Simone Kopmajer

Didn't You Say

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.07.2010
Jahr: 2010
Stil: Jazz

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Simone Kopmajer Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Simone Kopmajer
Didn't You Say, Suonix, 2010
Simone KopmajerGesang
John Di MartinoPiano
Richie GoodsBass
Tim HornerSchlagzeug
James ChirilloGitarre
Tim OuimetteTrompete & Flügelhorn
Produziert von: Simone Kopmajer & John Di Martino Länge: 62 Min 02 Sek Medium: CD
01. Didn't You Say08. Forgetting To Breathe
02. Bubbles, Bangles & Beads09. Pathway Out Of Darkness
03. Ghost In this House10. Everything Must Change
04. I've Never Been In Love Before11. Kiss
05. Bewitched, Bothered & Bewildered12. How Sweet It Is To Be Loved By You
06. Come Fly With Me13. Tennessee Waltz
07. S' Wonderful14. Don't Explain

Bislang war Diana Krall das Gesicht des weiblichen Jazz (denn sowohl Katie Melua als auch Norah Jones sind ja nun eher weniger Jazz als Pop oder Folklore) und das wird sie auch wahrscheinlich noch eine Weile bleiben. Aber es erwächst ihr eine Konkurrentin aus einer eher ungewöhnlichen Richtung. Simone Kopmajer stammt aus Österreich, feierte aber ihre ersten großen Erfolge in den USA und Japan. Dort hat sie bereits vier Alben veröffentlicht. Nun liegt mit “Didn’t You Say“ ihre neue CD vor, die musikalisch durchaus Parallelen zur bereits angesprochenen Diana Krall aufweist.

Für “Didn’t You Say“ hat sich Kopmajer zumeist Klassiker aus verschiedenen Epochen und Genres vorgenommen und sie dabei mehr oder weniger umarrangiert, damit sie ins Gesamtkonzept des Albums passen. Denn Kopmajer macht Jazz meist mit kleiner Besetzung, sprich Piano, Bass und Schlagzeug. Hin und wieder kommen auch mal Gitarren oder Bläser vor, aber das sind eher die Ausnahmen. Auf dem Album finden sich Stücke aus der Swing-Zeit, über Motown hin zum Broadway und nach Nashville. Zudem noch der PRINCE-Klassiker Kiss, so zeichnet sich Kopmajer auf diesem Album durch eine ungeheure Stilvielfalt aus.

Ihre Stimme wirkt meist leicht wie eine Feder und etwas zerbrechlich aber immer berührend. Richtig mit Power röhren kann oder will sie nicht – auch nicht wenn es wie bei der Scat-Einlage in S’ Wonderful sicherlich stellenweise angebracht wäre. Da wirkt sie für meinen Geschmack etwas zu brav und etwas mehr Ella FItzgerald-Feeling hätte ich mir da schon gewünscht. Aber ansonsten passt ihre sehr soulige aber zugleich glockenklare Stimme ganz hervorragend zu den ausgewählten Songs.

Aber auch ihre zwei Eigenkompositionen gibt es auf “Didn’t You Say“ und sie müssen sich nicht vor den gecoverten Klassikern verstecken. Das Titelstück hat es sogar zum Opener gebracht und klingt im besten Sinne nach klassischem Bar-Jazz und erzählt die Geschichte einer Frau, der von einem Mann viel versprochen aber keines der Versprechen wurde gehalten. Eigentlich undenkbar bei dieser Frau. Und Forgetting To Breathe ist eines der Highlights des Albums: ein schöner, gefühlvoller Song, wunderbar arrangiert und exzellent von der Band vorgetragen und dazu dann noch die engelsgleiche Stimme von Kopmajer ergeben einen kleinen Smooth-Jazz-Hit. Wer solche Songs schreibt, sollte die Cover-Versionen nur noch als Anreicherung verwenden und vollständig auf seine eigene Kreativität vertrauen.

Ein weiterer persönlicher Favorit auf diesem Album ist Ghost In This House, das wunderbar einfühlsam und sehr sensibel vorgetragen wird. Man glaubt Simone Kopmajer beim Hören, dass auch ihr bereits Mal das Herz gebrochen wurde und sie wie ein Geist durch das Haus schleicht und von den Erinnerungen an eine verflossene, intensive Liebe verfolgt wird.

Als einzigen Kritikpunkt muss man bei diesem Album anführen, dass es über weite Strecken einfach zu ruhig daherkommt und so ein wenig „dahinplätschert“. Ich würde mir in Zukunft noch ein paar mehr groovigere Nummern von Simone Kopmajer wünschen (so wie sie es unter anderem bei Kiss macht). Die Stimme dazu hat sie. Zudem wäre es schön, wenn ihre Interpretationen ein paar mehr Überraschungen bieten würden. Aber das wäre es auch schon, ansonsten ist “Didn’t You Say“ ein wunderbar rundes Jazz-Album geworden. Ich bin mir sicher, von Simone Kopmajer werden wir noch viel (Gutes) hören. Vielleicht ist sie ja in Zukunft das Gesicht des weiblichen Jazz.

Marc Langels, 01.07.2010

 

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