Spiral Arms

Freedom

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.09.2013
Jahr: 2013
Stil: Heavy Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


SpiralArms
Freedom, SPV, 2013
Tim NarducciGesang & Gitarre
Craig LociceroGitarre
Chris "Cornbread" LombardoBass & Gesang
Brad BarthKeyboards
Ron RedeenSchlagzeug
Anthony TraslavinaGitarre
Produziert von: SpiralArms Länge: 49 Min 20 Sek Medium: CD
01. Dropping Like Flies07. Lovers Leap
02. Hold Me To The Sky08. Tomorrow's Dream
03. Exit 6309. Freedom
04. Blackmoon Morning10. I Lay Low
05. Drugs & Alcohol11. Low Country Girl (Vinyl Only Bonus Track)
06. Dealer

Aus meiner persönlichen Sicht ist Musik immer dann am besten, wenn man ihr anmerkt, dass keine berechnenden, finanziellen Interessen dahinterstecken, sondern einzig und alleine die Liebe zur Musik. Damit kann man zwar in den heutigen Zeiten nur in den wenigsten Fällen auch tatsächlich genügend Geld verdienen, um einen Lebensunterhalt – geschweige denn, den einer ganzen Familie – davon zu bestreiten. Aber das schreckt echte Musiker eben auch nicht ab, weil sie es wegen der Liebe zur Musik machen. Ein Sextett, dem man diese Hingabe sofort anmerkt, sind SPIRALARMS aus den USA. Dabei hat zumindest einer von ihnen bereits etwas am Erfolg im Musikbusiness schnuppern dürfen: Gitarrist Craig Locicero gehört seit Jahren zur Besetzung der Bay Area Thrash-Veteranen FORBIDDEN. Aber mit dieser Art Musik haben SPIRALARMS mal so gar nichts gemein.

Denn die Band orientiert sich an den Gründungsvätern des Metal-Genres, BLACK SABBATH, und zwar insbesondere an deren frühen Jahren. Das schlägt sich unter anderem in der Wahl des SABBATH-Klassikers Tomorrow’s Dream als Cover-Version nieder, zeichnet aber besonders deutliche Spuren im Sound der Band. Der Klang von “Freedom“ trägt den Hörer denn auch zurück in eine Zeit, als Rock-Musik noch rebellisch und ungezügelt war und für etwas stand: Freiheit. Daran erinnerten sich anscheinend auch Locicero und Sänger Tim Narducci, Kumpels seit ihren Teenager-Zeiten und aufgewachsen mit den Sounds von eben BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN aber auch Southern Rock-Bands wie zum Beispiel LYNYRD SKYNYRD oder die ALLMAN BROTHERS.

Und auch diesem Einfluss tragen die 2004 gegründeten SPIRALARMS in ihrem Sound deutlich Rechnung, in dem sie einen Pianisten und Organisten in der Band haben. Dieser sorgt immer mal wieder für überraschende musikalische Schlenker, wie etwa direkt im Opener Dropping Like Flies, wenn er mit seinem Piano der Gitarren-Wand einfach mal in die Parade fährt und ein überraschendes Break einläutet. Das ist in dieser Form schlichtweg genial und bereichert den Stampfer ungemein. Ein ähnliches Kunststück gelingt ihm bei Exit 63, das ohne das Klavier wohl eher etwas unspektakulärer wäre, in dieser Form aber einfach nur grandios ist.

Aber der Sound wird dennoch von den beiden Gitarristen, dem extrem tief tönenden und dabei trotzdem leicht swingenden Bass und dem ungemein groovenden Schlagzeug beherrscht. Gerade die beiden letzten Elemente verbinden den Sound der SPIRALARMS mit dem von SABBATH, denn Geezer Butlers Basslinien und das Spiel von Bill Ward waren von fundamentaler Bedeutung für den Erfolg der Briten. Und auch bei dem amerikanischen Sextett bilden die Beiträge von Chris "Cornbread" Lombardo (Bass) und Ron Reeden (Schlagzeug) das Fundament, auf dem sich die übrigen Musiker nach – und mit absolut hörbarer - Lust und Laune austoben können.

Dabei ist es insgesamt überraschend, wie authentisch es der Band auch auf ihrem zweiten Album (das Debüt erschien bereits 2010) wieder gelingt, den ursprünglichen, unverbrauchten und extrem rauen Charme der frühen Phase von Hard Rock und Heavy Metal in die Moderne zu transportieren, ohne dabei antiquiert zu klingen. In dieser Hinsicht erinnern sie stellenweise etwa an die Glanzzeiten von Bands wie SOUNDGARDEN oder ALICE IN CHAINS, die beide – obwohl grob und nahezu rein aus geographischen Gründen dem Bereich des Grunge zugeordnet – sehr viel ursprüngliche Metal-Elemente in ihrem jeweiligen Sound hatten. Ein Track wie Dropping Like Flies mit seinem warmen Sound hätte auch der Band um Chris Cornell gut zu Gesicht gestanden.

Aber der grandiose Opener dieser CD ist nicht der einzige starke Track des Albums, sondern vielmehr der Auftakt zu einer musikalischen Reise in die vielfältige, bunte Klang-Welt des harten Rock. Hier klingen die eingesetzten Talk Boxen nicht billig oder peinlich (Nein wirklich, Herr Bongiovi, das geht wirklich), die Attitüde nicht aufgesetzt. Hier wird mit vollem Herzen gerockt, ohne auf Verkaufszahlen zu schielen und ohne eine Standard-Ballade für das Radio einzupacken. Aber gerade diese Herangehensweise, der Verzicht auf das Formelhafte, der Mut und die Lust am puren Rocken sind die Trümpfe eines durch und durch gelungenen Albums, das im Vergleich zu seinem Vorgänger etwas gradliniger daherkommt. “Freedom“ beschwört den Geist des puren, harten Rock wieder herauf und bereitet vom ersten bis zum letzten Ton Freude.

Marc Langels, 18.09.2013

 

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