Silver Condor

Silver Condor/Trouble At Home

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.09.2001
Jahr: 1981

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Silver Condor Homepage



Redakteur(e):

Joachim Domrath


Silver Condor
Silver Condor & Trouble At Home, CBS, 1981 & 1983
"Silver Condor":
Joe Cerisano Lead Vocals
Earl Slick Guitars
Claude Pepper Drums
John Corey Guitars, Keyboards, Vocals
Jay Davis Bass
"Trouble At Home":
Joe Cerisano Lead Vocals
Steve Plunkett Guitars, Vocals
Nick Brown Guitars
Steve Goldstein Keyboards
Kenny Arronson Bass
Craig Krampf Drums
Clarence Clemons Sax
Rick Derringer Guitar (Thank God For Rock & Roll)
Neil Schon Guitar (Holdin' On)
Waddy Wachtel Guitars
Produziert von: Mike Flicker ("Silver Condor"), Joe Cerisano ("Trouble At Home") Medium: LP
"Silver Condor":
1. For The Sake Of Survival6. We're In Love
2. Angel Eyes7. You Could Take My Heart Away
3. Sayin' Goodbye8. It's Over
4. Carolina9. Standin' In The Rain
5. The One You Left Behind10. Goin' For Broke
"Trouble At Home":
1. Trouble At Home6. Thank God For Rock & Roll
2. Dear Abby7. When A Man Loves A Woman
3. Goin' Out On The Town8. Turn Back The Big Machine
4. Good Lovin' Don't Come Easy9. Holdin' On
5. I Stand Accused

Im Jahre 1981 machten sich fünf junge Musiker auf, die Rockmusik-Szene zu bereichern.
Earl Slick, Joe Cerisano, Claude Pepper (u.a. WHA-KOOH), John Corey und Jay Davis (AXIS) gründeten SILVER CONDOR.
Im gleichen Jahr erscheint ihr Erstlingswerk "SILVER CONDOR". Und da es damals noch gute Plattenläden in Deutschland gab, hatte ich das Album auch gleich auf meinem Plattenteller. Und dort sollte es den guten alten Shure-Abtaster noch reichlich strapazieren.

Die VÖ fiel gerade in die Blütezeit des aufkommenden AOR. Mit AOR hatten SILVER CONDOR aber anfangs nichts gemein. Ihre Westcoast-Einflüsse waren unverkennbar.
Während die DOBBIE BROTHERS in ihr gitarrenarmes Langweiler-Delirium mit Michael McDonald fielen, verließen sich SILVER CONDOR auf die guten alten Saiteninstrumente. Dafür sorgte schon Earl Slick, eine nicht unwichtige Gitarrengröße der damaligen Zeit.

SILVER CONDORs Album ist randvoll mit ausgezeichneten Songs, die auch nach 20 Jahren nichts von ihrer Klasse eingebüßt haben. For The Sake Of Survival, Angel Eyes, Sayin' Goodbye, We're In Love, It's Over sind Rock-Ohrwürmer der Güteklasse A.
Earl Slicks sauber gezupfte Gitarrenläufe, Jay Davis' markanter Bass und vor allem Joe Cerisanos Wahnsinnsstimme sind das I-Tüpfelchen auf den feinen Kompostionen. Vor allem Joe's Stimme setzt sich fest. Eine Mischung aus Bob Seger, Jimmy Barnes und Gary Bonds.
Mit The One You Left Behind und Standin' In The Rain enthält das Album für mich außerdem zwei absolute Rock-Klassiker, die aber komischerweise auf jedem 80er Jahre Sampler fehlen. Man sieht, dass die entsprechenden Redakteure auf ihren Ohren saßen. Oder die Batterien vom Hörgerät waren leer.

Goin' For Broke, der letzte Song, beendet als heftiger Rocker mit messerscharfen Gitarren ein hervorragendes Debütalbum.
Es gibt nur wenige LPs, die solch einen Haufen von feinen Melodien auf einem einzigen Album vereinen. Deshalb ist es für mich bis heute unverständlich, dass SILVER CONDORs Erstlingswerk floppte.

Das war vielleicht auch der Grund, dass ihr Nachfolger "Trouble At Home" bis auf Sänger Joe Cerisano in vollständig neuer Besetzung eingespielt wurde.
Der Qualität tat das aber keinen Abbruch.

Gleich beim Opener Trouble At Home bleibt die Spucke weg. Das ist Boogierock von Weltklasseformat. Joe's Stimme schwebt erneut genial über dieser wahren Rhythmus Granate.
Dear Abby schaltet einen Gang runter. Eine feine Midtempo Nummer mit leichtem Soul Touch und markanter Melodie. Gerade bei diesem Song erinnert mich Joe sehr an Jimmy Barnes.

Doch die Zeichen der Zeit gingen jetzt auch an SILVER CONDOR nicht spurlos vorüber. Goin' Out On Town und I Can Stand Accused sind typischer 80er Jahre AOR. Könnten auch TOTO oder FOREIGNER sein. Allerdings ohne all den typischen Keyboard Schnickschnack.
So muß AOR klingen und nicht anders.

Good Lovin'... kommt als hübsche Ballade mit sehr knackigen Gitarren aus den Rillen. Auch das gefällt.
Die zweite Seite beginnt gleich wieder mit einem Rock-Hammer. Thank God For Rock & Roll kommt über den Hörer, wie ein Tornado über Louisiana. Einfach großartig dieser Song.
Die Coverversion von When A Man Loves A Woman klingt angenehm entstaubt und hat einige hübsche Gitarrenläufe zu bieten. Turn Back The Bíg Machine enttäuscht allerdings total. Eine kitschige, nichtssagende und zu Tode arrangierte AOR Ballade.
Holdin' On startet auch sehr bedächtig, bevor es in einem furiosen Heavy Rock-Stakkato mündet. Sehr schön.

SILVER CONDOR lieferten mit ihrem Debütalbum von 1981 eine reinrassige Inselplatte ab, die zum Besten gehört, was es in der Rockmusik überhaupt gibt.
Das 1983er Werk "Trouble At Home" kann da natürlich nicht ganz mithalten, ist aber dennoch ein Rockalbum voller Rasse und Klasse, allein schon wegen Trouble At Home und Thank God For Rock & Roll.

Die gute Nachricht dazu: Beide Platten sollen in Kürze auf CD veröffentlicht werden.
Wer nicht warten kann, muß öfter mal die EBAY Site besuchen. Dort stehen die beiden LPs ab und an zum Verkauf bereit.

"Silver Condor" klingt gut, "Trouble At Home" klingt in den Höhen arg überbetont, mit wenig Bassfundament.

Joachim Domrath, 16.09.2001

 

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