Soleilnoir

Interlude

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.09.2004
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Soleilnoir
Interlude, Eigenvertrieb, 2003
MaggotVocals
W. ErdmannGuitars
J. BeckBass
J. ReinschmidtDrums
Produziert von: Soleilnoir Länge: 26 Min 07 Sek Medium: CD
1. Twentythree?4. Spin
2. Resistance5. Interlude
3. Remote control6. Dust

SOLEILNOIR... die schwarze Sonne. Ein toller Bandname mit mächtiger Symbolkraft. Geradezu wie geschaffen für eine Gothic-Band.
Und doch spricht einiges dagegen diesen Bandnamen zu verwenden. Zum einen ist man damit nicht alleine. Ohne aufwändige Recherche findet man sofort in der Schweiz, Italien und Frankreich gleichnamige Bands. Rechtsstreitigkeiten vorprogrammiert.
Schwerwiegender ist allerdings, dass man als Musiker schnell in Erklärungsnot gerät, ist die schwarze Sonne doch eins der bekanntesten vom NS-Regime missbrauchten esoterischen Symbole. Stichworte: Wewelsburg, Heinrich Himmler, Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e. V.
Und siehe da... die eidegnössischen SOLEILNOIR werden auch von einem ziemlich penetranten braunen Mief umweht.
Denen zeigt das Hooked On Music die dunkelrote Karte und wendet sich stattdessen den deutschen SOLEILNOIR aus Mainhatten zu, die ideologisch soweit erkennbar keinen verstärkten Brechreiz verursachen, aber auch nichts mit Gothic am Hut haben.

Stilistisch beruft sich die Band auf BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD, PEARL JAM, SIX FEET UNDER und CORROSION OF CONFORMITY, packt diese scheinbar widersprüchlichen und unvereinbar scheinenden Einflüsse in einen Bembel, Deckel drauf und ganz kräftig durchgeschüttelt.
Das Ergebnis ist "Interlude", sechs Songs mit unterschiedlicher Konzentration an Alternative Rock, Death Metal, Doom, Hardcore und schmutzigem Rock'n'Roll.

Klingt schwer verdaulich, ist es aber überhaupt nicht, sondern einfach nur ungewöhnlich. SOLEILNOIR verstehen es zu grooven, zentnerschwere Gitarrenriffs aufzufahren und damit ihre düster-melancholische Melodien zu garnieren.
Ihre stärksten Momente haben die Frankfurter für mein Empfinden immer dann, wenn sie wie beim genialen Opener Twentythree? oder Spin Death Metal Growls auf die wehleidigen Alternative-Elemente hetzen.

Der Rest? Na ja, ganz okay, aber lasst die CD von jemand mit einem anderen musikalischen Background besprechen, und sehr wahrscheinlich werden dann eher die Stücke mit größerem Doom- oder Alternative-Touch besonders positiv hervorgehoben.

Man kann SOLEILNOIR (noch) nicht richtig festnageln, aber sie schaffen es trotzdem die stilistisch unterschiedlichen Songs miteinander harmonieren zu lassen.
Die Band hat ohne Zweifel großes Potential und Anhänger harter Klänge, die weniger Wert auf Traditionen, wie auf zeitgemäße Sounds legen, dürften auf ihre Kosten kommen. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was die Erfinder des Bembelcore uns in Zukunft noch kredenzen werden.

Martin Schneider, 02.09.2004

 

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