Spiritus Mortis The God Behind The God, Firebox Records, 2009 |
Sami Hynninen | Vocals | |||
Jussi Maijala | Guitar | |||
Kari Lavila | Guitar | |||
Teemu Maijala | Bass | |||
Jarkko Seppäl | Drums | |||
| ||||
01. The Man Of Steel | 05. When The Wind Howled | |||
02. Death Bride | 06. Heavy Drinker | |||
03. The Rotting Trophy | 07. The God Behind The God | |||
04. Curved Horizon | 08. Perpetual Motion | |||
Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Ok, das letzte, nun auch schon wieder drei Jahre zurückliegende Album "Fallen" der dienstältesten finnischen Doom Metaller (SPIRITUS MORTIS gibt es bereits seit 1987), war durchaus nicht schlecht, aber nach kurzer Zeit doch wieder verdrängt oder vergessen. Aber “The God Behind The God“ ist wirklich ein Hammer, für einen Doomster eine wahre Inselscheibe.
Das mag zu einem nicht unwesentlichen Teil am neuen Mann am Mikro liegen, handelt es sich dabei doch um keinen geringeren als Sami Hynninen (ex-REVEREND BIZARRE), der mit seiner tiefen, wie gleichzeitig druckvollen Stimme fasziniert. Dazu bieten SPIRITUS MORTIS auf ihrem erst dritten Longplayer (neben etlichen Demos gab es zuletzt eine EP auf Vinyl) einfach außergewöhnlich gutes Songmaterial, wobei sie auch in der Lage sind, über den Doom-Horizont hinauszublicken. Schon der Opener The Man Of Steel weist für Doom-Verhältnisse geradezu Lichtgeschwindigleit auf und drückt und schiebt ordentlich voran. Auch bei Heavy Drinker oder Perpetual Motian beweist man rockige Wendigkeit im Stile von, sagen wir mal CANDLEMASS oder TROUBLE. Aber auch und gerade der drückend düstere Stoff ist beeindruckend, allen voran natürlich das Herzstück des Albums, das nahezu zwölf Minuten lange Titelstück, ein in Stein gehauenes Monument der Verzweiflung. Aber auch Curved Horizon oder When The Wind Howled spielen auf hohem Niveau und fressen sich unaufhaltsam in den Gehörgängen fest.
SPIRITUS MORTIS ist hier geradezu eine Referenzplatte des “modernen“ Doom gelungen, die alle traditionellen Merkmale des Genres aufs Vorzüglichste in sich vereint, ohne sich darauf auszuruhen. Man öffnet sich neuen Einflüssen und reichert den erdnahen und tonnenschwer auf dem Gemüt lastenden Stoff an, ohne ihn zu verwässern, wie ein guter, natürlicher Dünger, der auf fruchtbaren Boden fällt. Eine der herausragenden Veröffentlichungen dieses Jahres.