Snowy White And The White Flames Realistic, Eigenproduktion/Soulfood, 2011 |
Snowy White | Guitars, Vocals | |||
Juan van Emerloot | Drums, Percussion, Chorus Vocals | |||
Walter Latupeirissa | Bass, Chorus Vocals | |||
Max Middleton | Keyboards | |||
Guests: | ||||
Thomas White | Cowbell/Congas on Track 01, Congas on Track 02, Timbales/Congas/Bongos on Track 10, | |||
Catherine White | Flute on Track 08 | |||
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01. On The Edge Of Something | 08. Finding My Way Home | |||
02. Ongoing | 09. Another Story Told | |||
03. Riding The Blues | 10. Towards Higher Ground | |||
04. Team Spirit | 11. Live Is Not Possession | |||
05. Got To Set Me Free | 12. Long Way Out - Part 1 | |||
06. White Flames Blues | 13. Long Way Out - Part 2 | |||
07. Careful Now | 14. Outro Peace | |||
Der Brite Snowy White ist längst eine feste Größe als vorrangig im Bereich des Blues Rock aktiver Gitarrist. Er konnte sich sowohl als Solokünstler, als auch als Hauptfigur verschiedener Formationen wie dem SNOWY WHITE BLUES PROJECT und SNOWY WHITE AND THE WHITE FLAMES dauerhaft durchsetzen. Um die zuletzt genannte Band soll es aus aktuellem Anlass hier gehen. Nach “The Way It Is“ von 2005 ist jetzt nämlich endlich deren nächstes Studioalbum zu haben. “Realistic“ lautet sein Titel.
Der Hauptträger dieses Outputs ist, wie wohl kaum anders zu erwarten, Blues Rock. Als weitere tragende Säulen des Werkes fungieren Blues und auch ein wenig Jazz. Die nahtlos ineinander übergehenden Tracks, eine Mischung aus Instrumentals und Stücken mit Gesang, sind durchwegs melodisch und sogar eingängig und grooven dazu immer wieder amtlich. Ruhige, zahme, langsame und zurückhaltende Passagen lösen sich mit lauteren, ungezähmteren, aufregenderen, kräftigeren, kantigeren, fetzigeren und rassigeren ab.
Das dominierende Instrument auf “Realistic“ ist (natürlich) die Gitarre des Meisters. Sein Spiel ist, wie eigentlich immer, auch hier wieder ein Hochgenuss. Die ausführlichen, zum größten Teil wirklich inspirierten und inspirierenden (mitunter auf Standards basierenden) Soli sprechen da Bände. Er kann es halt einfach. Und das auf seine eigene Art. Sein Gesang dagegen, ist und war noch nie der wahre Jakob. Da bleibt er, mal wieder, einiges schuldig. Andere wichtige Stützen des Materials sind Keyboards und Piano. Sie setzen dem wilderen Blues Rock so manchen beruhigenden Kontrapunkt entgegen, lassen es jedoch dann und wann auch ganz schön flott zugehen.
Die Produktion ist voll und ganz in Ordnung. Sie lässt alle Nuancen der Beiträge zur Geltung kommen. Der Sound schafft Transparenz an den erforderlichen Stellen, bringt aber ebenso Kompaktheit mit, dort wo es nötig ist.
Das Personal ist handverlesen, verfügt über reichlich Studioerfahrung und arbeitete mit Snowy White schon mehrfach zusammen. Außerdem unterstützten ihn Mitglieder seiner Familie bei den Aufnahmen.
“Realistic“ ist ein solides, routiniert gemachtes und niveauvolles, eher traditionelles als innovatives Blues Rock-Album, das seine Anhänger fraglos und verdientermaßen ganz sicher finden wird. mit Mr. White und die WHITE FLAMES, mitsamt Studiogästen, haben hier ziemlich viel richtig gemacht. Das ist für unterfränkische Verhältnisse ein regelrecht euphorisches Lob.