Skew Siskin

Peace Breaker

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.08.2007
Jahr: 2007

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Skew Siskin Homepage



Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Peace Breaker, Monongo/Soulfood, 2007
Nina C. Alice Lead & Backing Vocals
Jim Voxx Guitar, Keyboards (Can't Hear You)
Henning Menke Bass
Randy Black Drums & Percussion
Gäste:
Ivan Kral Guitar (I Don't Care)
Wolf Hoffmann Guitar (Who The Hell Are You)
Produziert von: Jim Voxx & Nina C. Alice Länge: 55 Min 44 Sek Medium: CD
1. Metal In Your Face8. I Wanna Be Me
2. We're An Institution9. Eva Braun Is BAck In Town
3. Ridin' With The Devil10. I Don't Care
4. Trouble Shooter11. Loser
5. Hit You Harder12. Can't Hear You (Hey Hey You)
6. Who The Hell Are You13. Shoot The Rats
7. War, Fire, Guns & Blood

Metal In Your Face . bereits der erste Track auf "Peace Breaker", dem neuen Album der Berliner Gruppe SKEW SISKIN, gibt glasklar die Richtung der Scheibe an. Die Band um Sängerin Nina C. Alice und den Meister der groovigen Metal-Axt, Jim Voxx, hat eine absolute Granate in den Startlöchern. Die Scheibe beginnt in typischer MOTÖRHEAD-Manier, um dann in einen Wahnsinns-Riff in bester AC/DC-Art umzuschlagen. Dass es auf einem Großteil von "Peace Breaker" abgeht wie bei der legendären Katze einer gewissen Familie Schmitz, lässt jeden Freund einer Mixtur aus Metal, Hardrock, fettestem Rock'n'Roll und Power-Boogie zum Nachahmer des gern zitierten Vierbeiners werden.

SKEW SISKIN, der Name wird nicht jedem Freund härterer Klänge etwas sagen. Warum das so ist, bleibt ein wenig schleierhaft. Bereits das selbstbetitelte Debut im Jahre 1991 entpuppte sich als absolutes Highlight. Das Video zu If The Walls Could Talk, welches seinerzeit des öfteren bei der damaligen Pflichtsendung "Headbangers Ball" beim heutzutage völlig indiskutablen TV-Musiksender (... oder besser Quasselsender) MTV lief, konnte den viel versprechenden Neulingen in der damals Grunge-verseuchten Welt kaum weiterhelfen. Verbindungen zu einem gewissen Herrn Kilmister, der sich als Fan der Berliner outete und hier & da beim Songschreiben mitfeilte, sowie durchweg gute Kritiken und Auftritte im Vorprogramm von MOTÖRHEAD brachten kommerziell keine großartigen Ergebnisse.
Nachdem man danach ein wenig experimentiert hatte, tauchte mit "What The Hell" (1999) zum Ende des letzten Jahrtausends wieder ein Meisterwerk auf. Das rockige Album plus eine überzeugende Tour als Special Guest von SAXON verhalfen der sich inzwischen deutlich weiterentwickelten Band wiederum nur zu Achtungserfolgen. Frau Alice hatte inzwischen ihre Wahnsinns-Röhre perfektioniert und sich zu einer alles überragenden Frontfrau gemausert.
Dass man auch im neuen Jahrtausend zumeist im Underground werkeln sprich musizieren musste, bildet eines der vielen ungelösten Rätsel des Musikbusiness.

Jetzt, im Jahre 2007, veröffentlichen SKEW SISKIN mit "Peace Breaker" ihr bis dato stärkstes Langeisen. Mit dem Bassisten Henning Menke und dem Drummer Randy Black wurde ein Knallbonbon eingetütet, welches seinesgleichen sucht. With a little help von Lemmy, der an den Lyrics zu Ridin' With The Devil, Trouble Shooter, Hit You Harder und Who The Hell Are You mitwirkte, und einem gewissen Wolf Hoffmann (ex-ACCEPT), der für den musikalischen Teil des Nackenbrechers Who The Hell. mitverantwortlich zeichnet, haben SKEW SISKIN dreizehn Volltreffer gelandet, also die volle Punktzahl erzielt.
Dass es nur so von Anleihen/Parallelen zu den Motörköppen und Atze/Detze wimmelt, who cares? Vor den letzten beiden Studio-Alben ("Infernö", 2004; "Kiss Of Death, 2006) hatten Kilmister & Co. eine lange Durststrecke zu verzeichnen. Und wann haben die Gebrüder Young und ihre Gang eigentlich das letzte überragende Werk eingespielt?
Ridin' With The Devil enthält während des Soloparts unüberhörbar das Riff von Malcolm Young zu Whole Lotta Rosie, Trouble Shooter könnte entfernt auch Shine ("Another Perfect Day", 1983) heißen, Hit You Harder erinnert im Solo-Teil stark an das australische Rhythmus-Kraftwerk während Angus' Soloeinlage bei Let There Be Rock, und dass es bei Who The Hell Are You nach einem Gleich-/Wechselstrom ähnlichem Intro ACCEPT-mäßig weitergeht, ist kaum überraschend.
Bis dahin wird in einer Tour aufs Gaspedal getreten. Bevor einem völlig die Spucke wegbleibt, schalten SKEW SISKIN mit War, Fire, Guns & Blood einen Gang herunter. Parallelen zu Liar ("Bastards", 1993)? Sch...egal, so lange dermaßen wuchtig auf die Kacke gehauen wird.
I Wanna Be Me entpuppt sich als kleine Überraschung in Form eines Pop-Rock-Songs. Groovender Bass, wieder zunehmendes Tempo mit fetzigem Rock'n'Roll-Solo mittendrin überzeugt ebenso wie das punkige Eva Braun Is Back In Town.
Der schwere, stampfende Rhythmus von I Don't Care sowie das NWoBHM-ähnliche Loser beweisen, wie sicher SKEW SISKIN auch abseits von Lemmy, Angus etc. agieren. Die Gitarren halten sich bei Loser erstaunlich im Hintergrund, während Nina C. Alice ihrer Gesangsleistung eine weitere Krone aufsetzt. Die besonders stark ausgeprägte Betonung des Refrains lässt den Track zu ebenso einem der dreizehn vorliegenden Kracher werden wie das folgende Can't Hear You (Hey Hey You), welches sich als eher langsame, jedoch mega-heftige Wuchtbrumme mit tonnenschwerem Riffing erweist.
Shoot The Rats bildet einen würdigen Abschluss. Im typischen MOTÖRHEAD-Style bieten SKEW SISKIN noch einmal kernigen Rock'n'Roll voll urwüchsiger Power.

Alles Geschmackssache, schon klar. Für meinen jedenfalls stellt "Peace Breaker" gemeinsam mit TROUBLEs "Simple Mind Condition" das bisherige, kaum noch zu toppende Highlight des Jahres dar!

Jürgen Ruland, 09.08.2007

 

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