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Smoking Wolf Here Comes Trouble, Eigenvertrieb, 2015

Smoking Wolf	Lead Guitar, Vocals
Schnuff	Bass, Keyboards, Backing Vocals
Dirk Seiler, Marco Niemann, Christofer Hafer	Drums
Ruth Strohm	Backing Vocals
Yannser Cardoso	Percussion, Congas
Produziert von: Michael Strohm & Wolfgang Döhr Länge: 41 Min 11 Sek Medium: CD
01. Lunch WithThe Devil	07. Here Comes Trouble
02. Living In Hell	08. Roadhouse Blues
03. Chicken Scratch	09. Chiliwurst No.1
04. Long Cold Winter	10. Cruising On My Harley
05. Avoid The Blues	11. Rest In Peace
06. Born By The River	12. Fool For Your Love

Wer ist dieser Smoking Wolf? Der mit dem Wolf tanzt? Sicher nicht. Es ist der, der am Fluss lebt. Ein Blues-Musiker aus dem Ruhrpott, genauer gesagt aus Duisburg. Und Duisburg schmiegt sich ganz eng an Vater Rhein, diesem extrem langen Gewässer, das sich von der Schweiz quer durch Deutschland bis nach Holland hochschlängelt.

Smoking Wolf fühlt sich hörbar wohl in der gar nicht so grauen Stahlmetropole und präsentiert auf seinem neuen Longplayer "Here Comes Trouble" eine intensive Ode auf seine Heimatstadt. Wolfgang Döhr (wie Wolf mit bürgerlichem Namen heißt) erzählt hier exemplarisch seine persönliche Geschichte und grummelt mit seiner Sandpapierstimme ein sympathisches Duisburg on my mind in die Welt hinaus.

"Here Comes Trouble" überrascht als vielfältig gestaltetes Blues-Dokument eines alten Fahrensmannes, der in den letzten Jahrzehnten häufig als Sidekick solch etablierter Künstler wie Johnny Logan, Bobby Kimball und Matthias Reim zu hören war. Nun, als gestandener Mittfünfziger darf man schließlich auch mal ein ansprechendes Solo-Album unter die Leute bringen und seine Seele offenbaren. Mit dieser Bluesrock-Offensive erfüllt sich Smoking Wolf einen Herzenswunsch und klingt so wie er sich auf dem Frontcover darstellt: cool, lässig, bodenständig, männlich und natürlich ein wenig verrucht.

Der eine oder andere kritische Geist mag anmerken, dies alles sei ein wenig klischeeüberfrachtet. Doch was wäre der Blues-Rock ohne all diese Klischees? Man muss altbewährte Hörgewohnheiten nicht zerschießen, um ein gutes und spannendes Ergebnis zu erzielen. Wolfgang Döhr verfolgt leidenschaftlich und unbeirrt die alten Boogie und Rock'n'Roll Pfade, die wir seit Jahrzehnten kennen. Seine Gitarrenarbeit brilliert mit einem satten Vintage-Ton und bleibt eher sparsam denn aufschneiderisch. Das versierte Trio, das neben Döhr im Kern noch Bassmann und Produzent Schnuff (Michael Strohm) nebst drei unterschiedlichen Drummern präsentiert, zielt mit seiner kribbeligen John Lee Hooker meets ZZ Top meets Gary Moore meets Rory Gallagher Mixtur genau auf das zentrale Nervensystem der versammelten Bluesrock-Gemeinde. Mit "Here Comes Trouble" wird das Wertesystem des Bluesrock keineswegs neu definiert. Smoking Wolf wurzelt hingegen tief im Schlamm und Schlick großer Traditionen, zeigt sich handwerklich vollkommen geerdet und füllt seinen Blues mit der Leidenschaft des Mannes der am Fluss lebt.