Shenaniganz
Four Finger Fist Fight, Open Your Eyes Or Cover Your Head, Silverwolf Productions/SPV, 2007, 2009 |
Georg Raig | Vocals, Guitar, Organ, Crossharp, Percussion | |||
Daniel Rehbein | Vocals, Guitar, Percussion | |||
Tobay Reich | Bass, Percussion | |||
Dom Rehbein | Drums, Percussion | |||
Guests on Four Finger Fist Fight: | ||||
Jan Vacik | Tambourine | |||
Betty | Shoutings on Track 04 | |||
Nina | Shoutings on Track 04 | |||
Guests on Open Your Eyes Or Cover Your Head: | ||||
Biermösl Blosn | Brass on Track 09 | |||
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Four Finger Fist Fight (45 Min 04 Sek): | ||||
01. Punk That Rocks | 08. Hobo Slide | |||
02. Andy Warhol | 09. Social Misfit | |||
03. 25 Years Ago | 10. Can't Await The Moon | |||
04. Hangin' With The Boys | 11. Ordinary Dreams | |||
05. Pissing In The Wind | 12. The Frankey Commercial Song | |||
06. Jesus Was A Rock'n'Roller | 13. Carolina | |||
07. Why? | 14. Carolina (Video) | |||
Open Your Eyes Or Cover Your Head (53 Min 56 Sek): | ||||
01. Roses Are Red | 08. Change | |||
02. The Cost Of Rock | 09. Bavaria | |||
03. Merry-Go-Round | 10. Don't Tell The Fire | |||
04. We Are The Underground | 11. Lights | |||
05. Because I Am | 12. Way To Go | |||
06. Girl In The First Row | 13. You Don't Know Me | |||
07. Brand-New Chucks | 14. Nowadays | |||
Im oberbayerischen Haag existiert seit kurz nach dem Beginn des neuen Jahrtausends eine Rock’n’Roll Kapelle mit dem ungewöhnlichen Namen SHENANIGANZ. Was das heißen soll? Nun, die Band selber meint, dass es das irische (gälische) Wort für “Schabernack“ ist. 2006 gewann das Quartett den von VIVA ausgelobten Bandwettbewerb “SchoolJam“ und in diesem Jahr übrigens den “John Lennon Talent Award“. Das Debütalbum ’Four Finger Fist Fight’ erschien 2007. Ihm folgte 2009 ’Open Your Eyes Or Cover Your Head’, das zweite Studioalbum. Beide Werke sind Hauptgegenstand dieser Bewertung.
Four Finger Fist Fight ist wilder und hemmungsloser, mit Punk versetzter, Rock(’n’Roll). Die Jungs brettern dermaßen ungebremst durch die dreizehn Songs, dass es kaum zu glauben ist. Man merkt augenblicklich, dass hier eindeutig der Spaß an erster Stelle steht. SHENANIGANZ lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie genau die Musik machen, die sie unbedingt machen wollen. Dabei kommt ihnen ihr großes Kompositionspotential natürlich zugute. Außerdem beherrscht jedes der Mitglieder sein Instrument ganz und gar souverän. Hinzu kommt der absolut wunderbar ins positive Gesamtbild passende, räudige Gesang. Der irre groovende Rhythmus geht einem gar nicht mehr aus dem Kopf, sondern krallt sich gnadenlos im Hirn fest.
Die Produktion hebt den ungeschliffenen Charakter der Musik mit bewundernswerter Konsequenz in den Vordergrund. Das muss auch so sein, denn schließlich tragen die Oberbayern die Fackeln solcher Megaseller wie AC/DC und THE ROLLING STONES und diverser Punkikonen weiter.
Auf dem Bonus Video zum letzten regulären Titel Carolina (ein Teil des Gewinns beim “SchoolJam“) sieht man SHENANIGANZ auf einer Stadtstraße, in einem Wald und anderen lauschigen Plätzchen ihren künstlerischen Ambitionen nachgehen.
Open Your Eyes Or Cover Your Head besticht von Anfang an durch seine enorme Reife. Das betrifft sowohl das Songwriting, als auch die Einspielung. Da hat sich seit dem Erstling einiges getan. Der Sound ist fetter und geht noch direkter in die Beine. An den Einflüssen hat sich jedoch nichts geändert. Ohne Wimpernzucken lassen SHENANIGANZ mit ihrem hochexplosiven Rock’n’Roll-Rock-Punk-Gemisch die Sau raus und geben die Zuhörer/-innen nicht mehr aus ihrer Umklammerung frei. Zwar gibt es auch ruhigere Augenblicke, aber die sind nicht von langer Dauer.
Bie Bavaria, einer krachigen Punk’n’Roll-Polka, steuert die einmalige BIERMÖSL BLOSN die Blechbläsersätze bei. Da passt es nur zu gut, dass in diesem Stück kurz die Bayernhymne auftaucht. Übrigens kommen die Gebrüder Well nochmals im Hidden Track vor.
SHENANIGANZ haben mit ’Four Finger Fist Fight’ und ’Open Your Eyes Or Cover Your Head’ zwei Trümpfe in der Hand, die jeden Rocker begeistern werden. Den Ruf einer hervorragenden Live Band konnten die vier Burschen sich mit harter Arbeit, d.h. ständigem Auftreten erwerben. Sie waren schon in ganz Deutschland, dem benachbarten Ausland und in Asien unterwegs.