Titel |
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Disc 1: |
01. With A Little Help From My Friends |
02. Summertime Blues |
03. Black Magic Woman |
04. Freedom |
05. Tobacco Road |
06. For You |
07. Davy's On The Road Again |
08. Mighty Quinn |
09. Blinded By The Light |
10. You're The Voice |
11. Woodstock |
12. I Can't Stand The Rain |
13. Fire |
Disc 2: |
01. Roadhouse Blues |
02. Love Sneakin' Up On You |
03. Messin' With The Kid |
04. I Just Wanna Make Love To You |
05. Born Under A Bad Sign |
06. I'm Tore Down |
07. So Many Roads |
08. Dust My Broom |
09. Rocky Mountain Way |
10. Ain't No Sunshine |
11. How Many |
12. Just A Dream |
13. Junior's Wailing |
Disc 3: |
01. Godd Time Rock'n'Roller |
02. Good Times |
03. Let The Good Times Roll |
04. Good Times |
05. Good Times |
06. Hold On I'm Coming |
07. Mustang Sally |
08. House Of The Rising Sun |
09. All Along The Watchtower |
10. Purple Haze |
11. Parisienne Walkways |
12. Can't Get Enough |
13. Wishing Well |
14. Too Hot To Handle |
15. Only You Can Rock Me |
16. Doctor, Doctor |
17. Rock Bottom |
Musiker | Instrument |
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Siggi Schwarz | Guitar |
Chris Thompson, Bobby Kimball, Chris Norman, Willi Geyer, Tom Croél | Vocals |
Pete Haycock, Frank Diez | Guitar, Vocals |
Michael Schenker, Geoff Whithorn, Steve Lukather, Laurie Wisefield, Alex Conti | Guitar |
Martin Hesener | Bass, Vocals |
Neil Murray, Raoul Walton, Danny O'Steen | Bass |
RoMi Schickle, Jochen Däubler, Max Hunt | Keyboards |
Pete York, David Haynes, Bodo Schopf, José Cortijo, Bernd Elsenhans, Markus Ambrosi, Didi T. | Drums & Percussion |
Lee Mayall | Saxophon |
Felice Civitareale | Trumpet |
The Ulm Philharmonic Orchestra | |
Angela Braun, Silvia Boenke, America Rodriguez, B.J. Huguet, Bianca Schneider | Backing Vocals |
Siggi Schwarz kommt mir immer ein bisschen, wie das 6-Saiten-Pendant zu Leslie Mandoki vor. Beide scheinen mir erst so richtig glücklich, wenn sie einen Haufen von – in der Regel weitaus erfolgreicheren – Musikkollegen um sich scharen können. Der eine nennt sie “Soulmates“, der andere schlicht “Friends“. So etwas kann natürlich auch daran liegen, dass man es selbst einfach nicht auf die Reihe kriegt, annähernd gutes Material selbst zu kreieren. Aber, gut, eine Menge Weltstars schreiben selbst auch keine Songs und landen trotzdem einen Hit nach dem anderen. Vielleicht blieb Siggi in seiner schwäbischen Heimat auch zu sehr verwurzelt und hat es deshalb nicht im Alleingang (oder im Rahmen einer eigenen Band) auf die ganz großen Bühnen geschafft.
Zusammen mit der Créme des Rock allerdings schon und an der Gitarre hat er auch einiges drauf. Sonst hätte er nicht über Jahrzehnte mit Leuten, wie Steve Lukather, Michael Schenker, Alex Conti, Chris Thompson, usw. Musik gemacht. Ja, und derer sind es mittlerweile bereits fünf (Jahrzehnte natürlich, die Musiker gehen in die Dutzende...), in denen der Rock'n'Roll sein Leben überwiegend bestimmt. Zu seinem 65. Geburtstag hat er bereits ein Buch veröffentlicht, in dem er mit etlichen Geschichten aus seinem Werdegang aufwartet. Und weil er auch Produzent und Gitarrenhändler ist, hat er da einiges erlebt. Das dürfte ziemlich interessant sein.
Und interessant ist natürlich auch, was er hier an Aufnahmen versammelt hat. Die ersten beiden CDs enthalten ausschließlich bisher unveröffentlichte Mitschnitte von Konzerten zwischen 2003 und 2019.
Auf der ersten Scheibe gibt’s zunächst zehn Songs zusammen mit Chris Thompson (auch ein beliebter Spezi von Mandoki) live aus der Hammerschmiede in Königsbronn vom 3. Juni 2006. Mit dem für Schwarz fast Motto-mäßigen With A Little Help From My Friends kann man sich übel versteigen, aber mit Ausnahme des Background-Gesanges (hätte man etwas weiter nach Hinten mischen können) ist das schon sehr gut gemacht, was Schwarz & Friends abliefern, zumal auch Thompson seinen Cocker gut drauf hat. Kleiner Stolperer im Intro von Summertime Blues und etwas mehr Wucht hätte nicht geschadet, doch das Sommerzeit-Publikum war sicherlich begeistert. Die Begeisterung steigerte sich noch hörbar, als man auf Thompsons ureigenstes Gebiet einschwenkt, respektive dessen Zeit bei der MANFRED MANN'S EARTH BAND. Da braucht's einfach dieses Stimme, um Songs, wie For You, Davy's On The Road Again, Mighty Quinn und Blinded By The Light mit dem zündenden Funken zu versehen. Jochen Däubler an den Keyboards macht da auch einen richtig guten Job! For You hätte ich mir dennoch in der rockigeren Variante gewünscht.
Nach Blinded By The Light ist die Menge so enthusiastisch, dass man ihr noch ein You're The Voice gönnt. Nicht meine Favorit, aber Thompsons hat es nun mal geschrieben. Drei Songs gibt’s dann noch vom nächsten Tag, dem 4. Juni 2005, als man in Ulm zu Gast war. Den Gesang übernimmt da Bassist Martin Hesener. Hier war Gitarren-Tausendsasa Geoff Whitehorn der “Stargast“ und zusammen rockte man das unverwüstliche Woodstock gehörig, inklusive ausgiebiger Gitarrensoli. Ein funky-grooviges I Can't Stand The Rain, etwas zu routiniert, aber wieder Basis für ausschweifende Soli. Ist ja schließlich ein Album von einem Gitarristen. Da darf ein Hendrix-Song (Fire) anscheinend nicht fehlen. Zu diesem Zeitpunkt ermüdet mich das Gedudel allerdings etwas...
Auf dem zweiten Silberling ist zunächst Pete Haycock zugange – es war der 6. Juni 2009 in Schwäbisch Gmünd – und erwartungsgemäß gibt’s da reichlich Blues. Und da Haycock im Bottleneck-Spiel ziemlich firm ist, setzt er dieses auch häufiger ein. Besonders gut in Bonnie Raitts Love Sneakin' Up On You und natürlich in solchen Klassikern, wie Dust My Broom, Messin' With The Kid und Rocky Mountain Way. Bei letzterem fehlt mir halt der Walsh-typische durch-die-Nase-Gesang. Wenn's etwas ruhiger, getragener zugehen soll, ist Frank Diez keine schlechte Wahl und was die 2009 im Fiddler's Pub in Pfaffenhofen veranstaltet haben, klingt in der Tat nicht übel. Vor allem Big Bill Broonzys Just A Dream schafft eine tolle Atmosphäre. Das sie es auch rockiger können, stellen sie anschließend mit STEAMHAMMERs Junior's Wailing unter Beweis.
Was bringt die dritte CD? Erst einmal gute Zeiten. Fünf Songs lang. Allesamt 2008 in Siggis Studio für das Good Times Magazin, aber nie veröffentlicht. Am Mikro Chris Thompson, Geoff Whitehorn an der Gitarre und Pete York am Schlagzeug. Good Times Rock'n'Roller hat sogar Schwarz selbst verfasst und mit reichlich Zitaten aus bekannten Songs gewürzt. Nett anzuhören, aber auch bald wieder vergessen. Auch Vanda/Youngs Good Times (EASYBEATS) hat zwar Drive, aber kommt trotzdem nicht so richtig aus dem Quark. Das geht bei einem Jimmy Barnes anders ab.
Eric Burdons Good Times als leicht Reggae, naja, wer's mag. Sam Cookes gleichlautender Song kommt für meinen Geschmack da deutlich besser.
Die restlichen Songs waren alle schon einmal veröffentlicht, auf diversen Alben von Siggi Schwarz. Davon finde ich vor allem Mustang Sally, mit Chris Norman als Sänger bemerkenswert. Alex Conti und Laurie Wisefiled dazu an den Gitarren, kommt auch nicht schlecht. Bobby Kimball macht bei House Of The Rising Sun keine schlechte Figur, wie der Evergreen überhaupt gut arrangiert und entstaubt wurde. Steve Lukather ist dabei, wenn erneut Jimi Hendrix, bzw. Gary Moore gehuldigt wird. Ja, beides hart an der Vorlage.
Den letzten Set kennen wir dann vom gemeinsamen Album mit Michael Schenker Live Together 2004. Aufgenommen damals in der Karl-Rau-Halle in Heidenheim. Da wird nichts falsch gemacht, aber es wird doch einmal mehr deutlich, dass es neben guten Instrumentalisten auch einen großartigen, charismatischen Frontmann braucht um das Ding auf ein höheres Level zu heben. Sonst bleibt ein gewisser Jam-Charakter immer erhalten. Michael Schenkers Gitarre ist aber immer wieder ein Genuss. Alles in allem ist das eine schön gemachte und auch schön verpackte Zusammenstellung mit der Siggi Schwarz seine 50 Musikjahre angemessen feiert und da er genug Leute kennt, darf man annehmen, dass er sich mit nun 65 Jahren noch lange nicht zur Ruhe setzt.