Simranking

Lance Keltner

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( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.11.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Simranking
Simranking, UlfTone Music, 2004
Lance Keltner Guitars, Vocals
Tal Bergman Drums, Programming
Carmine Rojas Bass, Keyboards
Gast:
Bernard Fowler Backing Vocals
Produziert von: Simranking Länge: 39 Min 22 Sek Medium: CD
1. Nothing Going Wrong6. Land Of Love
2. Paper Flower7. India
3. Running8. Only Love Is Mine
4. Sleepy Town9. Varinasi
5. My Darkest Day

Versteh einer die Künstler. Lance Keltner z.B.; der hat doch einige hervorragende Alben unter seinem Namen in den letzten Jahren veröffentlicht, hat Konzerte von überragender Güte absolviert und mit einem weiteren tollen Album sollte er sich doch langsam etablieren. Kürzlich erfahr ich, er ist jetzt in der Band von Mike Tramp. Schön, auch recht. Dann hör ich was von einem neuen Album (seine Homepage funktioniert schon geraume Zeit nicht mehr) und kann es nirgendwo finden...
Bei einem Konzert von besagtem Mike Tramp stolpere ich dann darüber: Unter dem Namen SIMRANKING hat der Vogel zusammen mit zwei anderen ein neues Album veröffentlicht!
Klar, dass ich nicht lange zögere: Her mit dem Teil!

Im heimischen CD-Player wird dann einiges klar: Mit dem straighten down-to-the-bone Rock seiner Solo-Scheiben hat das hier nur wenig zu tun.
Aber zunächst sollten seine Mitstreiter erwähnt werden, schließlich ist es ein Gemeinschaftsprojekt. Da wäre zunächst Carmine Rojas, den Ihr in seiner Rolle als Bassist sicher schon öfter gehört habt als Ihr glaubt. Von David Bowie und Mick Jagger über Tina Turner und Stevie Wonder bis zu Carly Simon und Rod Stewart hat er den Stars schon den tiefen Darm gezupft.
Die Rumpelkammer in dem Trio wird von Tal Bergman belebt. Der schlug schon Felle und Blech für Billy Joel, für die SIMPLE MINDS, Chaka Kahn und, na wer?: Rod Stewart.
Als Gast für die Backing Vocals hat man Bernard Fowler engagiert, ohne den ja, gesanglich, bei den ROLLING STONES schon seit Jahrzehnten nichts mehr geht.

Also alles erfahrene Kerle und so cool und abgezockt starten sie das Album mit Nothing Going Wrong. Klingt ein bisschen an Anybody Seen Me Baby von den STONES angelehnt. Lance sprenkelt das Ganze mit Slide-Riffs die einen Klasse-Sound haben, der Richtung Sonny Landreth tendiert. Die Stimme ist sowieso über alle Zweifel erhaben.
Bei Paper Flower swampt und slided es eher akustisch, aber gefangen nimmt einen auch die Atmosphäre dieser Nummer, die die Hitze des amerikanischen Südens transportiert. Unwillkürlich möchte man sich den Schweiß von der Stirn wischen...

Lance hat ja schon auf seinem letzten Album mit Rhythmen und Grooves experimentiert, so verwundern Ethno-angehauchte Songs wie Running nicht sonderlich. Ähnliches hat man in den letzten Jahren ja schon bei John Mellencamp zu hören gekriegt. Der Song hat einen nicht unerheblichen Pop-Hit Charakter und die Slidegitarre ist wieder vom feinsten.
Etwas an CSN&Y lehnt sich die Gitarre zu Beginn von Sleepy Town, doch schnell fühlt man sich eher bei GUNS 'N ROSES zu deren "Lies"-Zeiten beheimatet - die akustisch-balladeske Seite des Albums ist gemeint. Lance klingt dem Herrn Rose sogar recht ähnlich und die Gesangsmelodie ist sehr typisch. Die etwas süßlichen Keyboards im Hintergrund mal weggelassen, ist das hier ein Hit! Im Ernst: Nach zweimal Hören wird euch der Refrain verfolgen.
Ich werde den Verdacht nicht los, dass diese Songs für ein rockigeres Gewand geschrieben wurden. My Darkest Day groovt über einem akustischen, sparsamen Gerüst, welches von einem Hammond-Sound getragen wird und nur kurz von einer E-Gitarre gerüttelt wird. Das ganze würde aber auch etwas hochgezüchtet auf eins der letzten Keltner-Alben passen.
Mit der Zeit allerdings, lässt man sich richtig gerne von diesen eher entspannten Klängen verführen.

Gerne geht man auf den galoppierenden Rhythmus von Land Of Love ein und folgt der sich durch den Wüstensand ziehenden Spur, die Lance's akustische Slidegitarre hinterlässt.
India würde ich auch wieder ins G'N R Halb-Balladen Lager stellen, und zwar zu den besseren! Um den Titel deutlicher zu machen, wurde ein indisch anmutender Gesang, der an Freddie Mercury im Song Mustapha erinnert, und passende Percussions eingeflochten.
Ein wunderschönes Akustiklied ist Only Love Is Mine und gleichzeitig der zweite Ohrwurm dieses Albums der Euch nicht mehr loslassen wird! Im Refrain mit irischen Anklängen versehen, hat der Song sowohl feierlichen- wie Kneipengesang-Charakter. Die einsetzende E-Gitarre konnte man vor Zeiten ähnlich bei Mike Oldfield jauchzen und jubilieren hören.
Leicht bedrohlich, fast Soundtrack-mäßig brodelt das Instrumental Varinasi heran, um dann aber doch in ruhigerem Gewässer seine nahezu meditativen Kreise zu ziehen. Nicht dass Ihr denkt, das wäre zum Einschlafen: Hier lohnt es sich schon zuzuhören, wenn vor allem Lance Keltner seine Slidegitarre heulen lässt. Mal ruhiger, mal aggressiver - aber immer mit Finesse.

Also: Mit der richtigen Erwartung an dieses Scheibe heran gehen, dann tun sich hier richtig tolle (Klang-) Welten auf, die einem Einsam- und auch Zweisamkeit versüßen werden.

Epi Schmidt, 06.11.2004

 

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