Slash Made In Stoke, 24/7/11, Eagle Vision, 2011 |
Slash | Guitar | |||
Myles Kennedy | Vocals | |||
Todd Kerns | Bass, Vocals, Backing Vocals | |||
Brent Fitz | Drums | |||
Bobby Schneck | Guitar, Backing Vocals | |||
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01. Been There Lately | 12. Speed Parade | |||
02. Nighttrain | 13. Watch This | |||
03. Ghost | 14. Beggars & Hangers On | |||
04. Mean Bone | 15. Patience | |||
05. Back From Cali | 16. Godfather Solo | |||
06. Rocket Queen | 17. Sweet Child O'Mine | |||
07. Civil War | 18. Slither | |||
08. Nothing To Say | 19. By The Sword | |||
09. Starlight | 20. Mr. Brownstone | |||
10. Promise | 21. Paradise City | |||
11. Doctor Alibi | 22. Bonus Feature - Interviews | |||
Egal welches rockmusikalische Genre man bevorzugt, Slash, diesen megacoolen Saitenzauberer kennt letztlich fast jeder. Nicht nur sein seit mehr als 20 Jahren unverändertes Outfit spricht Bände, sondern erst recht sein markantes und prägendes Spiel, seine fetten Riffs und melodiösen Soli behaupten seit Jahren ihren festen Platz in der Musikhistorie.
Der sympathische Brite (bürgerlich: Saul Hudson) der in den mittleren Sechziger Jahren im englischen Stoke-on-Trent aufwuchs und als fünfjähriger mit seinem Vater Anthony Hudson (Albumgrafiker) in die USA emigrierte, zementierte seinen Weltruhm in den späten Achtzigern mit den Rock-Ikonen GUNS'N'ROSES, schuf nach deren Split seine eigene Combo namens SNAKEPIT, und machte ab 2002 mit der sogenannten Supergroup VELVET REVOLVER (u.a.Scott Weiland als Sänger) weiter von sich reden.
Sein erstes wirkliches Soloalbum veröffentlichte der Wuschelkopf erst im Frühjahr 2010. Hier versammelte Slash eine Heerschar unterschiedlichster Sänger, u.a. auch den von ALTER BRIDGE bekannten Sänger Myles Kennedy, den Slash schließlich aufgrund seiner enormen Variabilität und Stimmkraft mit auf Tour nahm, um im Zuge derselben endlich nach langen Jahren vergeblichen Versuchens (frühere Anläufe scheiterten am Veto der Tour-Booker) in der Stadt seiner Kindheit aufzutreten. Slash back home.
Nachvollziehbarerweise konzentrieren sich Slash und seine vehement und kraftvoll aufspielende Band auf die zahlreichen Highlights seiner beachtlichen Karriere, rocken sich durch einige G'n'R Klassiker, jagen erfolgreich im SNAKEPIT, beleben ein paar angestaubt geglaubte VELVET REVOLVER Songs und stürzen sich wuchtig auf die aktuellen Soloalbum-Songs. Da jede dieser Inkarnationen reichlich gute Songs im Koffer hat, kann man also ganz locker von einer Art Slash Best-Of-Compilation sprechen. Was bedeutet, dass innerhalb dieser 21 Songs umfassenden Setlist eigentlich kein Schwachpunkt zu finden ist. Ziemlich genial, verdammt grandios.
So bringt Slash mit seinen Mannen ein zweistündiges Rockspektakel auf die Bühne, dass ohne großartige Effekte und Posertum auskommt und schließlich durch Tonnen von rockmusikalischer Power überzeugt. Slash selber ist umwerfend, ein Rocker der Extraklasse. Extrem geiler Gitarrensound. Myles Kennedy, der auf der Bühne fast schon ein wenig schüchtern wirkt, füllt die Rolle des auf sich allein gestellten Vokalisten vorbildlich und absolut überzeugend aus und gleitet sehr unprätentiös in die großen Fußstapfen seiner Vorgänger. Kein Wunder, dass Slash sich Kennedys Dienste auch für sein nächstes Soloprojekt (wahrscheinlich noch in 2012) gesichert hat.
Von den anderen Jungs macht Bassmann Todd Kerns noch eine gute Figur, nicht nur weil er die Bühne durch seine Präsenz belebt, sondern weil er Kennedy kongenial bei den Backing Vocals ergänzt und Lemmys Doctor Alibi rotzfrech als Lead-Sänger intoniert. Drummer Brent Fitz, sowie Zweitgitarrist Bobby Schneck präsentieren ihre Klasse ohne großes Bohei, Teamplayer eben.
Im Bonusteil gibt's noch nette Interviews mit Slash, Myles Kennedy und Slashs Onkel Ian, der ein paar amüsante Anekdoten aus den Kindertagen des Wuschelkopfes zum Besten gibt.
Für Anhänger der härteren Rock-Fraktion ist diese DVD/BluRay ein Muss. Zwei fette Stunden prickelnde Unterhaltung auf hohem Niveau. Play it loud!