Snowy White & The White Flames
Live At Rockpalast, Repertoire Records, 2014
Snowy WhiteGuitar & Vocals
Walter LatupeirissaBass & Vocals
Juan van EmmerlootDrums & Percussion
Max MiddletonKeyboards & Percussion (2007)
Produziert von: Peter Sommer & Dieter Hens Länge: 127 Min 00 Sek Medium: CD & DVD
CD 1 (2007)
01. I'll Be Moving On06. Wintersong
02. American Dream07. Terpisah
03. No Faith Required08. A Miracle I Need (Reprise)
04. Whiteflames Blues09. I Loved Another Woman
05.A Miracle I Need
CD 2 (1997)
01. Intro06. No Faith Required
02. Looking For Somebody07. Working Blues
03. Welcome To The Blues08. A Miracle I Need
04. American Dream09. Long Grey Mare
05. That Ain't Right

Der 1948 als Terence Charles White geborene SNOWY WHITE hält bis heute die Fahne des britischen Blues Rock hoch. Lange Jahre gefragter Sideman bei THIN LIZZY, PINK FLOYD, AL STEWART oder COCKNEY REBEL) ist er seit 1996 auch in eigener Sache als SNOWY WHITE & THE WHITE FLAMES unterwegs. Seitdem war er des Öfteren unterwegs, dabei auch mehrmals in deutschen Landen unter dem Label “Rockpalast“. Höchste Zeit also, dass auch die Nachwelt an diesen Auftritten teilhaben kann – Repertoire Records sei dank.

Hier hat man wieder den reizvollen Dekaden-Vergleich, denn “Live At Rockpalas“ vereint in der Kombination aus DVD und Doppel-CD einen Gig von den Leverkusener Jazztagen aus dem Jahre 2007 und - gewissermaßen als Zugabe – einen damals nicht gesendeten Auftritt von den Leverkusener Bluestagen 1997, als die WHITE FLAMES praktisch frisch geschlüpft noch die Eierschalenreste anhafteten.

Beim Auftritt von 2007, dem ersten gesendeten Rockpalast mit SNOWY WHITE seit seinem 1981er Gig mit THIN LIZZY, wurde der Meister von seinen holländischen WHITE FLAMES-Mitstreitern und dem Keyboarder Max Middleton (Sideman der Gitarrenlegenden JEFF BECK und CHRIS REA) begleitet. Entsprechend dem Lineup mit den größeren Möglichkeiten durch die Einbeziehung von Middleton, der an den Tasten zu glänzen weiß, wird hier die Tür vom Blues und Blues Rock in Richtung Jazz etwas weiter geöffnet. Höhepunkte des sehens- und hörenswerten Auftritts sind der bandeigene Klassiker No Faith Required, der für den weichen, melodischen Ton von WHITE beispielhaft ist sowie I Loved Another Woman, ein Song von WHITEs großartigem Mentor PETER GREEN.

Der Auftritt von 1997, als “Rough Cut“ ist etwas straighter, direkter und schnörkelloser in Richtung Blues Rock aber gleichwohl, wenn auch etwas kantiger und “wilder“ (die Protagonisten waren ja auch noch 10 Jahre jünger) von guter Sound- und ordentlicher Bildqualität. Die Show wurde kurz nach Erscheinen des ersten WHITE FLAMES-Albums präsentiert, es herrschte also noch eine gewisse Aufbruchsstimmung bei der Band. Der Vergleich von American Dream und No Faith Required ist hier ganz spannend und aufschlussreich. Auch hier ist für mich ein Song von PETER GREEN das Highlight, nämlich Looking For Somebody.

Wie man es von diesem Format gewohnt ist überzeugt dieser Dreierpack (die beiden CDs bieten jeweils eines der beiden Konzerte) samt schmucker Aufmachung und mehrseitigem, informativem Booklet. Präsentiert wird dabei ein Musiker, der oftmals etwas unterschätzt und übersehen wird, der aber mit Gefühl, Seele und einer gewissen Bodenständigkeit viele Sympathiepunkte einzufahren weiß. Interessant auch die Selbsteinschätzung von WHITE, der sich im Interview eher als Gitarrist denn als Songwriter sieht und mit dieser Ansicht sicherlich nicht verkehrt liegt.

Ralf Stierlen, 09.09.2014

 

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