Siambok

Liberación

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.02.2010
Jahr: 2009
Stil: Alternative Rock

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Redakteur(e):

Dirk Schulte


Siambok
Liberación, KickinAssRecords, 2009
Julian SchädlerVocals, Guitar & Programming
Philipp GeigisGuitar
Claus-Peter BenschBass
Holger HechtleDrums
Elaine NiessnerAdditional Vocals on The Loving World
Produziert von: Julian Schädler Länge: 54 Min 29 Sek Medium: CD
01. Take It Out On Me06. Dave
02. Apres Vous Le Deluge07. Plumb Loco
03. It Is Mine08. I Don't Think
04. Step Up, Sucker09. Crocodile
05. The Loving World10. At My Feet

Warum nur schaut die Band auf den Booklet-Fotos so mürrisch und abweisend? Das ist doch, angesichts der reifen Leistung die die Band aus Tuttlingen (Baden-Württemberg) hier abliefert, nicht nötig. SIAMBOK blicken mittlerweile auf eine achtjährige Bandgeschichte zurück. Anfang 2002 trafen sich Sänger Julian Schädler und Gitarrist Philipp Geigis zum ersten Mal mit ihrem zukünftigen Drummer Holger Hechtle und Bassist Claus-Peter Bensch.
Lag der Schwerpunkt beim ersten kompletten Album “Despeinado“ 2005 noch auf melancholischem Grunge-Rock, so vollzieht sich auf dem Zweitling “Liberación“ (= Befreiung – Nomen est omen?) ein deutlicher Wandel hin zu komplexem, progressiv angehauchtem Alternative Rock mit gelegentlichen Einsprengseln von Electro und Gitarren-Pop. Positiv zu vermerken ist aber, dass die Band sich nicht an Trends orientiert, sondern aus einem breiten Fundus an verschiedenartigen Stilen schöpft. Schubladendenken ist hier nicht angesagt.

Allerdings lassen die Vier ihre musikalische Vergangenheit nicht komplett hinter sich, denn in einigen Stücken schimmern immer wieder einmal Einflüsse von PEARL JAM, SOUNDGARDEN und Co. durch. So gerät gleich der Einstieg in das aktuelle Werk mit Take It Out On Me kraftvoll und abwechslungsreich. Claus-Peter Bensch spielt eine prägnante Basslinie, das beliebte Laut-Leise-Spiel funktioniert perfekt. Ob es an der geografischen Nähe des Aufnahmeortes Balgheim (Schwäbische Alb) zu Frankreich liegt, dass in Après Vous Le Déluge temporär französisch gesungen wird, vermag ich nicht zu beurteilen, jedenfalls überzeugt auch dieser Track. Julian Schädler und Philipp Geigis liefern krachende Gitarrenbreitseiten ab, während das Ganze von einer markanten Synthesizermelodie abgerundet wird.

Bedrohlich wirkende Synthie-Klänge leiten Step Up, Sucker ein, der Track schleppt sich langsam voran und weckt Assoziationen zu den Glanztaten von BLACK SABBATH. Dann aber verlieren SIAMBOK für einen Moment leider ihre klare Linie. The Loving World ist eine eher simpel gestrickte Ballade mit den obligatorischen Streichern und weiblichem Background-Gesang, das folgende Dave rumpelt im Discorhythmus mit Vocoder-Stimme vorbei. Schwach!

Der letztlich positive Gesamteindruck wird dann aber durch die beiden letzten Stücke doch noch gerettet. In Crocodile beweist Julian Schädler die Wandlungsfähigkeit seiner Stimme (der es manchmal allerdings etwas an Substanz fehlt), der Song lebt von Emotionen und abwechslungsreichen Breaks. Mit dem Longtrack At My Feet hat sich die Band dann den Höhepunkt bis zum Schluss aufbewahrt. In knapp 12 Minuten zeigen die Vier ihre gesamte musikalische Bandbreite, angefangen von den knackig in den Vordergrund gemischten Bassläufen über druckvolle Gitarrenarbeit bis hin zur spannungsgeladenen Songstruktur.

Dirk Schulte, 26.02.2010

 

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