Solomon Burke Live At Montreux 2006, Eagle Vision, 2013 |
Solomon Burke | Vocals | |||
Sam Mayfield, Guitar Jack | Guitars | |||
Moyen Lucas | Drums | |||
Milard Jackson | Keyboards | |||
Stony Dixon | Bass | |||
Daniel Moretto, Carl Vickers, Joshua Lempkins, Piere Paolo Valero | Horns | |||
Kiana Reeves, Candy Burke | Backing Vocals | |||
Guest: | ||||
Claude Nobs | Harmonica | |||
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01. Baby What You Want Me To Do | 11. Detroit City | |||
02. Cry To Me | 12. Don't Give Up On Me | |||
03. Diamond In Your Mind | 13. Johnny B. Goode/Lucille/Tutti Frutti | |||
04. Got To Get You Off My Mind/Having A Party | 14. What A Wonderful World | |||
05. We Live So Close To One Another | 15.I Will Survive | |||
06. I Wish I Know How It Would Feel To Be Free | 16. None Of Us Are Free | |||
07. Down In The Valley | 17. The Lord Will Make A Way Somehow | |||
08. Georgia On My Mind | 18. That's How I Got To Memphis | |||
09. Sittin' On The Dock Of The Bay/Fa Fa Fa Fa (Sad Song), Stand By Me/In The Midnight Hour | 19. May The Good Lord Bless And Keep You | |||
10. Just Out Of Reach/He'll Have To Go/I Almost Lost My Mind/It's Just A Matter Of Time | 20. Everybody Needs Somebody To Love/When The Saints Go Marching In | |||
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Wer nach seinem Ableben 21 Kinder hinterlässt, muss wohl eindeutig Feuer in den Lenden gehabt haben. Eine brandheiße Soul- und Bluesstimme besaß die 2010 verstorbene Soul-Ikone Solomon Burke sowieso. Insofern wundert es nicht, dass das vorliegende Montreux Konzert aus dem Jahre 2006 nur so vor Energie strotzt. Trotz Burkes enormer Leibesfülle, die ihn während seiner Konzerte auf einem stilisierten Soul-Thron sitzen ließen, strahlte der 90-fache Groß-und Urgroßvater eine ungemein ansteckende Vitalität aus.
Der bereits 1960 als 20 Jahre junger Dachs zu immensen Plattenerfolgen gekommene Burke, der auch schon als kleiner Junge in der Kirche seiner Großmutter als Gospelsänger begeisterte, präsentiert sich im Sommer 2006 mit einer feinfühligen, auf sein Kommando hörenden Big-Band aus versierten Könnern, die ein ausgewogenes und allen Wünschen gerecht werdendes Programm serviert.
Der in strahlendem Blau gewandete König des Soul hält Hof, zeigt sich freundlich und großmütig, animiert seine ergebenen Untertanen, lädt sie ein zu einer großen Soul-Party, wischt etwaige Bedenken mit einer kurzen Handbewegung hinfort, croont, gurrt, säuselt, johlt und schreit sich durch die komplette Emotionsskala, errichtet gemeinsam mit seiner willfährigen, treu ergebenen Band ein dynamisches Korsett, dass schlussendlich niemandem im Zuschauerraum des Montreux Casino eine Chance lässt, sich dem Charme, der Power, dem Sog dieses fesselnden Soul-Zaubers zu entziehen.
Spätestens im Laufe des clever inszenierten Soul-Medleys, das Burke auf liebevoll romantische Weise seinen alten Soul-Clan-Weggefährten Otis Redding, Wilson Pickett, Don Covay und Joe Tex widmet, schmilzt das Eis und das kurze Zeit später als zischende Rakete gestartete Chuck Berry Evergreen Johnny B. Goode setzt den Saal dann vollendes in Brand. Das Publikum tanzt ausgelassen auf der Bühne, lässt sich vom Meister in ausgelassene Wochenendstimmung versetzen und alle gemeinsam frönen dem Motto Having A Party bzw. What A Wonderful World. Selbst der sonst eher verhalten und distinguiert agierende Montreux-Impressario Claude Nobs lässt es sich nicht nehmen, für ein fauchendes Mundharmonika-Solo die Bühne zu betreten. Kaum verwunderlich, denn wer würde es schon wagen, den Anweisungen des Königs zu widersprechen?