Silent Memorial Cosmic Handball, Limb Music, 2009 |
Thomas Vikström | Gesang | |||
Chris Baertschi | Gitarre & Gesang | |||
Jurg Friedli | Schlagzeug, Percussions & Gesang | |||
Chris Haenggi | Keyboards | |||
Michael Halbach | Bass | |||
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01. Mysteries of Space | 06. Fantasy Suit | |||
02. O'Meditation | 07. Lovely Galaxy | |||
03. I: Carpet Diver | 08. Cosmic Tornado | |||
04. II: Deserted Land | 09. Black Hole (Exit) | |||
05. III: Falling Apart | ||||
Vor ein paar Wochen lag noch das Zweitlingswerk “Retrospective“ der Schweizer Prog-Metal-Gruppe SILENT MEMORIAL in meinem CD-Player und bis auf einige zu offensichtliche DREAM THEATER-Zitate war ich restlos begeistert von der Qualität. Das ging anscheinend auch vielen anderen Musikfreunden so, denn nun veröffentlicht das Label der Eidgenossen auch das 1998 produzierte Debüt erneut, das bislang nur in Asien erhältlich war.
Das Überraschende dabei ist, dass das Debüt beinahe eigenständiger und spannender klingt als “Retrospective“. Sicher auch “Cosmic Handball“ hat seine DT-Momente, aber auch mehr Atmosphäre, mehr Ecken und Kanten. Zugegeben es gibt auch den ein oder anderen „unrunden“ Moment im Songwriting, das ein oder andere Break, der ein wenig forciert klingt, die eine oder andere Wendung, die eher eckig als geschmeidig wirkt. Aber hier handelt es sich eben um ein Debüt-Album und diese Schwäche haben SILENT MEMORIAL dann ja auch bei “Retrospective“ abgestellt.
In sich ist “Cosmic Handball“ ein sehr stimmiges Werk mit spannenden Instrumental-Passagen, kleinen Frickel-Orgien, hymnischen Elementen und durchgängig hochklassigem Songwriting, das keine Vergleiche zu scheuen braucht. Zur Qualität trägt unter anderem auch bei, dass bei “Cosmic Handball“ Gast-Sänger Thomas Vikström (unter anderem THERION, CANDLEMASS und BRAZEN ABBOT) am Mikro stand. Er liefert eine sehr gute Leistung, auch wenn seine Stimme manches Mal zu weit in den unendlichen Weiten des Musik-Kosmos verschwindet.
Das ist ein generelles – aber auch das einzige - Problem des Albums: die Produktion ist aus heutiger Sicht leider nicht perfekt geworden. Sicher die Instrumente sind schön druckvoll aufgenommen, aber der Sound ist stellenweise doch recht dumpf und leicht indifferent. Das kann man heute schon im Heimstudio wesentlich besser aufnehmen, aber damals musste man eben noch für teures Geld Studio-Zeit mieten und dann sicherlich auch manchmal mit einem nicht ganz optimalen Ergebnis zufrieden sein. Da die Songs für die Wiederveröffentlichung noch einmal neu gemischt und gemastert wurden möchte man lieber nicht wissen wollen, wie die Originale in der ersten Version klangen. Aber noch einmal: “Cosmic Handball“ ist ein durch und durch überzeugendes und überdurchschnittlich gutes Debüt-Album, bei dem es nur verwundert, dass 11 Jahre vergehen mussten, ehe der Nachfolger eingespielt wurde.