Stephen Stills

Live At Berkeley 1971

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.05.2023
Jahr: 2023
Stil: Folk Rock
Spiellänge: 66:06
Produzent: Kevin McCormick & Stephen Stills

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Plattenfirma: Bertus


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

David Crosby

Graham Nash

Neil Young

Titel
01. Love The One You're With
02. Do For The Other
03. Jesus Gave Love
04. You Don't Have To Cry
05. The Lee Shore
06. Word Games
07. Sugar Babe
08. 49 Bye-Byes / For What It's Worth
 
09. Black Queen
10. Know You've Got To Run
11. Bluebird Revisited
12. Lean On Me
13. Cherokee
14. Band Introduction
15. How It Used To Be
Musiker Instrument
Stephen Stills Guitar, Vocals, Piano, Banjo
David Crosby Guitar, Vocals
Steve Fromholz Guitar, Vocals
Sidney George Alto Sax, Flute
Paul Harris Organ
Joe Lala Congas, Percussion
Calvin Bass
Dallas Taylor Drums
The Memphis Horns:
Jack Hale, Sr. Trombone
Roger Hopps Trumpet, Flugelhorn
Wayne Jackson Trumpet
Andrew Love Tenor Sax
Flyod Newman Sax

Der Begriff “Supergroup“ wird ja gern verwendet, wenn sich mal zwei Musiker aus leidlich bekannten Bands zu einem Projekt zusammenschließen und noch ein, zwei weitere, nicht ganz Unbekannte dazustoßen. Im Falle von CROSBY, STILLS & NASH (+ Neil Young dann und wann) handelte es wirklich um ausschließlich herausragende Musiker, die sowohl Solo, als auch im Gruppenverbund begeisterten. Als Songschreiber, Sänger und Instrumentalisten. Aus meiner Sicht waren CS&N (und Y) wohl die einzige “Supergroup“, die jemals existtierte.

 

Auch wenn Stills ebenso wenig ein einfacher Charakter ist/war, wie seine drei Kollegen, ist/war er womöglich der größte “Bandplayer“ in dieser Konstellation. Schön, man könnte anführen, dass seine Solo-Alben auch eher selten die Millionseller waren, aber von BUFFALO SPRINGFIELD über die “Super Session“ (mit Mike Bloomfield und Al Kooper) zu CSN&Y, MANASSAS und der STILLS-YOUNG BAND schien er sich im Rahmen einer Band immer am wohlsten zu fühlen. Nichtsdestotrotz war die Kreativität der Herren Crosby, Stills, Nash und Young Anfang der 1970er Jahre auf einem absoluten Höhepunkt. Neil Young hatte “After The Goldrush“ veröffentlicht, von Crosby kam “If Could Only Remember My Name...“ und Nash glänzte mit “Songs For Beginners“. Und Stephen Stills legte sein schlicht “Stephen Stills“ betiteltes Solo-Debüt vor. Ob noch ein anderer Musiker damit aufwarten kann, dass sowohl Jimi Hendrix, als auch Eric Clapton auf seinem Album gespielt haben?

 

Diese bislang unveröffentlichten Aufnahmen hier, stammen vom 20. und 21. August 1971 aus dem Berkeley Community Theater und präsentieren eine Auswahl der aus Stills ersten beiden Soloalben. Die Starbesetzung der Studiocrew ist da natürlich nicht mit an Bord, aber ein paar Musiker daraus doch und bei zwei Songs gastiert sogar David Crosby. Da es bisher – zumindest offiziell – keine Live-Alben aus dieser Zeit von Stills gibt, also äußerst erfreulich, dass das nun veröffentlicht wird. Wie damals gern gehabt, wird der Abend mit akustischen Instrumenten eröffnet und mit Love The One You're With legt Stills auch gleich furios los und unterstreicht gleichzeitig, dass er ein ebenso mitreißender Solo-Sänger ist, wie seine Mitstreiter von CS&N. Seine gitarristischen Fähigkeiten – akustisch wie elektrisch – sind eh von besonderer Güte.

 

Beim für CS&Y geschriebenen Do For The Others erhält er dann ebenso harmonische Gesangsunterstützung, wie bei dem an Boby Dylan erinnernden Jesus Gave Love Away For Free, das erst auf dem ersten MANASSAS-Album erscheinen sollte. Auch hier wieder eine echte Freude, was Stills auf der Akustischen zaubert. Die Sonne geht allerdings so richtig auf, wenn sich David Crosby für You Don't Have To Cry sowie für das von ihm geschriebene The Lee Shore hinzugesellt. Zumindest zu diesem Zeitpunkt, war das ein ebenso geniales Gespann, wie Crosby zusammen mit Nash. Natürlich klingt alles mit Akustikgitarren präsentierte irgendwo ein bisschen nach CS&N und nicht zuletzt wegen der Soundqualität kann das auch mit den meisten von deren Live-Mitschnitten mithalten.

 

Mit am ergreifendsten ist für mich, das von Stills nur zum Piano gesungene, 49 Bye-Byes, welches er dynamisch in For What It's Worth übergehen lässt. Die Stimmung erreicht hier hörbar den Gipfel. Mit Black Queen von seinem Solodebüt weiß Stills aber selbst dann die Spannung hochzuhalten. Und das geht auch, wenn er sich bei You Know You've Got To Run nur auf dem Banjo begleitet. Der Mann ist einfach ein begnadeter Musiker und Sänger! Und wenn ab Bluebird Revisited noch die Band hinzukommt, hebt es das noch einmal auf ein neues Level. Gerade bei dem pulsierenden Lean On Me spiegelt das den 70er Jahre Funk und Soul wider und groovt entsprechend perfekt. Trifft natürlich auf Cherokee ebenso zu. Die Bläserabteilung geht hier noch mehr ins Jazzige.

 

Fast ist es ein wenig schade, dass das Album nach knapp über einer Stunde schon endet, denn das ist wirklich beeindruckend gut gemachte Musik, die Stephen Stills hier aus seinen Archiven für uns befreit hat. Für Vinyl-Liebhaber erscheint das Album übrigens auch als Doppel-LP.

 

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