Titel |
---|
01. Bush Hog Part 1 |
02. Fire It Up |
03. One Good Turn |
04. I'm Havin' It |
05. Out Of Love |
06. Far Away |
07. Say You Don't Know Me |
08. She's So Fine |
09. Two Wrongs |
10. Heartbreak Street |
11. The Go-Getter Is Gone |
12. Bush Hog Part 2 |
13. Bush Hog |
Musiker | Instrument |
---|---|
Steve Cropper | Guitars |
Roger C. Reale | Vocals |
Jon Tiven | Bass, Keyboards, Saxophones, Background Vocals, Harmonica |
Nioshi Jackson | Drums |
Die BLUES BROTHERS, das sind (oder waren) Dan Aykroyd und John Belushi, klar. Und Otis Redding ist (oder war)..., ja, Otis Redding eben. So wie Sam & Dave, Wilson Pickett und etliche andere Soul-Größen keiner zusätzlichen Vorstellung bedürfen. Was ihnen allen gemein ist, ist der Mann an der Gitarre, der sich bei einer Session den Beinamen “The Colonel“ einheimste: Steve Cropper. Einer der legendärsten Rhythmusgitarristen überhaupt. Für das charakteristische Intro und die prägnanten Riffs im Klassiker Soul Man (in dem er mit dem Zwischenruf “play it, Steve“ unsterblich gemacht wurde) ebenso verantwortlich, wie also Co-Autor für den Welthit Sitting On The Dog Of The Bay und zusammen mit den M.G.s praktisch Garant für den Erfolg des STAX-Labels.
Mit „Fire It Up“ legt er, nach eigener Aussage sein erstes “Steve Cropper-Album“ seit 1967 vor. An die beiden Solo-Alben von 1980 und 1982 erinnert er sich eher ungern. Nun, inzwischen und mit den Jahren, trotz ständiger Live-Aktivitäten hatte sich die ein oder andere Nummer angesammelt und nachdem Jon Tiven Cropper auf den Sänger Roger C. Reale aufmerksam gemacht hatte, nahm das ganze Gestalt an. Croper, offensichtlich sehr von Reales Gesangs angetan, setzt diesen sogar in die Nähe von Größen wie Eddy Floyd, Rufus Thomas und sogar Otis Redding. Los geht’s aber trotzdem mit einem kurzen Instrumental namens Bush Hog Part 1, welches sofort an die große Zeit des Soul und R&B denken lässt. Oder, wie Steve sagt, “dieses Album ist anders, als alles was da draußen ist“. Und meint damit die Musik heutzutage. Hier groovt es in bester STAX-Manier und wenn Reale beim Titelsong dann dazu kommt, ist der Memphis-Soul am köcheln. Herrlich, die unnachahmlichen Licks von Cropper!
Schön, die Orgel hat jetzt nicht ganz die Booker T.-Klasse, aber drumherum tönt es wirklich erstklassig. Und das nicht nur wegen Croppers Gitarre. Einen Titel, wie One Good Turn kriegt man nicht so schnell mehr aus dem Kopf und eine funky Nummer, wie I'm Not Havin' It trippelt man nur kurz mit den Füßen mit, bevor sich die Hüften in Bewegung setzen. Insgesamt ist überhaupt viel Schwung in den Songs und nahezu jeder Titel kann als Start in einer “Saturday Night“ Verwendung finden. Keine Sorge, auch das wird’s wieder geben. Schließlich will Cropper baldmöglichst mit dem Album wieder auf Tour gehen.
Bis dahin können wir uns an diesem Album noch eine Weile erfreuen. Am rock'n'rolligen Say You Don't Know Me und am groovigen Ohrwurm Two Wrongs (bei beiden sitzt übrigens Free-Drummer Simon Kirke an der Schießbude) ebenso, wie am typisch pulsierenden Soul-Song The Go-Getter Is Gone (hier trommelt der Tausendsassa Chester Thompson) und an solchen Perlen, wie Heartbreak Street, welches mit Sicherheit etliche Größen der damaligen Zeit aufgenommen hätten.
Über Sound und Zusammenspiel innerhalb einer Band hab ich vor ein paar Monaten einen Artikel gelesen, in dem ein berühmter Gitarrist (ich weiß wirklich nicht mehr, wer es war) sinngemäß den Rat gab: “Du klingst selber dann gut, wenn du es schaffst, deine Mitmusiker gut klingen zu lassen“. Das hat wohl keiner besser drauf, als Steve Cropper. An diese Scheibe, welche übrigens in einem schönen, wie ein Streichholzbriefchen aufgemachtem Cover steckt, wird jedenfalls nicht nur er sich auch in Zukunft noch erinnern. "Fire It Up"!