Titel |
---|
01. Psychic Death |
02. Opulent Decay |
03. Sibyl Vane |
04. Primrose Path |
05. The Iron Wind |
06. Dawn Wanderer |
07. Deceiver |
08. Ataraxia |
09. Imprisoned By Shadows |
10. Saturn‘s Riddle |
Musiker | Instrument |
---|---|
Cam Mesmer | Gesang & Bass |
Graham McVie | Gitarre & Synthesizer |
Lester Spectre | Schlagzeug & Gesang |
Die Musikszene Kanadas hat nun wahrlich einige wirklich beeindruckende Trios hervorgebracht: angefangen von MAHOGANY RUSH und RUSH über TRIUMPH oder ANVIL hin zu THE TEA PARTY um hier mal nur einige zu nennen. Seit ein paar Jahren wird diese beeindruckende Liste um SPELL erweitert. Die Band aus Vancouver ist seit 2013 aktiv und konnte mit ihren bisherigen beiden Veröffentlichungen (“The Full Moon Sessions“ von 2014 sowie “For None And All“ aus dem Jahr 2016) schon für einige sehr positive Resonanzen sorgen. Nun liegt das dritte Album vor, das auf den Titel “Opulent Decay“ hört – „opulenter Verfall“.
Klanglich erinnert der Stil der Band stark an eine Mischung aus den Amerikanern BLUE ÖYSTER CULT (Vergangenheit), den Briten JUDAS PRIEST (auf deren ganz frühen Werken wie “Sad Wings Of Destiny“ oder “Sin After Sin“) und den Schweden GHOST (Gegenwart), wobei sie näher an den US-Veteranen verortet sind als den europäischen Chart-Stürmern. Die Produktion der Musik versprüht zudem einen sehr deutlichen 70er-Jahre-Flair und passt damit natürlich ganz hervorragend zu dem Stil der Band. Denn auch wenn man sich die drei Musiker anschaut, dann weiß man, dass das Trio eben genau diese Periode der Rockmusik besonders verehrt.
Das hört man auch der Scheibe direkt an. Schon der wunderbare Einstieg mit den gesplitteten Lead-Gitarren und dem anschließend fast schon New Wave-haften Psychic Death ist überraschend und gelungen; aber auch Deceiver mit seinen futuristisch anmutenden Synthesizer-Sounds ist eines der Highlights des Albums. Ebenso das verspielt-verträumte Dawn Wanderer. Dazwischen macht sich aber auch manches Mal ein wenig musikalisches Kopfkratzen breit, wenn am Ende so etwas recht verschwurbeltes und irgendwie zusammengestückeltes wie Sibyl Vane herauskommt, das zwar einen sehr schönen Refrain hat, aber in der Strophe einfach nur langweilt. Auch am Ende von Saturn‘s Riddle scheint sich die Band musikalisch etwas verirrt zu haben.
Insgesamt betrachtet machen SPELL auf “Opulent Decay“ sicherlich mehr richtig, als dass sie es falsch machen. Und der Sound der Lieder wie auch der Aufnahme verbreitet schon wirklich ein herrliches Retro-Feeling, das Fans der damaligen Bands und Platten sicherlich gut gefallen wird. Allerdings bleibt beim Songwriting auch noch etwas „Luft nach oben“, die die Band auf künftigen Scheiben ruhig ausnutzen sollte.