Mojo Souls

Sindelfingen, Watzmann, 27.10.2001

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 27.10.2001

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Besetzung:
Bernie Gail - Gitarre, Mandoline, Mundharmonika, Gesang
Ove Bosch - Bass, Gesang, Gitarre

1. Set:
Stuck in the middle (Gary Rafferty), Road to Salinas (MOJO SOULS), Space oddity (David Bowie), Can't find my way home (BLIND FAITH), Mr. Spaceman (BYRDS), Wine, women and song (WHITESNAKE), Straight faced fighter (WIDOWMAKER), Cummins prison farm (Calvin Leary), Truckin' (GRATEFUL DEAD), Moondance (Van Morisson), Heaven is you (MOJO SOULS), The battle of Evermore (LED ZEPPELIN)

2. Set:
Lovers in a dangerous time (Bruce Cockburn), Twist in my sobriety (Tanita Tikaram), The load (BAND), She's not there (ZOMBIES), Lady of the dancing waters (KING CRIMSON), The needle and the damage done (Neil Young), Song of your joy (MOJO SOULS), Oliver's army (Elvis Costello), Some luck (MOJO SOULS), Give me all your love tonight (WHITESNAKE), Mary Jane's last dance (Tom Petty), The loner (Neil Young), All along the watchtower (Bob Dylan), 16 Tons (Merle Travis), You keep me hanging on (Vanilla Fudge), Dark friend (MOJO SOULS)

Es gibt einfach Konstellationen, da passt alles zusammen: Die richtige Band zur rechten Zeit in der richtigen Stimmung.
Das sind diese Situationen, in denen man Konzerte erlebt, die etwas ganz Besonderes sind.

Kurz nach 21 Uhr 30 betreten Ove Bosch und Bernie Gail die winzige Bühne in der Sindelfinger Musikkneipe Watzmann. Recht schnell wird klar, dass es kein einfacher Auftritt für die beiden wird. Im Watzmann tummeln sich wohl so um die 40 Besucher, doch nur eine Handvoll hält es für nötig sich der Bühne zuzuwenden und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit den Musikern zu schenken.
Muss ich ausdrücklich erwähnen, dass es sich dabei ausschliesslich um Bekannte oder ehemalige Weggefährten von Ove und Bernie handelt? Der Rest der Gäste zieht es vor, sich an den Tischen zu unterhalten oder sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Nun, wer nicht will der hat schon, doch im Laufe des Abends stellt sich heraus, dass Abwesenheit vor der Bühne beim Publikum im Watzmann nicht unbedingt Desinteresse bedeutet. Sicherlich auch durch viele Jazzkonzerte die hier stattfinden geprägt, genügt es vielen, nur zuzuhören um dann doch ausgiebig zu applaudieren.
So gesehen ist das Akustikduo hier doch ganz gut aufgehoben, denn auch bei MOJO SOULS geht es in erster Linie um die Musik. Und es macht wirklich Spaß zuzuhören.

Obwohl das Debutalbum dieser Tage veröffentlicht wurde (Review im Hooked on Music folgt), liegt der Schwerpunkt auf Coverversionen. Dabei beweisen Bernie und Ove bei der Auswahl einen exquisiten Geschmack und zudem ein glückliches Händchen überwiegend Stücke auszugraben, die zwar über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügen, aber trotzdem noch nicht bis zum Exzess zu Tode gecovert wurden.
Alles andere hätte mich aber auch schwer gewundert, denn egal ob bei UNCLE SALTY oder bei seinem letzten Akustikprojekt NO HURRY, wann immer Ove Bosch seine Finger im Spiel hat, liefert er mir bei seinen Auftritten einige Denkanstöße, wo meine Sammlung noch Lücken aufweist, beziehungsweise welche Alben ich mal wieder hervorkramen könnte.

Durch die spartanische Instrumentierung bleibt es nicht aus, dass die Originale umarrangiert werden müssen. Natürlich klingt ein WHITESNAKE-Kracher wie Wine, women and song akustisch, nur mit Gitarre und Bass interpretiert, anders, und weniger voluminös als in voller Bandbesetzung, doch auch hier zeigen MOJO SOULS ihre Klasse.
Die Stücke werden auf ihre Essenz reduziert und trotzdem mit so viel wie möglich liebevollen Details gespickt.
So werden Space Oddity und vor allem The battle of Evermore, hier übernimmt Ove Bosch die Gitarre, während Bernie Gail Mandoline spielt, zu kleinen, akustischen Kunstwerken.
Die immer wieder eingestreuten eigenen Songs fügen sich hervorragend in das Stimmungsbild des Abends ein, wobei Road to Salinas den nachdrücklichsten Eindruck hinterlässt.

MOJO SOULS ist sicher nicht der richtige Act, wenn man abrocken und die Sau raus lassen möchte, doch wenn einem mal der Sinn danach steht, sich von wirklich guten Musikern einfach schöne Musik anzuhören, wenn man dazu bereit ist, in die Musik einzutauchen, dann ist die 'Two men acoustical jam' von Ove und Bernie erste Wahl.

Martin Schneider 28.10.2001

 

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