Titel |
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Side A:. |
01. Buzz Me Babe |
02. Bobby-Sox Baby |
03. Don't Start Crin' Now |
04. I'm A King Bee |
05. Cigarettes |
06. Got Love If You Want It |
07. Blues Hangover |
08. Rainin' In My Heart |
09. That Ain't Your Business |
10. One Of These Days |
Side B: |
01. You'll Be Sorry One Day |
02. Strange Love |
03. Snoopin' Around |
04. Wild About My Baby |
05. What A Dream |
06. Moody Blues |
07. Things Gonna Change |
08. Dream Girl |
09. My Home Is A Prison |
10. Something Inside Me |
Musiker | Instrument |
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Slim Harpo | Vocals, Guitar & Harmonica |
James Johnson, Rudolph Richard, Gabriel 'Guitar Gable' Perrodin | Guitar |
T.J. Kitchen, Clinton 'Fats' Perrod | Bass |
Katie Webster, Sonny Martin, Tal Miller, Merton Thibodeau | Piano |
Sammy K. Brown, Clarence 'Jockey' Etienne, Jerry West | Drums |
Willie 'Tomcat' Parker, Lionel Torrence | Tenor Sax |
Lazy Lester | Harmonica |
Zu den ganz großen Blues-Musikern, die häufig nur beiläufig erwähnt werden, gehört auf jeden Fall Slim Harpo. Spricht man von Swamp Blues, dann geht es zwangsläufig um einen seiner bedeutendsten Vertreter: James Moore, 1924 in Louisiana geboren, der sich ab ca. 1957 Slim Harpo nannte. Die Re-Issue-Spezialisten von Blues Joint veröffentlichen hiermit sein Debütalbum von 1961 und stocken es noch mit acht weiteren Tracks auf. Schweres 180g Vinyl sorgt für Gewicht auf dem Plattenteller und gewichtigen Sound in den Ohren.
Man denkt oft, diese ganzen Blues-Typen haben ihre Musik bereits in den 30er/40er Jahren aufgenommen und daraus hätte sich der Rock'n'Roll entwickelt, aber tatsächlich begann für viele die Plattenkarriere erst Ende der 50er, oder gar erst in den 60er Jahren. Häufig genug hatten sie gar nicht mehr so viel, vom späten Ruhm. Auch Slim Harpo verstarb keine 10 Jahre nach dieser LP (am 31.1.1970 im heimischen Baton Rouge). Wie häufig, erkannten die englischen Bands als erste das Potenzial und von den KINKS, über die PRETTY THINGS zu THEM und etlichen weiteren, tauchten die Songs in deren Programm und auf deren Alben auf. Die ROLLING STONES gehörten zu größten Anhängern und von Mick Jagger soll der vielzitierte Spruch stammen “What’s the point of listening to us do ‘I’m a King Bee’ when you can hear Slim Harpo do it?”. Die STONES nahmen nicht nur einige Songs von Slim Harpo auf (u. a. besagtes I'm A King Bee und Shake Your Hips), sondern nannten sogar ihre erste Live-EP, in Anlehnung an Harpos Song Got Love If You Want It, “Got Live If You Want It“.
Da Slim Harpo sowohl an Mundharmonika, als auch an der Gitarre sehr versiert war und obendrein ein toller Sänger, konnte er mit enormer Vielfalt aufwarten. In erster Linie sind da natürlich die Hits, zu denen natürlich auch der Albumtitel gehört, aber auch Songs wie Baby Scratch My Back, der Bands, wie die FABULOUS THUNDERBIRDS maßgeblich beeinflusst. Slim Harpos Gitarrist James Johnson hat das “Chicken-Picking“ hier wahrscheinlich weiträumig bekannt gemacht. Otis Redding hat den Song übrigens auch aufgenommen dass sich Van Morrison von Don't Start My Crying Now verführen lies, kann man anhand dieser Aufnahme hier durchaus nachvollziehen.
Dabei reicht Harpos Bandbreite vom Rock'n'Roll (Bobby-Sox Baby), über den Down-Home-Blues (Blues Hangover) bis zu Crooner-Titeln, wie seinem größten Erfolg Raining In My Heart. Dazu lockere Boogies, wie Cigarettes und Latin-gefärbte Instrumental-Nummern, wie Things Are Gonna Change, auf denen Slim Harpo demonstriert, dass er das 'Harpo“ in seinem Künstlernamen nicht zufällig trägt. Genug Material und Stile, sind hier vertreten, um das Album durchwegs unterhaltsam zu halten und dem Hörer – sofern noch nicht bekannt – einen großartigen Blues-Künstler näher zu bringen.