Southern Bitch

Snake In The Grass

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.06.2005
Jahr: 2005

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Southern Bitch Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Southern Bitch
Snake In The Grass, Captiva Records, 2005
Adam Musick Guitars & Vocals, Piano
Wendy Musick Vocals, Guitar
Chuck Bradburn Bass
Chris Ellenburg Drums
Produziert von: David Barbe & Adam Musick Länge: 54 Min 14 Sek Medium: CD
1. Tru Born Leader6. Cold Blooded
2. Don't You Think It's Time7. Come On
3. Tell Me / I Won't Follow 8. This Time
4. Could It Be9. Mark Of The Beast
5. Free Man Now10. Snake In The Grass

Na, da hab' ich mir aber irgendwie was anderes unter diesem Bandnamen vorgestellt. Nicht ganz anders, aber wenn sich jemand den, leicht anzüglichen, Namen SOUTHERN BITCH gibt, vermutet man (zumindest ich) irgendwie was derberes dahinter. So in der Art von NASHVILLE PUSSY vielleicht. Oder so.
Auf dem Innencover sehen die vier Musiker eher wie eine Mischung aus CCR und BTO aus.

Tatsächlich geht's aber dann doch etwas gröber zur Sache. True Born Leader startet mit einem Dirty Deeds-ähnlichen Intro, um dann einen trockenen Hard-Rock a la frühe JUDAS PRIEST zu präsentieren. Selbst Adam Musicks Gesang erinnert an Rob Halford, als der noch in "normalen" Tonlagen gesungen hat. Flugs hat man auch noch ein paar AC/DC-Licks aus deren 80er Jahren eingefügt. Ja, und kurz vor Ende des Songes, offenbaren sich da auch noch ein paar THE CULT-Zutaten.
Die grobe Richtung dieser Scheibe wäre damit auch schon vorgegeben.
Ähnlich läuft es nämlich auch beim folgenden Don't You Think It's Time ab. Das hat auch wieder ein bisschen was von THE CULT und hier kommen mir auch etwas gemäßigtere GUNS N' ROSES in den Sinn.
Hat schon eine interessante Stimme der Adam (auch wenn er grammatikalisch Schwierigkeiten hat: Music oder Musik, aber bitte nicht Musick!). Erfreulich unaufdringliche Gitarren, bei denen man die Akkorde erkennt und die trotzdem rocken. Anscheinend ist so was wieder modern. Sie auch solche Bands wie BAD WIZARD oder THE WITNESSES.

Auf ihrer Homepage lassen sich SOUTHERN BITCH gern als Synthese aus LYNYRD SKYNYRD und Neil Young rühmen und verweisen auch auf ein angeblich geplantes SKYNYRD-Album mit Neil Young Songs, bevor ihr tragischer Flugzeugabsturz diese Pläne zunichte machte.
Nun ja, immerhin stammen sie aus Athens, Georgia, und beim dritten Titel, Tell Me / I Won't Follow, stellt sich zumindest ein schöner CRAZY HORSE-Crunch ein. Der leicht schleppende Groove passt prima, wie gehabt feine Gitarren und irgendwie erinnert mich das an die erste BROTHER CANE-Scheibe.

Ja, und dann? Irgendwie denkt man (wieder ich): Jetzt kommt bestimmt das Mädel, Adam's Schwester, ins Spiel und kreischt uns einen ordentlichen Rock'n'Punk um die Ohren. Irgendwo muss doch ein Sinn hinter Southern BITCH sein?
Is' nich'. Erstens ist Wendy nicht die Schwester, sondern die Frau von Adam und zweitens... finden sich da plötzlich gehörige Pop-Anteile in Could It Be und ich fühle mich, auch gesangsmäßig, stark an die KINKS erinnert. Also wirklich: Klingt wie Ray Davies!
Keene Sorge, auch hier gibt's reichlich Gitarren, die auch mal ordentlich braten, aber insgesamt klingts wie rockige KINKS. Was ja auch nicht so schlecht ist.

Auch bei Free Man Now trifft ähnliches zu. Was hauptsächlich an der Stimme liegt, denn die Gitarren bringen schon einen satten Background mit feinen Riffs und dreckigen Sounds zusammen. Bleibt, wie die vorherigen Songs, im guten Midtempo und hier ist aus auch mal Wendy als Zweitstimme vertreten. Kommt gut, auch wenn Adam nicht der Power-Shouter ist.
Cold Blooded hat wieder einiges von Southern-Riff-Rock gepaart mit AC/DC-Riffs und treibenden Bass. Wie die bereits genannten BROTHER CANE eben.
Auch Come On kommt mit gutem Riff-Rock. Nicht so straight ins Gesicht knallend wie z.B. bei den FOUR HORSEMEN, und der Gesang ist eben eher wie bei Ray Davies. Dafür liefert sich Adam mit seiner Frau ein blitzsauberes Gitarrenduell. Donnerwetter, da möchte' ich nicht dazwischen kommen, wenn die sich zuhause mal in die Haare kriegen.

Jawohl, This Time entspricht genau meinem Geschmack. Geradeaus-Boogie-Rock, der die Zwei-Akkorde-Grenze nur kurzfristig überschreitet. Ähnlich Mark Of The Beast. Da geht man zwar in schleppenderem Rock-Groove an die Sache, aber die Fills und Riffs sind wieder richtig gut. An den Gesang hab ich mich auch schon gewöhnt und, ich denke, live geht's bei der Band richtig ab. Anfahren!
Irgendwo zwischen den Desert-Rock beeinflussten Songs von D-A-D und CRAZY HORSE webt sich der Teppich von Snake In The Grass. Dazu flirrt es leicht psychedelisch und es gibt weiterhin Gitarrensoli satt.
Tja, und dann ertönt das bis dahin nur im Hintergrund klimpernde Piano doch noch mal. Fast meint man, Adam Musick schiebt noch mal ein November Rain hinterher. Es bleibt allerdings beim Piano und ohne Gesang.

Hat man sich erst mal an den Stilmix und den Gesang gewöhnt (was recht schnell passiert), offenbart sich hier doch ein feines Album und, wie gesagt: Wenn die mal live kommen, dürfte das richtig gut werden.

Epi Schmidt, 04.06.2005

 

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