Stefan Amannsberger

Piccolo Paradiso

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.07.2009
Jahr: 2008
Stil: Akustische Gitarrenmusik

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Stefan Amannsberger Homepage



Redakteur(e):

Michael Koenig


Stefan Amannsberger
Piccolo Paradiso, Eigenvertrieb, 2008
Stefan Amannsberger6- und 12-saitige Gitarren, Steel und Nylon String Gitarren, Lap Steel, Percussion, E-Bow
Gäste:
Robert HobmeierMundharmonika
Stefan WaldnerPercussion
Chris EggerbauerSchlagzeug
Roman ZanklPiano
Jörg BenzingQuerflöte
Produziert von: Stefan Amannsberger Länge: 60 Min 16 Sek Medium: CD
01. Piccolo Paradiso11. Birdland
02. Two Little Birds12. Blues For 3 Cats
03. A Trip Without A Pick13. Black Magic
04. Fresh And Funky14. Deep Inside
05. Get Your Own Taste15. Slow Burning
06. She Is The One16. Ticino II
07. Scarabaeus17. Shake It Up
08. Stella18. Waiting For Spring
09. Tango Bavaria19. Hello, Young Lovers
10. Feuerabend

Stefan Amannsberger stammt aus Landshut und spielt Akusitkgitarre. Er zählte erst 10 Lenze, als ihn ein Instrumentenbauer namens Eugen Eder an sie heranführte. Raimund Mühlbauer und Robert Prill übernahmen die weitere musikalische Schulung Amannsbergers. Werner Lämmerhirt, Sigi Schwab und Ralf Illenberger beeindruckten ihn mit ihren tonkünstlerischen Fähigkeiten dermaßen nachhaltig, dass er sich ebenfalls dem Fingerpicking zuwandte. Seine Karriere als Konzerte gebender Musiker begann 1985. Damals sicherte er sich Gastspiele in den Kleinkunsttempeln in und um München herum. Danach weitete der junge Mann seine Aktivitäten auf Folkfestivals, Altstadtfeste und andere Auftrittsmöglichkeiten aus. Im Jahre 1993 zog es ihn nach Freiburg im Breisgau. Dort hob er gemeinsam mit Walter Jungwirth (Kontrabass) das Zweimannprojekt ACOUSTIC RENDEZVOUS aus der Taufe. Außerdem unterrichtete Amannsberger Gitarre an dem Musikinstitut La Musica in Mülheim im Markgräfler Land. Der belgische Gitarrist Jaques Stotzem veranstaltete im Saarland Workshops, an denen der Niederbayer teilnahm. Danach trat er mit Werner Lämmerhirt und Uli Bögershausen auf. Anno 2001 kehrte Stefan Amannsberger in seine Heimat zurück, wo ihm Robert Hobmeier (Mundharmonika) über den Weg lief. Sie taten sich als ’ZWOA’R’ALOA’ zusammen, absolvierten etliche Konzerte und nahmen die beiden Alben ’Zwoa’r’aloa’ (2005) und ’Multikulti’ (2006) auf. 2007 durfte der Gitarrero sogar im bayerischen Fernsehen bei “Jetzt red i“ aufspielen. Mit seinem engen musikalischen Freund Stefan Waldner (Percussion) steht er immer wieder gerne auf der Bühne. Neben den schon erwähnten Produktionen, gab es bisher die Soloeinspielungen ’Lines Of Wood’ (1998) und ’She Is The One’ (1999). Einen Gastbeitrag lieferte Amannsberger auf dem Longplayer ’Downriver’ (2006) des Singer-Songwriters Siegmar Zerrath. 2008 erhielt die Liste der unter dem Namen Stefan Amannsbergers herausgekommenen CDs Zuwachs in Form des aktuellen Werks ’Piccolo Paradiso’.

Herr Amannsberger legt mit dieser Einspielung eindrucksvoll Zeugnis davon ab, welche Klangmöglichkeiten ein lupenreines und vollkommen gesangsfreies Akustikgitarrenalbum bieten kann. Was er auf 6- und 12-saitigen Gitarren, mit Stahl- oder Nylonsaiten bezogenen Gitarren, der Lap Steel (auch als Hawaii-Gitarre bekannt) und mit dem E-Bow, einem Effektgerät, anstellt, kann sich hören lassen. Er hat seine Lektionen wahrlich gelernt. Blues, Funk, Jazz, Tango und Folk sind hier vertreten. Zumeist geht es eher ruhig und entspannt, manchmal jedoch auch etwas flotter und unbeherrschter zu. Auf der einen Seite stehen die glatt geschliffenen Songs und auf der anderen die mit Ecken und Kanten. Zusammen ergeben sie eine ziemlich kurzweilige Mixtur. Im Verlauf von ’Piccolo Paradiso’ beweist der Niederbayer, dass er gewillt und in der Lage ist, sowohl die Hauptrolle zu übernehmen, als auch mannschaftsdienlich zu spielen. Außerdem lässt er den anderen Mitwirkenden immer wieder Freiraum und tritt etwas in den Hintergrund ohne maßgeblich an Wirkung einzubüßen. All dies wird besonders dann deutlich, sobald Robert Hobmeier mit seiner Mundharmonika ins Geschehen eingreift. Die Nummern Tango Bavaria (von Hobmeier verfasst), Feuerabend, Birdland (von dem für den europäischen Jazz sehr bedeutenden Österreicher Joe Zawinul geschrieben, ein Welthit für die Band WEATHER REPORT), Blues For 3 Cats und Deep Inside gewinnen durch seine Präsenz, egal ob im Zusammenspiel oder solo, spürbar an markantem Profil und Intensität. Die anderen Studiogäste Waldner, Eggerbauer, Zankl und Benzing kommen zwar nicht so ausgiebig als Solisten zum Zuge, prägen den Gesamtklang dafür aber entscheidend mit.

16 Tracks stammen von Stefan Ammansberger selber. Die restlichen drei sind Fremdkompositionen. Neben dem bereits genannten und vom Verfasser selber mit aufgenommenen Tango Bavaria und dem ebenfalls schon erwähnten Birdland, das eine völlig neue Identität annimmt, wäre da noch ein weiteres Musikstück. Es handelt sich dabei um das dem legendären, in den 1940er und 1950er Jahre sehr erfolgreichen, amerikanischen Liederschreibergespann Richard Rodgers (Musik) und Oscar Hammerstein (Texte) zu verdankende Hello, Young Lovers aus dem Soundtrack zu dem berühmten Film "The King And I" mit Deborah Kerr und Yul Brunner, das hier auf Amannsbergers eigene Art und Weise jazzig klingt.

Das von Amannsberger selber produzierte 'Piccolo Paradiso' glänzt mit einem hervorragenden Sound, durch den jeder der beteiligten Musiker für sich, aber auch das starke Zusammenspiel gut zur Geltung kommen.

Stefan Amannsberger demonstriert mit ’Piccolo Paradiso’ sehr ansprechend und unaufdringlich sein virtuoses Können als Akustikgitarrist und legt die Latte für die Konkurrenz verdammt hoch. Sicher ist er nicht gerade ein Neuerfinder dieses Musikzweiges. Das muss er aber auch gar nicht sein. Viel entscheidender ist doch, dass das Album den Freunden lärmfreier und technisch anspruchsvoller Gitarrentonkunst unheimlich viel Vergnügen bereitet.

Michael Koenig, 05.06.2009

 

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