Squackett A Life Within A Day, Esoteric Antenna/Cherry Red, 2012 |
Steve Hackett | Guitar & Vocals | |||
Chris Squire | Bass & Vocals | |||
Roger King | Keyboards | |||
Jeremy Stacey | Drums | |||
Amanda Lehmann | Backing Vocals | |||
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01. A Life Within A Day | 06. The Summer Backwards | |||
02. Tall Ships | 07. Storm Chaser | |||
03. Divided Self | 08. Can't Stop The Rain | |||
04. Aliens | 09. Perfect Love Song | |||
05. Sea Of Smiles | ||||
Hier ist es nun endlich: Das langerwartete Album zu dem sagenumwobenen Projekt mit dem etwas, äh, unglücklichen Namen, zusammengekleistert aus den beiden Protagonisten (Ok, immerhin bin ich froh, dass STEVE HACKETT nicht mit dem Gitarristen oder Bassisten von SAGA kooperiert hat, denn dann hätten wir jetzt eine Scheibe von CRICKETT vor uns liegen, Anm. d. Red.). Angesichts der beteiligten Namen, zwei Repräsentanten der letzten Prog-Dinosaurier – HACKETT ehemals mit GENESIS, aktiv, als die Prog noch buchstabieren konnten und CHRIS SQUIRE, der das Kunststück fertiggebracht hat, bisher jeder YES-Formation anzugehören – wuchs die Vorfreude und Erwartungshaltung fast ins Unermessliche, hätte da nicht Meister SQUIRE selbst im Vorfeld schon ein wenig Gas vom Kessel genommen mit der Bemerkung: “Die Atmosphäre erinnert in Teilen an sehr verschiedene Künstler. Es gibt Prog Rock Zeug, einige Jazz-Anleihen, aber auch Vokalharmonien à la CROSBY, STILLS & NASH“.
Und damit hat der Mann ohne Zweifel recht – somit segelt man schon einmal nicht unter falscher Flagge. Das eröffnende Titelstück ist dann sogar gleich einmal eine ausgesprochen positive Überraschung: Gute, furiose Fusion mit atemberaubenden Gitarrenläufen, die HACKETT unnachahmlich drauf hat – und die hier gar an ALLAN HOLDSWORTH erinnern. Aber damit hat es sich auch schon fast mit der frickeligen Herrlichkeit (wobei – wer hätte nach dem letzten Output von YES eigentlich ambitionierte Prog-Wunderdinge erwartet?). Der Rest des Album liegt irgendwo zwischen ALAN PARSONS PROJECT, den YES aus der “Big Generator“-Phase (Tall Ships), tatsächlich den angesprochenen CROSBY, STILLS & NASH (Aliens), etwas dumpfem Stampfrock im Sinne der ganz späten von PINK FLOYD (Storm Chaser) und auch einiges, was eher an MIKE AND THE MECHANICS denken lässt (Can’t Stop The Rain, Perfect Love Song).
Also geht der Weg doch eher in Richtung AOR und Mainstream, und auch wenn das Handwerk natürlich immer noch bestaunenswert ist, die pluckernden Bassläufe von SUIRE und das sphärische Spiel von HACKETT unverkennbar sind, bleibt ein etwas schales Gefühl zurück. Natürlich müssen die beiden niemand mehr etwas beweisen und können daher machen, wozu sie Lust und Laune haben. Aber angesichts der auf Grund der Namen gegebenen Voraussetzungen und dadurch erweckten Erwartungen – worüber sich auch alle Beteiligten im Klaren sein mussten – bleiben die wenigen Highlights gegenüber eingängiger, veredelter, aber eben doch allerhöchstens Durchschnittsware zurück. Für ein gekonnt, aber gerade mal routiniert dargebotenes PopRock-Album muss man einfach nicht SQUACKETT haben – da erwartete man zu Recht anderes.