Simply Red Farewell - Live In Concert At Sydney Opera House, EMI, 2011 |
Mick Hucknall | Vocals | |||
Kenji Suzuki | Guitar | |||
Steve Lewinson | Bass | |||
Dave Clayton | Keyboards | |||
Pete Lewinson | Drums | |||
Ian Kirkham | MD, Saxophone, Keyboards | |||
Kevin Robinson | Trumpet, Flugelhorn, Percussion | |||
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DVD (100 Min 23 Sek): | ||||
01. Out On The Range | 11. Sunrise | |||
02. Your Mirror | 12. Come To My Aid | |||
03. Jericho | 13. Fake | |||
04. Heaven | 14. The Right Thing | |||
05. To Be With You | 15. Money's Too Tight (To Mention) | |||
06. Enough | 16. Ain't That A Lot Of Love | |||
07. For Your Babies | 17. Stars | |||
08. You Make Me Feel Brand New | 18. Fairground | |||
09. If You Don't Know Me By Now | 19. Something Got Me Started | |||
10. It's Only Love | 20. Holding Back The Years | |||
CD (76 Min 53 Sek): | ||||
01. Out On The Range | 09. Sunrise | |||
02. Your Mirror | 10. Come To My Aid | |||
03. Heaven | 11. The Right Thing | |||
04. Enough | 12. Money's Too Tight (To Mention) | |||
05. For Your Babies | 13. Stars | |||
06. You Make Me Feel Brand New | 14. Fairground | |||
07. If You Don't Know Me By Now | 15. Something Got Me Started | |||
08. It's Only Love | 16. Holding Back The Years | |||
Das war es dann wohl. SIMPLY RED gibt es nicht mehr. Mick Hucknall (brachte es am Ende kurz und bündig auf den Punkt: “Goodbye World!“) & Co. (in immer wieder wechselnder Besetzung) machten 2010 nach fünfundzwanzig Jahren und etlichen Alben Schluss. Da muss man als Fan schon ganz schön tapfer sein. Wie allgemein üblich, begab die Band sich zuvor auf eine ausgedehnte Abschiedstournee. Im Rahmen dieser Reise fand am Abend des 13. Oktober 2010 ein Open Air-Konzert vor der weltberühmten Silhouette des Opernhauses im australischen Sydney statt. Unter dem Titel “Farewell - Live In Concert At The Sydney Opera House“ erschien vor kurzem ein Mitschnitt dieses Auftritts als CD, DVD, Blu-ray Disc und DVD/CD-Set. Die zuletzt genannte Deluxe Edition ist Gegenstand dieser Bewertung.
DVD: Zunächst muss man einfach mal sagen, dass die im Vorspann und während des Ereignisses gezeigten Bilder von Sydney (die Stadt/der Hafen am Tag bei einer Bootsfahrt mit Mr. Hucknall, das Gelände um das Opernhaus in der Nacht [u.a. aus der Vogelperspektive]) schon ein leichtes Fernweh auslösen. Muss wirklich sehenswert sein.
Die elegant gestaltete Bühne hatte beeindruckende Maße und die effektive Lightshow wirkte zwar aufwändig, aber nicht protzig. Auf der künstlichen Halbinsel, wo das Opernhaus steht, drängten sich Massen von Menschen unterschiedlichen Alters und beiderlei Geschlechts. Das Wetter war optimal.
Diese, wohl vor allem in den Augen der australischen Fans, historische Show, konnte also unter den dankbar besten Bedingungen vonstatten gehen.
SIMPLY RED waren sich über die besondere Bedeutung ihres Auftretens natürlich von Anfang an im Klaren und agierten dementsprechend. Es zeugt von positiver Einstellung und Selbstbewusstsein, dass sie sich jederzeit souverän und engagiert zeigten. Mick Hucknall, mit seiner einzigartigen Soulstimme stets auf voller Höhe, geleitete mit meist kurzen Ansagen durch den Abend und animierte die Besucher wiederholt erfolgreich zum Mitsingen und -klatschten. Die sechs Musiker waren topfit, prächtig aufeinander eingespielt und ein wirklicher und verlässlicher Rückhalt für ihren Frontmann.
Zu hören gab es, selbstredend, den für diese Band längst unverwechselbaren und typischen Blue Eyed Soul mit dazugehöriger poppiger Note. Ergänzt um deutlich gezähmten Rock, Jazz und Latinorhythmen, klangen die Songs teilweise etwas kerniger, als auf Platte, was das Publikum offenbar jedoch nicht weiter störte. Der blendenden Stimmung tat dieser Umstand jedenfalls keinen Abbruch.
Es wurden sowohl Eigenkompositionen, als auch Stücke fremder Verfasser gespielt. Das Programm deckte nahezu die gesamte Karriere der in Manchester gegründeten Formation ab. So waren z.B. Money’s Too Tight (To Mention) (John & William Valentine), Holding Back The Years, It’s Only Love (Jimmy & Vella Cameron), Something Got Me Started, Stars, For Your Babies, Fairground und You Make Me Feel Brandnew (Thom Bell & Linda Creed) zu erleben. Obendrein boten SIMPLY RED ihre Version des von David Byrne und Jerry Harrison für die TALKING HEADS geschriebenen Tunes Heaven und interpretierten If You Don’t Know Me By Now (Kenny Gamble & Leon Huff). Außerdem widmete Mick Hucknall die von ihm gemeinsam mit Daryl Hall, John Oates & Sara Allen verfasste Nummer Sunrise dem 2010 verstorbenen Teddy Pendergrass und It’s Only Love dem 2003 von uns gegangenen Barry White (den Mr. Hucknall sogar zu imitieren versuchte).
CD: Der Tonträger gibt die um vier Titel verkürzte, ansonsten aber mit der DVD identische, Setlist dieses Gigs wider.
Die DVD bietet HD-Qualität, Bildseitenformat 16:9, sowie die Soundformate Dolby Digital Stereo und Dolby Digital 5.1 Surround Sound. Bild und Ton sind superb. Der Film ist ohne Altersbeschränkung freigegeben.
Der Klang der CD muss ebenfalls als grandios bezeichnet werden.
Mit “Farewell - Live In Concert At The Sydney Opera House“ wird das Kapitel SIMPLY RED geschlossen, die sich dadurch, vor allem in den Augen und Ohren ihrer Fans, einen stilvollen Abgang verschaffen.
Ein kleiner Trost bleibt den zahlreichen Anhängern/innen des mit einem gehörigen Kitsch- und Schmalzanteil ausgestatteten Blue Eyed Soul von SIMPLY RED dann aber doch noch. Mick Hucknall wird dem Musikzirkus nicht den Rücken kehren, sondern als Solokünstler weitermachen.
Das wirklich allerletzte SIMPLY RED-Konzert vom Dezember 2010 in der Londoner O2 Arena wurde übrigens ebenso gefilmt. Das Ergebnis wird/wurde in europäischen und südamerikanischen Kinos aufgeführt.