das Ding auch beim Namen: Pub Rock! Made in France? Aber sicher!

Man muss dem vierten Album der Band etwas Zeit und ein paar Durchläufe gönnen, dann wird man es lieben! Jedenfalls, wenn man auf diese Art von Musik steht. Und was kann eine Band schon falsch machen, die Johnny Thunders und Joe Strummer verehren?
Dass man als Gäste ein paar Bläser und Piano, respektive Orgel, dazugenommen hat, macht sich im Opener Why Should I Wait gleich bezahlt. Ein herrlich groovender R&B wackelt uns da entgegen mit treibendem Bass, scharfen Riffs der E-Gitarre und einem leicht überdreht klingenden Sänger. Es ist zwar der Gitarrist, der sich wohl nicht zufällig Jacker nennt, aber mit einem englischen Sänger ähnlichen Namens hat Sänger Red ziemlich viel gemeinsam. Zum Beispiel die heftig pumpende Blues Harp, die er gern mal dazwischen haut.
Auch You Gotta Live hat einen anmachenden Beat, ein perlendes Piano und gleich zu Beginn die herrlich kreischende Mundharmonika des Sängers. Ja, natürlich denkt man da auch an den legendären Lee Brilleaux und hat damit auch Recht.
Trotzdem sind die ersten Songs noch fast zu verspielt. Das ändert sich bald und liegt vermutlich nicht zuletzt an dem derben Blues namens How I (Really) Feel. Außer dem stampfenden Rhythmus und der sehr präsenten Stimme von Red ist es hauptsächlich Gitarrist Jacker, der mit grellen Riffs hier den Ton angibt. Reds Blues Harp liefert hier nur den Schwanengesang. Kommt aber geil!
Leichte Calypso-Rhythmen liefern den Untergrund für Hallelujah, unterstützt von der Bläsertruppe. Keine Sorge, der herbe Background bleibt, und spätestens wenn das Boogie-Piano einsteigt, macht es richtig Spaß.
Ja, hier muss man an besagte Bands eben so denken wie an weniger bekannte Truppen, wie etwa LEW LEWIS REFORMER oder THE DIRTY STRANGERS - jene Truppe, bei denen schon Ron Wood und Keith himself den Rost von den Saiten schabten.

Ob der Bo Diddley-Beat von Promise oder - mein Favorit - Check Point, es hat immer Druck und bringt einen zum Mitgrooven. Bei letzterem Song sind die Ähnlichkeiten zu DR. FEELGOOD wieder immens. Man denke an Songs wie Roxette und wenn mir jemand sagen würde, dass Wilko Johnson diese Gitarre gespielt hat - ich würd's glauben!
Der ansteckende Sound von Hello kommt mir irgendwie bekannt vor - ich komm' schon noch drauf - und ist wieder ein absoluter in-die-Beine-Geher. Don't Think Twice riet schon Bobby Dylan, aber seine Harp blies er selten so wie in dieser Up-Beat-Nummer. Da kommt mir eher Stacie Collins in den Sinn, die gern ähnlich Gas gibt. Geile Nummer!
Der Slow-Blues Leave My Heart Alone - der trotzdem voller rauer Energie steckt - ist was für die Blues-Puristen mit einer Schwäche für derbe Mundharmonikas. Gefällt mir ebenfalls supergut und erinnert mich erneut an Mick Jaggers Blues Harp-Spiel.
Purer Pub Rock dann wieder bei André Williams - einfach nur zum Abrocken - und bei They Get What They Want und am Schluss springt man einfach mit beiden Beinen in die Party, die bei Communication Blues schon im Gange ist.
Also wenn ich die Gelegenheit bekomme, diese Typen live zu sehen, dann darf ich diese Band nicht verpassen! Für Fans genannter Kapellen ein absoluter Tipp.

Epi Schmidt, 14.12.2012

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music