Southern Gentlemen

Valley Of Fire

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.07.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Christian Gerecht


Valley Of Fire, Leviathan Records, 2008
David T. ChastainGuitar
Mike HaidDrums
Eric JohnsVocals
Dave SwartBass
Produziert von: David T. Chastain Länge: 45 Min 00 Sek Medium: CD
01. Valley Of Fire07. Hard Winter
02. The Sky Is Falling08. Whiplash Girl
03. Devil In Me09. Dropping Anchor
04. Snake Flower10. Never Say Never
05. Trouble On The Road11. Bitter Harvest
06. End Of The World

Es ist also wieder mal soweit: Die Gentlemänner lassen bitten!
"Valley Of Fire" heißt deren neuester Aufguss und reihum kommt große Freude auf...!
Aber: "Wat mutt dat mutt..." denkt sich das tapf're Schreiberlein, "...17/18 war schließlich auch kein Zuckerschlecken. Da müss'ma jetzt durch!"

Kommen wir zuerst zum wirklich Positiven: Das Cover!
Überaus erfreulich ist, dass des Rezensenten bisherige Vorstellung, das "Valley Of Fire" sei ein von blauen Flammen umzüngelter Höllenschlund, nun der Erkenntnis weicht, dass selbiges viel mehr eine Kanapee-Nordwand zu sein scheint, auf der sich ein rot gewandetes Huhn räkelt, das wohl keiner von uns bibelfesten Christenmännern von der Kante sterzen würde.
Heilandzack, nur ein volles Fass Bier is schöner...!

Leider besteht eine CD aber nicht allein aus dem Abbild einer zuckersüßen, blonden Schnecke. Lassen wir also Cover plus Fassbier plus...(nee, dass schreib ich jetzt nicht)...mal so stehen, wie sie stehen und wenden uns kurz der Band zu.
Wie ja jeder weiß, ist der Häuptling der SOUTHERN GENTLEMEN, ein gewisser David T. Chastain. Ein ausgewiesener Spitzen-Gitarrist vor dem Herrn!
Wer sich ein bissl näher mit diesem Ober-Gentleman befasst, weiß, dass der aus jedwelcher Manie heraus kein Solo auslassen kann. Das geht soweit, dass jede CD der Gentlemänner zu 70 Prozent aus Riffs und Soli besteht. (Übrigens ist das keine, in den Raum gestellte Behauptung, denn der Rezensent nennt immerhin drei CDs - dazu gekommen wie die Jungfrau zum Kind - der Gentlemänner sein Eigen).
Insgesamt mag man sich natürlich denken, dass Soli und Riffs en Masse den selbstverliebten Gitarrero auszeichnen, aber im Falle von Chastain ist dies nicht ohne weiteres hinnehmbar.
Tatsächlich ist es nämlich so, dass, von wenigen guten Augenblicken (auf die noch einzugehen sein wird) abgesehen, der Herr Chastain auf den ständig selben Riffs herum reitet und dabei keinerlei innovative Akzente setzen kann. Gleiches gilt für seine Soli, die im Prinzip (und fast) immer nach dem gleichen Strickmuster ablaufen. Bei einem 70 Prozent Anteil wird das auf Dauer also ziemlich öde!

Dabei ist der Grat auf dem sich die SOUTHERN GENTLEMEN, samt ihres Gitarreros, bewegen relativ breit gefächert. Er reicht von 1970er Hard und Heavy Rock über prügelharten Bluesrock und Boogie bis hin zu beinharten Metal.
Die Rhythmus-Abteilung unter Dave Swart (bs) und Mike Haid (dr) liefert ein ziemlich monströses Fundament ab, das genau (und ausschließlich) auf Chastain's Riffs und Soli abgestimmt ist und ihm - zur fast schon narzisstischen - Selbstdarstellung gereicht.
Zwar hat Sänger Eric Johns auch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden und darf sich vokalistisch durchaus austoben, doch vermag er seine etwas aufgesetzt wirkende Stimme nicht so einsetzen, dass sie den SOUTHERN GENTLEMEN einen eigenen Stempel aufdrücken könnte. Klar, was bei drei nicht in den Graben gehüpft ist, wird vom stimmgewaltigen Herrn Johns glattweg überrollt, aber Highlights kann er damit genauso wenig setzen, wie der Herr Gitarrero.

Insgesamt ist "Valley Of Fire" also ein eher eintöniges Vergnügen.
Dennoch schaffen es Chastain & Co. auf jedem ihrer Alben zu ein, zwei wirklich guten Nummern.
Auf "Valley Of Fire" sind das in jedem Fall die beiden Takes End Of The World, das eine halbwegs düstere Weltuntergangsstimmung hervor ruft, und Bitter Harvest! Beides sind sehr gute Up-Tempo Nummern, die zwar auch von Riffs und Soli überrollt werden, aber (zumindest im Falle von Bitter Harvest) immerhin ein paar schöne Breaks und Vokalharmonien zeigen und dadurch nicht ganz so brachial wirken.
Des Weiteren setzen die beiden Boogies Never Say Never (der vor allem) und Snake Flower erstmal noch ganz interessante Akzente, wirken nach einer Weile aber einfach zu lang. Beiden hätte eine um knapp die Hälfte verkürzte Spielzeit wesentlich mehr gebracht! Ganz nett sind noch The Sky Is Falling mit seiner etwas aus dem Einheitsgeniedel herausragenden Hookline (ein meterlanges Solo bleibt dem Song aber trotzdem nicht erspart) und Devil In Me, das mich ziemlich stark an DIO erinnert (was natürlich nichts Schlechtes bedeutet; nur hätte R.J. Dio das besser hinbekommen).

Fazit: Auch mit "Valley Of Fire" ballern die SOUTHERN GENTLEMEN (die mit Southern soviel zu tun haben, wie der Rezensent mit Eastern) ihren immer gleichen Heavy-Schmus herunter. Motto: Kennste eine CD, kennste alle!
Wer auf harten, extrem riffbetonten Heavy Rock steht, mag hier eine volle Breitseite auf die Ohren bekommen. Eine Breitseite, der es aber weitgehend nicht gelingt, im grauen Kuddelhaufen zwischen den Ohren hängen zu bleiben.
Mir ist die Scheibe, weil letztendlich nur The End Of The World und Bitter Harvest "Häkchen setzen", einfach zu eintönig.
Ich bin mir aber sicher, dass der Herr Chastain dieses Urteil überleben wird... ;-)

Christian "Grisu" Gerecht, 16.07.2008

 

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