Smokebox Kung Fu, Manufaktur (Eigenverlag), 2011 |
Mr. Tezlav | Vocals & Guitar | |||
Jay | Guitar & Backing Vocals | |||
Wolf De Barre | Bass & Backing Vocals | |||
Tscherno | Drums & Backing Vocals | |||
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01. Diggin' Dirt | 07. Kung Fu | |||
02. Go Die | 08. Holiday The English Way | |||
03. Slo Mo | 09. Again And Again | |||
04. Kismet Malfunction | 10. Wrong Dimension | |||
05. Now And Zen | 11. Everything Must Be Destroyed | |||
06. Tunnel Of Love | ||||
Na, auch genervt von dem Sommer 2011, de strenggenommen kaum als schlechter Herbst durchgehen würde? Ich habe einen guten Tipp, um die Laune ebenso schlagartig wie nachhaltig aufzuhellen: einfach die neue Scheibe von SMOKEBOX in den Player wandern lassen und schnell breitet sich ein wohliges Grinsen auf dem Gesicht aus. Denn SMOKEBOX bieten nicht nur eine musikalische Frischzellenkur mit kleinen, aber wirksamen Schübe von Alternative Rock und (Post) Punk, aber auch atmosphärischen Parts und Popanleihen, sondern geben auch echte Lebenshilfe in ihren Texten (Now And Zen oder natürlich Everything Must Be Destroyed).
Irgendwie deutlich mehr auf die Zwölf als der Vorgänger, dabei aber mit einem Sinn für Melodien (Kung Fu) und clevere Arrangements macht das alles einfach unheimlich viel Laune, was die Jungs aus Velbert da von sich geben. A propos Velbert: Bevor da eine lächelt oder die Stirn in Falten zieht – ich habe ja schon immer (bisher unwiderlegt) behauptet, dass die interessanteste Musik hierzulande aus der sogenannten Provinz kommt (siehe BLACKMAIL,THE NOTWIST, PANDORAS BOX oder die den hier behandelten Protagonisten zumindest phonetisch ähnlichen SOAPBOX). Und Frontmann Mr. Tezlav ist auch eine echte Wucht: Man staunt erst, dass sich jemand mit solch einem irgendwie weinerlichen Organ traut, als Sänger zu agieren, ist aber mehr und mehr fasziniert von der eindringlichen Performance und bekommt das Ganze irgendwann gar nicht mehr aus dem Kopf.
Auch die Jungs an den Instrumenten sind viel zu gut, um nur Punkmusik zu spielen (deshalb machen sie es ja auch nicht) und das Songmaterial trifft, wie bereits angedeutet, voll ins Schwarze. Eine Schande nur, dass sich offensichtlich kein Label für den Vierer finden lässt – das ist dann wohl wieder der Nachteil, wenn man eben nicht aus Manchester oder Seattle, sondern eben aus Velbert kommt. Jedenfalls gibt es für jeden Alternative Rock und Post Punk Fan mit offenen Ohren nur eine Empfehlung: “Kung Fu“ einlegen, die Regler hochreißen und die trüben Gedanken mit einem gezielten Tritt nach draußen in die grauen Wolken befördern.