Sodom Decision Day, SPV, 2016 |
Tom Angelripper | Gesang & Bass | |||
Makka | Schlagzeug & Percussion | |||
Bernemann | Gitarre | |||
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01. In Retribution | 07. Vaginal Born Evil | |||
02. Rolling Thunder | 08. Belligerence | |||
03. Decision Day | 09. Blood Lions | |||
04. Caligula | 10. Sacred Warpath | |||
05. Who Is God? | 11. Refused To Die | |||
06. Strange Lost World | ||||
Was die Bay Area für den US-Thrash Metal war und ist, dass ist in Deutschland der Ruhrpott. Es ist der Geburtsort für Bands wie KREATOR, DESTRUCTION und auch SODOM, die zusammen das heilige Triumvirat des hiesigen Thrash bilden und für die musikalische Sozialisation von Millionen Metal-Fans verantwortlich zeichnen. Jede der drei Bands ist heute noch aktiv und erlebt ihren zweiten oder gar dritten Frühling. Dass Alter nicht vor exzellentem Thrash schützt beweisen aktuell die Gelsenkirchener SODOM mit ihrer neuen Abrissbirne "Decision Day".
Das Trio um "Onkel" Tom Angelripper zaubert im 35. Jahr seines Bestehens mal eben ein Vorzeigewerk des Thrash aus dem Hut, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Old School-Elemente werden geschickt mit modernen Sounds kombiniert und der Angelripper liefert dazu eine Leistung ab, die wahlweise an einen jungen Tom Arraya (SLAYER) oder an frühe Death Metal-Größen wie Chuck Shuldiner (DEATH) erinnert.
Das Songwriting ist auf "Decision Day" wieder sehr abwechslungsreich ausgefallen, wobei SODOM nur um den Bereich Ballade einen großen Bogen machen. Aber Metal-Fans werden nach dem Genuss von Attacken wie In Retribution, Rolling Thunder, Decision Day, Who Is God?, Belligerence oder Groove-Monstern der Marke Strange Lost World nach einer Nackenmuskel-Transplantation verlangen. Denn bei solchen Krachern kann kein Kopf lange stillhalten. Der Sound des Albums ist denn auch eher modern aber nicht überproduziert und bringt die Stärken der Band entsprechend zur Geltung.
SODOM haben ihrer ohnehin schon beeindruckenden Diskographie mit "Decision Day" ein weiteres überragendes Werk hinzugefügt, das sich den Vergleichen auch mit Klassikern der Marke "Agent Orange" ruhigen Gewissens stellen kann. Vielleicht mag manch ein Fan eine Nummer wie Caligula etwas vorhersehbar finden, aber selbst dieses - in meinen Augen etwas schwächere Stück auf diesem Album - weiß sich im Ohr festzusetzen. Für Fans des harten Stoffs ist das neue SODOM-Album definitiv eine Empfehlung.