State Line Mob

Ruckus

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.04.2008
Jahr: 2008

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State Line Mob Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Ruckus, Severe Records, 2008
Phillip CrunkLead-Vocals
Dana CrunkLead-Vocals
Aaron WattersonElectric & Acoustic Guitars
Luke WhiteGuitars
Wayne DykstraGuitars
Scott Leno GwinBass
D.J.Drums
Produziert von: Chris Sevier Länge: 36 Min 31 Sek Medium: CD
01. It Keeps Me Going06. American Beauty
02. Hooked07. Baby I Miss You
03. Holding You Next To Me08. I Need Rock'n'Roll
04. McNairy County Line09. It's Up To You
05. Who Do You Love10. Southern Comfort

Ich falle am besten gleich mit der Tür ins Haus: ein besseres Southern-Rock Album ist mir seit TISHAMINGOs "The Point" nicht mehr untergekommen. Die unglaublichen Hooks von STATE LINE MOB machen jeden einzelnen dieser zehn Tracks zu einem homöopathischen Antidepressiva, der Suchtfaktor sollte aber nicht unterschätzt werden. "Ruckus" ist eine der Scheiben, die man schon morgens statt des Weckers hören sollte, denn sogleich stellt sich ein debil-dämliches Grinsen ein, das nur schwer wieder von den Lippen zu zaubern ist.
Nun gibt es aber einige Schreiberlinge, die allen Ernstes behaupten, "Ruckus" sei die beste Southern-Scheibe seit SKYNYRDs "Street Survivors", was natürlich ausgemachter Schwachsinn ist. Ich glaube, jeder Southern-Freak hat "sein" persönliches Post-77-Album - meines ist "Edge Of Forever". Punkt!!

Die singenden Geschwister Crunk, Dana und Phillip, entstammen dem Southern-Rock-Hochadel wurden sie doch in "Muscle Shoals", Alabama entdeckt. Na, klingelt's? Die Beiden waren 2007 dem dort ansässigen Produzenten Chris Sevier bei einem Gig in Nashville aufgefallen. Dort war dieser eigentlich auf der Suche nach einem hoffnungsvollen Country-Rock-Act gewesen. Er erkannte sofort das grosse Potenzial und nahm sie sofort unter Vertrag. Produzierte selbstverständlich "Ruckus", gar keine Frage.
Die Crunks nannten sich fortan STATE LINE MOB und begannen fleissig, die Swamps des Südens zu rocken - Auftrittsmöglichkeiten für junge, aufstrebende Bands gibt es dort, ganz im Gegensatz zu der Situation hier in Deutschland, zuhauf. Nicht nur das: sie nahmen auch einige Honkytonk-Läden, an denen sich schon so mancher gestandene Crack die Zähne ausgebissen hatte, im Sturm.
Der klangvolle Name stammt aus den wilden 20ern, als sich unzählige kleine 'Al Capones' einige schöne Jahre machen konnten. Der "State Line Mob" war echter Dixie-Crime: ein Syndikat, das im Grenzgebiet zwischen den Bundesstaaten Mississippi, Alabama und Tennessee den illegalen Alkohol- und Spielhallenmarkt kontrollierte. Letzte Reste dieser Organisation konnte erst in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zerschlagen werden.

STATE LINE MOB geben auf ihrem MySpace vollmundig die Garantie "to steal your hearts and blow your minds", und sie nehmen den Mund nicht zu voll. Das Drei-Gitarren-Lineup sorgt sofort für den Southern-Flair - einfach traumhaft, wie It Keeps Me Going losgroovt. Hooked hätte das Zeug, zur offiziellen 'hooked-on-music'-Hymne erkoren zu werden, das ist feinster Southern-Boogie. Dann zwei kurz-knackige Songs Holding You Next To Me und McNairy County Line, zwei Referenzsongs für die eingangs angekündigten "traumhaften Hooks". Allerspätestens mit meinem Sommer-Hit 2008 American Beauty haben Dich STATE LINE MOB endgültig am Haken. Die Stimmen von Dana und Phillip Crunk ergänzen sich nahezu perfekt und die Gesangs-Arrangements sind erstklassig produziert worden. Ohne Frage sind diese "Dütts" das Salz in der "Ruckus"-Suppe.
Eine Kante härter sind die Riffs von I Need Rock'n'Roll ausgefallen, hier klingt's nach den VAN ZANTs, aber zu ihren besseren Zeiten. Bei It's Up To You flirrt eine Hammond über einem schönen Riff - ganz klar: für mich ist dieser Song der primus inter pares. Tief in die Swamps führt uns Southern Comfort und auch hier erweitern Hammond und Piano wunderschön das Spektrum. Leider war weder dem kümmerlichen Booklet noch dem MySpace zu entlocken, wer das derart gefühlvoll die Tasten gedrückt hat.

STATE LINE MOB könnte man am Besten im Dreieck zwischen SKYNYRD, der ELI YOUNG BAND und Travis Tritt verorten. Hier wird der Country- und der Southern-Rocker gleichsam bedient. Wer auf der Suche nach eingängiger, nicht zu intellektueller Musik für die schönen (Cabrio fahren) oder weniger schönen Dinge (Frühjahrsputz) des Lebens ist, oder wer ganz einfach nur mit einer Flasche 'Jack' abhängen will, wird mit "Ruckus" im besten Sinne unterhalten. Volle Punktzahl, wenn's das bei uns gäbe!

Steve Braun, 23.04.2008

 

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