Titel |
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01. Freshwater |
02. Longtime Blues |
03. Way Down In The Dark |
04. Driving On The 44 |
05. Blues 22 |
06. Ain't No Secret thing |
07. Keep On Flying |
08. One Man Girl |
09. Slinky Too |
10. Lady Luck (So Mean To Me) |
Musiker | Instrument |
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Snowy White | Vocals, Guitars, Bass Guitar, Strings, Electric Piano, Synth Keys |
Thomas White | Drums, Percussion |
Max Middleton | Piano, Rhodes, Strings, Hammond |
Ja, so langsam kommen sie alle in die Jahre, was? Snowy White, jetzt auch schon 74, hat es noch nie sonderlich üppig und überladen gemocht. Auf den getreuen Max Middleton an den Tasten wollte er dann doch nicht verzichten. Die Drums übernahm sein Sohn Thomas White. Ansonsten hat er alle musikalischen Farbtupfer auf seinem neuen Album selbst in die Hand genommen. Und Geschmack hat er ja zweifelsohne. Nicht umsonst haben sich Bands wie THIN LIZZY und PINK FLOYD seines Könnens bedient.
So eröffnet er diese Scheibe gleich mal mit einem über sieben-minütigen Instrumental namens Freshwater. Dieses Wasser ist kein reißender Strom, sondern ein locker dahingleitender Fluss, der so richtig zum sich treiben lassen einlädt. Whites Gitarrentönen lauschen und träumen. Von einer besseren Welt? Nun, entspannter sieht man sie hinterher auf jeden Fall.. Für den jazzigen Ansatz sorgt in erster Linie Middletons Tastenspiel und Thomas White bringt leicht südamerikanisches Flair mit ein. Wenn er dann im Longtime Blues, zur Knopfler-haften Gitarre, seinen brüchigen Gesang beisteuert, würde man Snowy glatt noch ein paar Jahre älter schätzen. Die Lead-Gitarre allerdings ist von wundervoller Frische und erinnert an Peter Green zu seinen besten Zeiten.
Und auch Way Down In The Dark erinnert glorreiche vergangene Zeiten. Der Sound passt nicht ganz aber ansonsten könnte man sich den Song auf einem frühen DIRE STRAITS-Album gut vorstellen. Auch ein David Gilmour kommt einem bei diesen vollendeten Klängen in den Sinn. Erneut 7 ½ Minuten, die keine Sekunde langweilig werden und den Hörer mit ihrem Groove verzaubern. Und das gleiche könnte man über den folgenden Titeltrack sagen. Cool, relaxt, aber mit einem wirklich tollen Sound. Da passt auch die Produktion perfekt.
Das geht im Blues 22 dann auch mal in die Bar-Jazz Ecke und Snowy steuert mehr einen Sprech-Gesang bei. Aber auch hier geht wieder die Sonne auf, wenn er zum Gitarrensolo ansetzt. Wundervoller Klang, perfekt in Ausdruck und Spiel. Kann man immer noch was lernen von dem Mann. Wenn er diese Songs auf die Bühne bringen sollte, hat man hinterher sicher keine Nackenschmerzen vom Headbangen, aber diese Klänge werden noch deutlich länger nachwirken. So ein kleiner Boogie, wie bei Ain't No Secret Thing, cooler JJ Cale-Style, bei One Man Girl oder swingend-jazzy, wie in einem Nachtclub, bei Slinky Too und lockerer Swamp-Groove, wie bei der Lady Luck, bei Snowy White wird das immer mit dem gewissen Etwas serviert. Zeitlose Gitarrenmusik von einem Ausnahmemusiker.