Simeon Soul Charger

Simoen Soul Charger

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.04.2012
Jahr: 2012
Stil: Stoner Rock

Links:

Simeon Soul Charger Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Simeon Soul Charger
Simeon Soul Charger, Eigenvertrieb, 2012
Aaron BrooksVocals, Guitar, Keyboard
Rick PhillipsGuitar, Vocals
Joe KiddDrums
Spider MonkeyBass
Produziert von: keine Angaben Länge: 61 Min 12 Sek Medium: CD
01. My Radio07. Rockets
02. Sitting On The Rainbow08. Infigliaraukus
03. Trigger09. Fabulous Handmade Emotionless Robotic Man
04. Cocharamoona10. Coffin Party
05. Someone Shoot The Fuckin' TV11. A Dance For The Moongod
06. What Gets You High12. All Rather Dead

Meine musikalische Entedeckung des Jahres lautet bisher SIMEON SOUL CHARGER. Nicht dass ich mir das großartig auf meine Fahnen schreiben könnte, denn eigentlich bin ich eher zufällig mitten in ihren Set, im Vorprogramm von D-A-D gestolpert. Die Darbietung dieser vier "Hippies" auf der Bühne nahm mich umgehend gefangen, wenn auch der Sound nicht optimal und ziemlich laut war. Wie es sich für eine richtige Rockband gehört, wurden die Songs - wie ich später feststellte - live deutlich rauer, mit wilderen Soli versehen und ausufernder gespielt.
Die Band kommt aus Amerika, ist jedoch seit einigerZeit in Süddeutschland angesiedelt und klingt in meinen Ohren sehr "britisch". Das liegt sicher an BEATLES-haften Harmonien, die sich durch manchen Song ziehen und an dem psychedelischen Touch den diese Aufnahmen durchziehen.
Es handelt sich bei dieser CD um eine Zusammenstellung aus diversen EP's, die SIMEON SOUL CHARGER bisher veröffentlichte. Besonderen Spaß macht es mir, wie die Songs immer wieder neue Wendungen nehmen. Radio könnte durchaus im Repertoire solcher Pop-Experten wie JACKDAW4 sein, wären nicht Ausflüge ins Country und in härtere Gefilde dabei. Sitting On The Rainbow schleppt sich sphärisch dahin, dass man gleich gewisse Substanzen bei der Entstehung vermutet, bläht sich teils bombastisch auf und könnte sich problemlos in eine Endlosspirale katapultieren. Mir wird schon ganz schwummerig...
Trigger könnte ich mir gut auf einem frühen BLACK SABBATH Album vorstellen, bei dem aufkommenden Tempo wäre sogar METALLICA und Konsorten denkbar. Nur der melodiöse Gesang macht das "zunichte". Mir gefällt das dadurch aber um einiges besser. Diese abgestoppten Riffs kommen richtig gut.

Bei Cocharamoona mündet es dann in einen zunächst akustischen Desert-Folk-Rock, der munter dahinplätschert, sich als wahrer Ohrwurm entpuppt und immer mehr von quer-heulenden Gitarreneinwürfen durchzogen wird, die den Song irgendwie für einen Quentin-Tarantino-Film empfehlen.
Mein Favorit ist und bleibt aber Someone Shoot The Fuckin' TV. Einen Moment denkt man an LED ZEPPELIN, wenn die in einen Reggae-Groove einsteigen, aber es geht doch in diesen gerappten Reggae über, der praktisch Jeden zum Mitgrooven nötigt und zudem mit einem herrlichen Text fasziniert. Das Ding kriegt man nicht mehr aus dem Kopf.
Dazwischen gibt’s Powerballaden, voll schwülstiger Schönheit, in die man sich hineinfallen lassen möchte, wie What Gets You High und dann wieder so unterschwellig-bedrohliche Desert-Rock Songs wie Rockets. Herrlich, wie die Band diese Spannungsbögen aufbaut, die einen nicht mehr loslassen. Fast erschöpft ist man nach solch hypnotischen Songs. Der kleine, Punk-artige, Zwischenspurt trägt nur noch mehr zur Unterhaltung bei.

Bei so krachenden Gradaus-Rockern, wie Coffin Party klingt es stark nach den Berlinern von POTHEAD die auch noch einen großen Schuss Glam verpasst bekommen. So richtig was zum abgehen. Was es live noch ein paar Grad mehr tut.
Hier fast alles vertreten: Rock, Hard Rock, Glam, Pop, Country, Glam, Stoner Rock, Ska, Reggae ... u.v.m. - zusammengemischt zu einem kaum zu widerstehenden Gebräu. Man muss sich das wirklich anhören.
Beschlossen wird diese Zusammenstellung mit All Rather Dead. Erneut eine leicht psychedelisch angehauchte Wüstenballade, die mich leicht an Bob Dylans Masters Of War erinnert und die sich letztlich zu einem epischen Ende aufschwingt, wie es die BEATLES am Schluss von "Sgt. Pepper" aufbauten und das diese Scheibe passend beendet.
Ich schaue gespannt auf die kommenden Veröffentlichungen von SIMEON SOUL CHARGER und hoffentlich auch auf weitere Konzerte dieser Band. Sollte man wirklich nicht verpassen.

Epi Schmidt, 01.04.2012

 

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