Steve Grant's Barockestra Roll over Beethoven, Rock Up Records, 2009 |
Steve Grant | Lead guitar, Lead vocals | |||
Ian Hawkes | Bass, Vocals | |||
Robert Illesh | Guitar, Midi guitar, Keyboards | |||
Max Hunt | Piano, Keyboards | |||
Cham | Drums | |||
Gäste: | ||||
Tony O'Hora | Vocals | |||
Peter Grant | Bass | |||
Bruce Bisland | Drums | |||
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01. William Tell overture | 11. Hair and a G string (Whiter shade of pale) | |||
02. Summer | 12. Brandenburg concerto No. 2 | |||
03. Largo al factotum, Figaro | 13. Choral symphony | |||
04. Flight of the bumble bee | 14. Arrival of the queen of Sheeba | |||
05. Mozart madness | 15. Badinerie (BWV1067) | |||
06. Nimrod | 16. O fortuna | |||
07. Dance of the Cygnets | 17. Trisch trasch polka | |||
08. A fifth of nine | 18. Say no | |||
09. Hallelujah chorus | 19. Excerpts from 'Roll over Beethoven' (Video) | |||
10. The minute waltz | ||||
Klassische Kompositionen, Auszüge aus Opern und Operetten im Rockgewand darzubieten ist nicht wirklich neu, und wer sich schon ein bisschen länger mit Rockmusik beschäftigt, dem kommen dabei geradezu zwangsläufig Namen aus dem letzten Jahrhundert wie EKSEPTION oder SKY in den Sinn. Allerdings ist es um diese Künstler mittlerweile doch sehr ruhig geworden, so dass eine Blutauffrischung in diesem Musikbereich per se nichts Schlechtes ist.
Damit sind wir bei STEVE GRANT'S BAROCKESTRA, doch wer ist dieser Steve Grant?
Ein britischer Multiinstrumentalist, der schon mit THE POLICE, Alvin Lee, Suzi Quatro und - dieser Name fällt häufig als Rückzugsgebiet britischer Musiker - Andy Scott's SWEET zusammenarbeite.
Steves Credo lautet 'Wenn Beethoven heute leben würde, würde er Gitarre spielen' und so ist es keine große Überraschung, dass bei den meisten Neuinterpretationen Gitarren in den Mittelpunkt gestellt werden und bisweilen rockt das BAROCKESTRA, das sich in historische Gewandungen kleidet und durch ein Ballett zusätzliche visuelle Unterstützung erfährt, munter vor sich hin.
Steve Grant pickt sich gezielt die bekanntesten Gassenhauer der E-Musik heraus. Kompositionen, die mittlerweile massiv vom Mainstream vereinnahmt wurden und kaum einer Melodie ist man nicht schon bei anderer Gelegenheit begegnet, sei es nun in Film, Werbung oder Fanblock im Fußballstadion.
Auf all zu Episches, Dramatisches, Obskures wird weitestgehend verzichtet und so vermittelt das BAROCKESTRA immer wieder den Eindruck sich lediglich beschwingt durch einen bunten Strauß beliebter Melodien zu spielen. Die Grenze zum 'Easy listening' wird da ein ums andere Mal mehr als nur leicht touchiert und anstatt PROCOL HARUMs A Whiter shade of pale die Pforten zur E-Musik zu öffnen hätte ich es wesentlich lieber gesehen, wenn STEVE GRANT'S BAROCKESTRA wenigstens einige etwas schwermütigere Kompositionen aufgegriffen und somit für Kontraste zur allgegenwärtigen Fröhlichkeit gesorgt hätten.
Lasst es mich mal so formulieren: Konzeptionell kann ich mich mit STEVE GRANT'S BAROCKESTRA durchaus anfreunden, aber bei der Umsetzung hätte ich mir mehr Mut zu Ecken und Kanten gewünscht.