Titel |
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01. Dublin Blues |
02. L.A. Freeway |
03. Texas 1947 |
04. Desperados Waiting For A Train |
05. Rita Ballou |
06. The Ballad Of Laverne & Captain Flint |
07. The Randall Knife |
08. Anyhow I Love You |
09. That Oldtime Feeling |
10. Heartbroke |
11. The Last Gunfighter Ballad |
12. Out In The Parking Lot |
13. She Ain't Going Nowhere |
14. Sis Draper |
15. New Cut Road |
16. Old Friends |
Musiker | Instrument |
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Steve Earle | Vocals, Guitar, Mandolin |
Chris Masterson | Guitar, Vocals |
Eleanor Whitmore | Fiddle, Mandolin, Tenor Guitar, Vocals |
Ricky Ray Jackson | Pedal Steel Guitar, Vocals |
Kelley Looney | Bass |
Brad Pemberton | Drums, Percussion |
Der inzwischen auch schon 64 Lenze zählende Roots-Rocker Steve Earle hat in seinem Leben viele Dinge getan, die er bedauert. Den meisten verpassten Momenten steht er inzwischen mit einem abgeklärten Achselzucken gegenüber. Doch eine Sache bereut der grummelnde Bartträger zutiefst: denn als er sich auf die Bitte seines sterbenskranken Freundes Guy Clark ein wenig ziert, nun doch endlich mal einen gemeinsamen Song zu komponieren, versteckt er sich hinter fadenscheinigen Ausflüchten. Kurze Zeit später stirbt sein texanischer Freund und Mentor. Ein bedauernswerter Umstand, den der erfahrene Grammy-Preisträger Earle mit seinem tief empfundenen Tribute-Album "Guy" nun ein wenig kompensieren möchte.
Als der 19-jährige Earle damals in den Siebzigern als Ersatz für den ausgeschiedenen Rodney Crowell als Bassist in Guy Clarks Touring Band einstieg, konnte niemand ahnen, dass daraus eine lebenslange Verbindung ihren Anfang nahm. Für alle jungen und ambitionierten Songwriter und Texas Troubadoure galt Guy Clark im Jahre 1974, also schon gut ein Jahr vor seinem Aufsehen erregenden Debütalbum "Old No. 1", immerhin als König der Songwriter. Dieser allseits von Respekt und Hochachtung geprägte Status sollte sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte noch weiter verfestigen.
Kein Wunder also, dass sich der reuige Earle nun geflissentlich daran machte, dem verstorbenen Idol mit "Guy" ein Denkmal zu setzen, das mit 16 handverlesenen Songs aus Clarks Katalog versucht, eine stimmige und mit allen Ecken und Kanten versehene Statue des Mannes zu modellieren, der sich am 17. Mai 2016 in das himmlische und ewige Songwriter-Königreich verabschiedete.
Wenn es jemandem gut und künstlerisch wertvoll gelingt, dem König der Troubadoure Tribut zu zollen, dann wohl dem alten Grantler und Storyteller Steve Earle, der schließlich bei aller Ehrfurcht vor den in Granit gemeißelten Guy Clark Songs genau weiß, wie man dem zeitlosen Country & Folk Amalgam noch ein paar frische und spannende Seiten abgewinnt.
Wüsste man nicht, dass es sich auf diesem Album um Patina behaftete, witterungsbeständige Guy Clark Songs handelt, könnte man tatsächlich zu der Annahme gelangen, der altersweise Mittsechziger Earle habe mit seiner straßengestählten Band THE DUKES endlich dieses eine immer schon angestrebte Country-Folk Album seiner Träume aufgenommen. Die Zeit der Reue findet jedenfalls mit dem gelungenen "Guy" endlich ein versöhnliches Ende und wird als echte Herzensangelegenheit einen Ehrenplatz in Steve Earles Albumhistorie einnehmen.