Social Distortion

White Light White Heat White Trash

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.05.2005
Jahr: 1996

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Social Distortion
White Light White Heat White Trash, Sony Music Entertainment, 1996
Mike Ness Guitar, Vocals
Dennis Danell Guitar
John Maurer Bass
Chuck Biscuits Drums
Produziert von: Michael Beinhorn Länge: 46 Min 41 Sek Medium: CD
1. Dear Lover7. When The Angels Sing
2. Don't Drag Me Down8. Gotta Know The Rules
3. Untitled9. Crown Of Thorns
4. I Was Wrong10. Pleasure Seeker
5. Through These Eyes11. Down Here W/ The Rest Of Us
6. Down On the World Again12. Under My Thumb (Jagger, Richards)

(UN-)FORGOTTEN JEWELS ... unter diesem mehr oder weniger profanen Sammelbegriff sollen in einer losen Reihenfolge an dieser Stelle Alben aus der großen weiten Welt der Rockmusik vorgestellt werden. Es handelt sich um Langspielplatten/CDs aus einem Zeitraum der sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und die sicherlich dem einem oder anderem Fan bis heute ein Begriff sind. Was jedoch für den einen Klassikerstatus hat ist dem anderen wahrscheinlich unbekannt. Diese nun startende Serie soll abseits von den ganzen remasterten Re-Releases das eine oder andere Album ans Tageslicht zurückholen welches inzwischen vielleicht im großen Meer der unzähligen Veröffentlichungen leicht versunken ist.

Ich besitze nach wie vor keine Spülmaschine, der Redaktionsaufruf nach Spenden verhallte unerhört... Die Landschaft zeigt sich seit den Zeiten des Reviews zu "Sex, Love And Rock'n'Roll" (Ende 2004) von einer inzwischen freundlicheren Seite, alles blüht und grünt und auch wenn ich nach wie vor nicht den "palm trees under the California Sun" zu folgen vermag (am Niederrhein beschränkt sich das eher auf Kopfweiden), so ist es zumindest eine Palme, die mittlerweile vor der Hütte steht (und hoffentlich den nächsten Winter überleben wird, wenn ich dem Gartenartikeldealer meines Vertrauens Glauben schenken darf).

Die CD-Hülle von "Sex, Love And..." ziert inzwischen eine leichte Staubschicht, während jene von "White Light White Heat White Trash" bei genauerer Betrachtung eher von Fingerabdrücken geschmückt ist. Nicht dass ich mit Fettgriffeln im CD-Regal herumwühle, aber häufige Benutzung hinterlässt halt Rückstände. Gewiss, in der Zwischenzeit jährt sich der Veröffentlichungstermin von "White Light..." bald zum neunten Mal, jedoch erscheint mir besagtes Album nach wie vor so unverbraucht und vor Frische und Vitalität strotzend, dass es aufgrund seines permanenten Einsatzes in den heimischen Tonträgerabspielgeräten noch einmal einer breiteren Gemeinde von (Rock-) Musikfreunden vorgestellt werden sollte.

"White Light White Heat White Trash" von SOCIAL DISTORTION ist wahrscheinlich ein Album, das man entweder sofort mag oder wohl nie so recht ins Herz schließt. Jedenfalls war mein Aufeinandertreffen mit diesem Werk eines von der Sorte mit nachhaltiger Wirkung. Statt fand's im Spätherbst des Jahres 1996 in der Kelleretage eines bereits seit einigen Jahren nicht mehr existenten großen Essener Tonträgerladens. Als Anhörtipp mit dem Zusatz "Special Guests" auf einem Teil der '96er-Herbst-/Wintertour der TOTEN HOSEN gepriesen, wurde ich nach dem Überstülpen der bereithängenden Kopfhörer mehr als überrascht. Positiv, versteht sich! Was da aus den Hörern schallte war die absolute Vollbedienung...

"Schweinerock" ist ein des öfteren verwendeter Begriff. Für mich stets ein Wort welches für unkompliziertes Gitarren-"Braten" steht. "Kicking ass" könnte man auch sagen oder "Abrocken" ohne Ende, aber stets mit einer guten Melodie versehen und von hoher Eingängigkeit geprägt. Kompromisslos, mit einem Gitarrensound wie eine Breitwand, scheppernd-rockig-daherstampfend, boah ey, so muss es sein! Keine Zeit zum Ausruhen, immer volles Rohr!! Die Country-Schlagseite und die Punkwurzeln machen einen zusätzlichen Reiz dieses Longplayers aus, besonders bei den melodischen Soli sind die Country-Einflüsse als Pluspunkt zu verbuchen.

SOCIAL DISTORTION fahren bzw. fuhren (Drummer Chuck Biscuits hat die Band verlassen, der zweite Gitarrist Dennis Danell ist seit fünf Jahren tot) auf dieser Veröffentlichung ein heftiges Brett mit fettem Sound, der den Vorgänger "Somewhere Between Heaven And Hell" (1992) doch recht dünn dastehen ließ. "Dünn" soll jetzt hier nicht "drucklos" bedeuten, aber auf "Somewhere..." klingt/klang das alles noch wie ein Mix aus gemäßigtem Punk und Country.
Der für mich bis heute beste SOCIAL DISTORTION-Track Cold Feelings fungierte damals als Opener allererster Güte, im Gesamteindruck wirkte der '92er-Longplayer auf mich allerdings eher zurückhaltend.
Zurück zum Meisterwerk. Zur Zeit meines Aufeinandertreffens mit "White Light..." las ich einen Bericht über ein Konzert der Band und war schwer verwundert darüber, dass es rappelvoll gewesen sein sollte und von einem reichlich gemischten Publikum (Punks, Heavies, Gruftis, Rockers...) besucht wurde. Und ich kannte SOCIAL DISTORTION bis dato gar nicht, weia...

Nun gut, das sollte sich ändern. "White Light White Heat White Trash" wurde käuflich erworben, schon alleine wegen dem "Über"-Song Pleasure Seeker mit seinen wunderbaren alles niedermachenden Gitarrenwänden. Daheim fiel mir besonders der Opener Dear Lover mit seinem simplen und doch so genialem Intro auf. Das Album rockt durch und durch, vom ersten bis zum letzten Ton. Mit Ohrwürmern ohne Ende, an dieser Stelle seien stellvertretend für den Rest I Was Wrong oder When The Angels Sing erwähnt.
Mag der Gesang auch zuweilen etwas monoton daherkommen, so tut das dem Ganzen keinen Abbruch, denn irgendwie macht selbst dieser Umstand einen Teil des Reizes aus welchen die Scheibe ausübt. Volle Power ein komplettes Album hindurch ohne jemals in belangloses "Herumdreschen" abzudriften und stets mit einem Sinn für eingängige Melodien, das sucht seinesgleichen. Jeder Song ist ein Hit oder noch besser eine Hymne. Wozu da noch die einzelnen Titel aufzählen.

Was als Fazit bleibt ist die Empfehlung "losrennen zum Händler Deines Vertrauens (... und mag er noch so weit entfernt sein Dasein fristen...), kaufen, die Anlage einschalten und ab die Post". Besser geht's nimmer. Ein Meilenstein seines Genres!!

Bisher in dieser Reihe erschienene Alben:

Jürgen Ruland, 29.05.2005

 

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