Mike Mills	Lead Vocals
Tom Scruggs	Guitars, Slide Guitar
Rusty Rowe	Guitars, Slide Guitar
Ben Morgan	Bass
Jim Wheless	Drums
Steve Mayfield	Keyboards, Backing Vocals
Dennis Wage	Piano, Hammond Organ
Produziert von: Will Smith & Wayne Scruggs (aufgenommen in Nashville, Tennessee) Länge: 40 Min 00 Sek Medium: CD
1. End Of My Rope (3:12)	7. Hell To Pay (3:20)
2. Things I Do (3:30)	8. A Man Like Me (3:06)
3. Man Who Hung The Moon (4:19)	9. Shanty Town Man (3:55)
4. Last Laugh (3:11)	10. Bringin' Daisy Down (3:55)
5. You Instead Of Time (3:30)	11. Hidden Track (0:58)
6. One More Chance (3:14)

Es fängt an zu dämmern. Fast 17 Stunden bin ich nun mit meinem Wohnmobil auf den Highways unterwegs. Vor knapp 2 Stunden habe ich die Staatsgrenze zu Georgia überschritten.
Langsam fallen meine Augen zu. Also ist eine Pause unerlässlich. Von weitem sehe ich die Lichter einer Stadt. Schon erkenne ich das Ortsschild: STONE MOUNTAIN - Home of THE ORIGINAL SOUTHERN ROCK.
Kurze Zeit später sitze ich im Gemini Trucker Inn. Ein gediegenes Schnellrestaurant mit bequemen Ledersitzen.
Nach einer ausgiebigen Stärkung mit Hamburgern und Pommes, versuche ich die uralte Jukebox in der hintersten Ecke der Kneipe in Gang zu kriegen. 10 Tracks bzw. Knöpfe sind auf der matten Tastatur belegt. Die Titel sind kaum zu erkennen. Ich werfe 10 Cent in den Schlitz und drücke auf die erste, leicht wackelige Taste. End Of My Rope glaub ich darauf zu erkennen.
Nach laut vernehmlichen Rattern, rastet der Tonarm ein.

Heavy Gitarren lassen meine Augenbrauen erstaunt nach oben schnellen. Und den Sänger, den kenne ich doch? Ich überlege und überlege. Ja, Travis Tritt. Oh eine gemeinsame Scheibe mit Gary Rossington an der Gitarre. Hmmh. An eine neue Scheibe der beiden kann ich mich nun aber gar nicht erinnern. Den Song ist mir gänzlich unbekannt, aber er klingt geil.
Also gleich wieder 10 Cents investiert. Und schon wieder Travis Tritt, diesmal mit Charlie Daniels oder so? Erneut knackiger treibender Southernrock.

30 Cent sind im Kasten. Diesmal wird Travis romantisch. Nicht sonderlich originell aber hörenswert allemal. Eine dieser typisch unaufgeregten Country Rock Balladen.
Langsam wird meine Kehle trocken und ich lasse mir ein leckeres Budweiser schmecken. 60 Cent Wechselgeld habe ich noch. Was soll's, ab in die Jukebox damit.

Und schon zischelt der Titelsong der neuen Travis Tritt, glaube ich, aus den stoffbespannten Jukebox-Lautsprechern. Typischer Country Rock der etwas härteren Gangart.
Aber der nächste Song klingt doch nicht nach Travis. Vielleicht ein Hidden Track der Marshall Tucker Band aus den 70ern?
Nein doch nicht. Meine Verunsicherung nimmt zu. Jetzt geht es wieder munter mit einem Tritt/Skynyrd Mix weiter. Schnittige Gitarren treiben den klassischen Southern-Rocker One More Chance voran.

Aber denkste. Schon nach den nächsten 10 Cent finde ich mich in den Anfangsjahren der Outlaws a la Green Gras and High Tides wieder. A Man Like Me hat eine verdammt schöne Melodie aufzuweisen...
Gibt es die jetzt wieder? Naja Henry Paul ist ja bei Blackhawk. Und Travis wurde kurzerhand zum Outlaw befördert?
Nein, kann nicht sein. Er ist doch bei Lynyrd Skynyrd untergekommen. Ist Johnny van Zant im Stimmbruch? Der nächste Song (Shanty Town Man) klingt zumindest wie Lynyrd Skynyrd in Reinkultur.
Das gilt auch in etwa für die letzten 10 Cent und der Ballade Bringin' Daisy Down.

Als die Jukebox verstummt, bin ich ratlos. Wer war denn das und mit wem wann und wo und wie immer.

Der Barkeeper sieht meinen ratlosen Blick und kommt mir freundlich lächelnd entgegen und erzählt augenzwinkernd: "Na, hat die Songauswahl gefallen? Das war kein Best Of Zusammenschnitt, sondern die erste CD unserer bekanntesten Band in der Stadt.
Wir sind stolz auf die Jungs. Die SOUTHBOUND BAND ist ein ganz heißer Live Act in der Umgebung. Und die Musiker haben schon mit 38 Special, Georgia Satellites, ARS und Travis Tritt zusammen auf der Bühne gestanden.
Und außerhalb dieser Region kennt die Band kein Schwein. Leider."

Ich finde, das muß sich ändern. Die SOUTHBOUND BAND liefert mit ihrem Erstling "Road House" gediegenen Southern Rock ab. Sie erfinden die Gattung nicht neu, aber wer kann das heute überhaupt noch?
Jedenfalls macht die Scheibe großen Spaß. Denn neue Southern Bands hört man nicht alle Tage.

Klang und Produktion sind gut.