Snowy White Blues Project In Our Time Of Living, Snowy, 2009 |
Snowy White | Guitars, Vocals | |||
Matt Taylor | Guitars, Vocals | |||
Ruud Weber | Bass, Vocals | |||
Juan Van Emmerloot | Drums, Percussion | |||
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01. Rolling With My Baby | 08. I Still See You | |||
02. Good Morning Blues | 09. Hot For The Money | |||
03. Lonely Man Blues | 10. I'm So Glad | |||
04. In Our Time Of Living | 11. One Way Ticket | |||
05. Blue To The Bone | 12. Simple | |||
06. Red Wine Blues | 13. I Want To Thank You | |||
07. I Ain't No Doctor | ||||
Wie Kollege Epi bereits im Zuge der 2005er Albumrezension The Way It Is... zu berichten wusste, hat der blonde Engländer Snowy White einige erwähnenswerte musikalische Reisen hinter sich. Wer es versteht, zwischen den Zeilen zu lesen, verspürt in Epis Betrachtungen allerdings auch eine ordentliche Portion Skepsis ob der Soloaktivitäten Snowy Whites. Bei aller Fingerfertigkeit an der Gitarre und trotz aller Credits bleibt häufig ein leicht fader Beigeschmack beim Anhören der White-Werke zurück.
Klar doch, Snowy verfügt über einen guten Gitarrenton, singt ganz passabel und weiß, wie man einen halbwegs tragfähigen Song komponiert. Aber der letzte Funken, dieses Prickeln, dieser Aha-Effekt, der dir die Kinnlade runterklappen lässt, der stellt sich auch bei Mr. Whites neuestem Werk nicht ein.
"In Our Time Of Living", ein elektrifiziertes Blues-Album alter Schule, das im Quartett mit Ruud Weber jr. (Bass, Vocals), Matt Taylor (Guitars, Vocals) und Juan van Emmerloot (Drums) letzten November in West Sussex eingespielt wurde, ist beileibe kein schlechtes Album, man kann es ungefährdet zu jeder Tages-und Nachtzeit hören, es langweilt bzw. stört eigentlich nie, aber, wie gesagt, es fiele auch nicht weiter ins Gewicht, wenn die Platte plötzlich nicht mehr im Regal stünde. In vielen Momenten wirken die von allen Bandmitgliedern verfassten Songs ein wenig zu schablonenhaft, zu versiert, ja, geradezu ohne Feuer und Elan. Gut gespielt, technisch perfekt, aber ohne spürbares Herzblut; krass gesprochen, wie eine Feierabend-Edelmucker-Band beim allwöchentlichen Stelldichein. Die Tatsache, dass hier gleich drei Vokalisten (Snowy, Ruud und Matt) agieren und zwei mehr oder weniger gleichberechtigte Lead-Gitarristen am Start sind, die mit gelegentlichen Double-Lead-Läufen für einen gewissen Unterhaltungswert sorgen, macht dieses Album noch lange nicht zu einem Selbstläufer. Wie gesagt, ein ordentliches Stück Blues-Musik, unzweifelhaft gute Gitarrenarbeit. Insgesamt also nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut und dringend empfehlenswert. Sagen wir, solide. Anspieltipp: One Way Ticket und In our time of living.