Spock's Beard Snow, Inside Out / SPV, 2002 |
Neal Morse | Gesang, Keyboards, Gitarre | |||
Alan Morse | Gitarre, Gesang | |||
Dave Meros | Bass | |||
Ryo Okumoto | Tasteninstrumente | |||
Nick D'Virgilio | Schlagzeug | |||
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1. Made alive/Overture | 14. I'm the guy | |||
2. Stranger in a strange land | 15. Reflection | |||
3. Long time suffering | 16. Carie | |||
4. Welcome to NYC | 17. Looking for answers | |||
5. Love beyond words | 18. Freak boy | |||
6. The 39th street Blues (I'm sick) | 19. All is vanity | |||
7. Devil's got my throat | 20. I'm dying | |||
8. Open wide the flood gates | 21. Freak boy Part 2 | |||
9. Open the gates Part 2 | 22. Devil's got my throat revisited | |||
10. Solitary soul | 23. Snow's night out | |||
11. Mind at my back | 24. Ladies and gentlemen, Mister Ryo Okumoto on keyboards | |||
12. Second overture | 25. I will go | |||
13. 4th of July | 26. Made alive againe/Wind at my back | |||
SPOCK'S BEARD - die Gralshüter des Siebziger-Jahre-Artrock, die Reinkarnation von Progressiv-Dinosaurier, wie YES, GENESIS, GENTLE GIANT oder KING CRIMSON.
Was "The lamb lies down on Broadway" für GENESIS, das ist "Snow" für SPOCK'S BEARD: Ihr bislang ambitioniertestes Projekt, die Realisierung eines Konzeptalbums, das sich über zwei CDs mit einer Spieldauer von jeweils fast einer Stunde erstreckt.
"Snow" schildert die Geschichte eines gleichnamigen jungen Mannes, der über paranormale Kräfte verfügt, mit denen er in der Lage ist andere Menschen zu heilen. Er muss zunächst lernen mit diesen Kräften bewusst, behutsam und verantwortungsvoll umzugehen, um im Laufe des Plots schließlich erkennen zu müssen, dass er vor allem sich selbst heilen muss.
Zwischen den Zeilen findet der aufmerksame Hörer, der sich intensiv mit der Geschichte auseinander setzt unzählige Hinweise auf die Hinwendung von SPOCK'S BEARD-Chefdenker zum Christentum und die Spiritualität, die diesem Künstler zu eigen ist.
Inhaltlich ist "Snow" wirklich schwerer Stoff und natürlich darf man auf der musikalischen Ebene von dieser Band keine banalen Popsongs erwarten. Dennoch fällt es relativ leicht Zugang zu finden. SPOCK'S BEARD haben es verstanden songdienlich zu agieren und ihre Ideen so auf das Wesentliche zu fokusieren, dass der Löwenanteil der Kompositionen auch für sich alleine stehen könnte. Die enorme Komplexität des Werkes kommt erst in seiner Gesamtheit zum Tragen.
Auch wenn SPOCK'S BEARD schon auf ihren bisherigen Alben ein untrügliches Gespür für unsterblich eingängige Melodien unter Beweis stellen konnte, so wirken diese auf "Snow" noch kompakter und konzentrierter.
Es klingt wie die Quadratur des Kreises, aber 2002 liefern SPOCK'S BEARD einen weiteren Meilenstein des Progressivrocks der Siebziger ab. Ob sich in den Siebzigern zehn bessere Scheiben dieser stilistischen Ausrichtung finden lassen, wage ich einfach mal zu bezweifeln.