Steadlür

Steadlür

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.05.2009
Jahr: 2009
Stil: Glam/Sleaze/Hard Rock

Links:

Steadlür Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Steadlür
Steadlür, Roadrunner Records, 2009
Philip SteadlürVocals
Tommy SteadlürGuitars
Daniel SteadlürBass
Dallas SteadlürDrums
Produziert von: Jeff Blue Länge: 36 Min 54 Sek Medium: CD
01. Poison07. Angel (On The Wrong Side Of Town)
02. Bumpin'08. Time
03. My Mom Hates Me09. Suffocate
04. Turn It Up10. Barely Breathing
05. It's Too Late11. Livin' A Lie
06. Whisky And Women12. Change

Es ist gar nicht so einfach, sich als sogenannter 'alter Sack' mit einer jungen, aufstrebenden, energiestrotzenden Band wie STEADLÜR zu identifizieren. Die jungen Dachse aus Atlanta, Georgia, die RAMONES-like alle auf den gleichen Nachnamen hören, hauen gleich im Opener, der stilgerecht mit einem kickstartendem Motorradrattern beginnt, schön in die Fresse. Sänger Philip Steadlür, der die Band um des sprichwörtlichen Spaßes an der Sache mit seinem drummenden Bruder Dallas aus dem Boden stampfte, verfügt über eine formidable Stimme, vermag mitzureissen, wenn auch die Lyrics voll auf die Teenie-Schiene zugeschnitten sind. Solche Elaborate wie My mom hates me oder Whisky and women passen nicht mehr ganz in die Realität eines über Vierzigjährigen. Sei's drum, der Zielgruppe (meiner Tochter gefällt's ziemlich gut) dürfte das wohl kaum irritieren, weil der jugendliche Überschwang, diese Rotzigkeit, diese "Wem-gehört-die-Welt"-Attitüde sich selbstredend mit der Ideenwelt eines 15-25-jährigen deckt. Die STEADLÜR-Bande schmeißt demzufolge auch selbstbewußt mit Parolen wie: "We can turn anything we're doing into a good time", um sich.

Ja, das passt schon, die Jungs können wirklich was, ihre Instrumente beherrschen sie traumwandlerisch gut, die Gitarren zerschneiden rifflastig und äußerst kompakt und griffig die Qualmwolken auf jeder Party. Die treibenden Beats und die mitunter etwas kalkuliert daherkommenden Mitgröhlrefrains könnten den einen oder anderen Aspiranten vom Komasaufen abhalten, weil er sich lieber headbangend auf die Tanzfläche schmeißt und der Mami im Morgengrauen sein triefendes T-Shirt auf die Waschmaschine klatscht. Von wegen: "My mom hates me".

STEADLÜR rocken amtlich, finden allerdings die Balance zwischen Teenie-Pop-Refrain und breitbeiniger Männer-Rockattitüde nicht immer. Der Hang zum radiokompatiblen, auf Hitsingle gebürsteten Chorus wirkt mitunter etwas zu plakativ und schon irgendwie berechnend. Was mit Poison und Bumpin' ziemlich feist umd zupackend losgeht, und im Stile altehrwürdiger Glam-Metal-Bands (z.B. MÖTLEY CRÜE oder SKID ROW) rockt, verliert sich später in etwas zu beliebigen Melodien à la WEEZER oder THE OFFSPRING, die zwar sicherlich den Spaß an der Freude befeuern, Paaartylaune heraufbeschwören, aber letztlich nur kurze und intensive Knalleffekte zeitigen, die in der Folgezeit schnell verglimmen. Jene kurzen und inbrünstigen Freudenschreie bestimmen schließlich den Reiz dieser Scheibe. STEADLÜR funktionieren auf ihre Art aber verdammt gut. Das muss man anerkennen. Sie sind jung, sie sehen gut aus, sie können spielen, sie werden ihren Weg gehen, garantiert.

Frank Ipach, 23.05.2009

 

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