Titel |
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01. Worship |
02. C.U.L.T |
03. Horrorscopes |
04. Abominate |
05. Lesson in Blood |
06. Dance on your Grave |
07. Venom Baptism |
08. Tripping Balls Out |
09. Evil Inside |
10. Death & Glory |
11. Drowning |
Musiker | Instrument |
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Matthias Thurner | Gesang |
Mario „Haui“ Haueis | Gitarre |
Martin Storch | Bass & Gesang |
Ralph Jurschitsch | Schlagzeug |
Die Österreicher sind ja immer auch mal für eine Überraschung gut. In diesem Fall für eine faustdicke Metal-Überraschung. Thrash Metal um exakt zu sein. Denn mit SILIUS macht sich eine Band aus der Alpen daran, die Szene mal eben ordentlich aufzumischen. Seit 2013 ist die Gruppe nun aktiv und legt uns nun – nach einem 4-Track-Demo im Jahr 2014 und dem Debüt-Album “Hell Awakening“ von 2017 – mit “Worship To Extinction“ ihre zweite Scheibe vor. Oder sollte ich lieber sagen, sie knallen sie uns vor den Latz?
Denn das Quartett macht auf dieser Scheibe keinen Gefangenen und geht auch keine Kompromisse ein. Vielmehr haben Sänger Matthias Thurner, Gitarrist Mario Haueis, Bassist Martin Storch und Schlagzeuger Ralph Jurschitsch hier elf Nummern im Angebot, die wie Abrissbirnen auf den Hörer einprasseln. Dabei ist es nicht nur pure Raserei, die man hier serviert bekommt, sondern auch ein gehöriges Maß an mächtigen Grooves, die sich nachhaltig in den Hörgängen einnisten.
Zunächst geht aber mit Worship mal ordentlich die Post ab. Da denkt man musikalisch direkt mal Bands aus der Bay Area wie EXODUS oder TESTAMENT, die ähnlich aggressiv klingen, wenn sie angepisst daherkommen. In eine sehr ähnliche Kerbe schlägt später unter anderem noch Lesson In Blood. Aber zunächst einmal kommt mit C.U.L.T. eine Nummer, die die thrashige Seite von SILIUS mit der eher groovigen verbindet. Eine sehr gelungene Variation, die das Album und die Band auch davor direkt mal davor bewahrt, als eindimensional zu erscheinen. Nun gut, spätestens nach Horrorscopes wäre das Thema dann wohl ohnehin gegessen, denn hier erinnern die Österreicher ein erstes Mal (wie später auch in Dance On Your Grave und dem abschließenden Drowning) stark an PANTERA.
Das liegt unter anderem auch an Frontmann Matthias Thurner, der hier schon regelmäßig seinen inneren Phil Anselmo von der Kette lässt. Dabei legt er teilweise so viel Druck auf seine Stimmbänder, dass man fast ein wenig, dass diese jederzeit reißen könnten. Aber es ist auch gerade diese Performance, die den durch die Bank starken Songs noch das nötige i-Tüpfelchen verpasst. Hinzu kommt das äquivalent starke Gitarrenspiel von Band-Gründer Mario Haueis, der hier mit Knaller-Riffs und Soli, vorgetragen über einer wahren Maschine von Rhythmus-Sektion, zu brillieren weiß.
Fehlt für eine richtig runde Scheibe nur noch die entsprechende Produktion. Und für die hat ein Freund der Band, Andreas Reinhart gesorgt. Er hat der Scheibe einen Sound verpasst, wie er eben auch gut für eine Platte von PANTERA oder EXODUS gepasst hätte: fett und druckvoll aber zugleich auch angenehm warm mit mehr Tiefen als Höhen und einem Mix, der jedem beteiligten Musiker seinen zustehenden und nötigen Raum einräumt. Und so steht am Ende eine Scheibe wie ein Monolith, ein wahres Brett von einem Album, abwechslungsreich, mitreißend und voller Highlights. Und so sind mir Überraschungen aus Österreich doch am allerliebsten.