Skiltron Into The Battleground, Hellion Records, 2013 |
Emilio Souto | Guitars, Bouzouki, Backing Vocals | |||
Matias Pena | Drums, Backing Vocals | |||
Ignacio Lopez | Bass, Backing Vocals | |||
Tony Thurlow | Lead Vocals | |||
Freddy MacKinley | Scottish Bagpipes | |||
Guests: | ||||
Javier Yuchechen | Lead Vocals on track 9, Backing Vocals | |||
Maximiliano Basualdo | Backing Vocals | |||
Javier Knario Compiano | Lead Vocals on track 5 | |||
Jonne Jarvela | Lead Vocals on track 8 | |||
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01. Brosnachadh (Intro) | 07. Mearrsadh Air (Instrumental) | |||
02. Lion Rampant | 08. The Rabbit Who Wanted to Be a Wolf | |||
03. The Swordmaker | 09. Loyal We Will Stand | |||
04. On the Trail of David Ross | 10. Prestonpans 1745 | |||
05. Besieged By Fire | 11. Esbat (Instrumental) | |||
06. The Brave's Revenge | ||||
In Europa hat der Genre-Mix aus Mittelalter und Celtic Folk mit diversen Metal Sub-Genres eine lange Tradition, wogegen dieses in Übersee und speziell in Südamerika bis vor ein paar Jahren relativ unbedeutend war. Eigentlich verwunderlich, da man z. B. Argentinien eine Einwanderungshistorie aus dem keltischen Raum nachsagt.
Mittlerweile hat sich die Situation jedoch grundlegend geändert und die "Folkmetalszene" hat einen deutlichen Aufschwung erlebt. Einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Bewegung ist der Band SKILTRON zuzuschreiben, die 2004 von Matias Pena und Emilio Souto in Buenos Aires gegründet wurde.
Der Bandname leitet sich von der schottischen Kampfformation "Shiltron" des 13. Jahrhunderts ab, die jedoch ihre Ursprünge sowohl bei den Angel-Sachsen als auch den Wikingern haben dürfte.
Noch im gleichen Jahr konnte die Band mit dem 3 Track Demo "Gathering The Clans" erste Duftmarken setzen, ein kompletter Longplayer "The Clans Have United" folgte 2006 über das europäische Underground Symphony Label. Mittlerweile hat die Band ein weiteres Demo "The Blind Harry" (2007) sowie zwei Studioalben "Beheading The Liars" (2008) und "The Highland Way" (2010/CD+DVD) am Start, mit denen SKILTRON sich an der Spitze der Szene etablieren konnte.
Bis SKILTRON sich dem Europäischen Publikum präsentieren durfte, dauerte es jedoch bis 2012, als man unterstütz durch Gastsänger Martin Walkyier (ex-SABBAT, SKYCLAD) eine erfolgreiche UK-Tour absolvierte. Zuvor konnte man bereits mehrfach das heimische Publikum u. a. auf Tour mit GRAVE DIGGER, IN EXTREMO, Martin Walkyier oder KORPIKLAANI begeistern.
Nachdem sich seit 2006 ein relativ stabiles Line Up herausgebildet hatte, kam es 2011 überraschend zum Split und ein Großteil der Ex-Mitglieder ist heute in der ähnlich gestrickten Band TRIDDANA tätig. Der Split warf natürlich Fragen um die Zukunft der Band auf, doch Pena und Souto ließen von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen, dass es mit SKILTRON weiter gehen würde. Mit "Into The Battleground" liefern sie nun den Beweis ab.
Neben dem angesprochenem Mix, hier aus Classic Hard Rock, Melodic Power Metal und Celtic Folk, war ein herausragendes Markenzeichen bisher der überragende Gesang des TRIDDANA Abgängers Diego Valdez, der in der Szene gerne als "Dio im Schottenrock" beschrieben wird und dessen Kompensation als schwierig bis unmöglich galt.
Mit dem Briten Tony Thurlow (LIES OF SMILES) wurde jedoch weitestgehend ein respektabler Ersatz gefunden. Der Opener Lion Rampant mit dem vermutlich wieder von Seoras Wallace (dem letzten lebenden Nachfahren von William Wallace (Braveheart) und Clanoberhaupt, in den die Band ehrenhalber aufgenommen wurde) gesprochenem Intro, gehört zu den stärksten Tracks der Band überhaupt und lässt Valdez nicht vermissen. Dies bleibt allerdings nicht immer so, da auf einigen Tracks Gastsänger (u. a. Urmitglied Javier Yuchechen) den Posten bestreiten und das nicht unbedingt immer vorteilhaft.
Überhaupt drängt sich in diesem Zusammenhang der Eindruck auf, dass das Album eigentlich eine six track EP sein sollte, und kurzfristig durch Zusatzmaterial mit den Gastsängern, zwei Instrumentals und dem Intro auf Longplayformat aufgefüllt wurde, möglicherweise bedingt durch das Vorpreschen von TRIDDANA.
Dies ändert aber nichts daran, dass "Into The Battleground" wieder zu einem hervorragenden Folk Metal Album geworden ist, und den eingeschlagenen Weg von SKILTRON konsequent fortsetzt.
Mit TRIDDANA haben sie allerdings nun ernsthafte Konkurrenz bekommen, aber die belebt, wie man so schön sagt, das Geschäft und das kann nur gut sein.
Fazit: Folk und Power Metal Fans, die sich immer schon einen Mix aus Ronnie James Dio, RAINBOW, MANOWAR und BLACKMORE'S NIGHT gewünscht haben, sind hier goldrichtig und sollten auch unbedingt den Backcatalogue, der mittlerweile remastert und erweitert vorliegt (Trollzorn 2015), sichten.