Stefan Gwildis

Nur Wegen Dir

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.02.2005
Jahr: 2005

Links:


Redakteur(e):

Frank Ipach


Nur wegen dir, 105 Music, SONY, 2005
Stefan Gwildis Gesang
Mirko Michalzik Gitarren
Martin Langer Schlagzeug
Achim Rafain Bass
Ralf Schwarz Hammond Orgel
Matthias Kloppe Fender Rhodes, Wurlitzer Piano
Boxhorns Saxofon, Trompete, Posaune
Produziert von: Martin Langer & Mirko Michalzik Länge: 51 Min 18 Sek Medium: CD
1. Das kann doch nicht dein Ernst sein (I Heard It Through The Grapevine)8. Es kommt eine Zeit (For Once In My Life)
2. Nur wegen Dir (Brown Eyed Girl)9. Dein Herz ist ein einsamer Jäger
3. Bleib so wie Du bist (Love The One You're With)10. Tu doch was (Just The Two Of Us)
4. Wunderschönes Grau11. Das war so doch nicht geplant (Mama Told Me Not To Come)
5. Neues Spiel (Playing Your Game, Baby)12. Mama mag ihn
6. Große Freiheit13. Nur in meinen Gedanken (Just My Imagination)
7. Wir haben doch jeden Berg geschafft (Ain't No Mountain High Enough)14. Du bist so wundervoll (You Are So Beautiful)

Das 'neue Spiel', welches Stefan Gwildis vor gut anderthalb Jahren in die Runde warf, erfreute sich allergrösster Beliebtheit und wurde sowohl im Konzertsaal als auch auf Konserve (CD und DVD) erstaunlich oft verkauft und erregte innerhalb des nach Sensationen gierenden Medienzirkus immerhin so viel Aufmerksamkeit, dass Gwildis sich vor Interview-Wünschen und Fernsehauftritten kaum noch retten konnte. Tatsächlich wurde Gwildis mit der 'Goldenen Stimmgabel' als Newcomer des Jahres ausgezeichnet (und das mit 45) und vertickte mehr als 60.000 Einheiten seines "Neuen Spiels".

Nun, was blieb dem lieben Stefan anderes übrig, als dieses Spiel, dessen simple Regeln alle Beteiligten schon verinnerlicht hatten, weiterzuspielen. Sind es nicht die einfachen Spielregeln, die immer wieder diesen unwiderstehlichen Reiz entfachen, auf Altbekanntes und ach so Vertrautes zurückzugreifen, weil wir uns darin so geborgen und sicher wähnen? Ein ganz einfacher Mechanismus.
Und so schafft es Stefan Gwildis mit fast der gleichen Mannschaft, getreu dem Motto "never change a winning team", eine Nachfolgeplatte aus der Taufe zu heben, die ihrem Vorgänger von 2003 in vielem ähnelt, aber dennoch nicht langweilt. Neben Michy Reinke als gewitztem Texter, vertraut Stefan auch diesmal auf die Produzenten- und Musikerhände von Martin Langer und Mirko Michalzik.

Warum überzeugt "Nur Wegen Dir"? Weil das Album, genau wie der Vorgänger, mit Hingabe und Liebe zum Detail produziert ist. Sich zwar auf erprobtes Songmaterial aus dem unerschöpflichen Soulfundus verlässt und doch mit Elan und Witz mittels frischer deutscher Texte, diese Evergreens zu restaurieren versteht.
Das nötigte 2003 allen, ausser ein paar ganz engstirnigen Fetischisten, den nötigen Respekt ab. Und mit dem aktuellen Album "Nur wegen dir" wird es nicht anders werden. Denn diese Platte macht Spass. Sie ist beste deutsche Unterhaltung. Da vermählt sich die ureigene amerikanische Mainstream-Soulmusic mit deutschen Texten und es funktioniert.

Stefan Gwildis betont, dass er mit dieser Musik aufwuchs und sie ihm deshalb so nahe steht. Der Mann identifiziert sich voll mit diesen Songs und schafft es zu überzeugen. Dass er die perfekte Stimme für solche Soulklassiker besitzt, wissen wir nicht erst seit heute. Dass er aber auch das Potenzial für mehr als zwei selbstkomponierte Titel besitzt, beweist er uns 2005 recht nachhaltig. Und das ist erfreulich. Denn sollte noch eine Folge 3 geplant sein, muss dann aber wenigstens die Hälfte der Songs aus Eigenkompositionen bestehen.

Was sich auf "Neues Spiel" mit zwei eigenen Liedern andeutete und wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde, setzt sich auf der neuen Platte mit einem überzeugenden Viererpack fort. Wobei sich zwei der Eigenkompositionen, Grosse Freiheit und Dein Herz ist ein einsamer Jäger, sich gar zum Besten des kompletten Albums emporspielen. Wunderschön instrumentiert, mit Fender Rhodes und dezenter Wah-Wah-Gitarre und so lässig gespielt und sehnsüchtig gesungen, dass man sich glatt gezwungen fühlt, es dem Stefan nachzutun: "Manchmal liege ich einfach nur da, Augen voll Himmel und Wolken die toben". So schön romantisch.
Die beiden Songs erinnern mich an die verjazzten Pop-Songs von Joe Sample(CRUSADERS) und Larry Carlton Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger. Sophisticated groove. Da fühlt man sich einfach wohl. Da wirkt der obengenannte Effekt. Alles so vertraut, so anschmiegsam.
Wer diese Musik damals mochte, muss diese hier auch mögen. Das mag alles ein riesengrosser Anachronismus sein, aber wenn er so leidenschaftlich präsentiert wird, bleibt jeder Widerstand zwecklos. Und wie schon gesagt: "Augen voll Himmel und Wolken die toben. Dann muss ich nichts haben, dann bin ich wie die Wolke, ich bin die Wolke, leicht und ungeheuer oben."

Frank Ipach, 26.02.2005

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music