Steve Miller Band

Selections From The Vault

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.10.2019
Jahr: 2019
Stil: Rock, Blues
Spiellänge: 60:33
Produzent: Steve Miller and Janice Ginsberg Miller

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Plattenfirma: Capitol/Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Jimmie Vaughan

The Byrds

Crosby, Stills & Nash

Titel
01. Industrial Military Complex Hex (Alternate Version)
02. Macho City (Short Version)
03. Don‘t Let Nobody Turn You Around (Alternate Version)
04. Love Is Strange
05. Rock‘n Me
06. Crossroads
07. Take The Money And Run (Alternate Version)
 
08. Tain‘t It The Truth
09. Freight Train Blues
10. Fly Like An Eagle
11. I Wanna Be Loved
12. Jet Airliner
13. Lollie Lou
Musiker Instrument
Steve Miller Vocals, Guitar
Lonnie Turner, Gerald Johnson Bass
Tim Davis, Gary Mallaber, John King Drums
Byron Allred Synths, Keyboards
Dickey Thompson Keyboards
Norton Buffalo Harmonica
Joules Broussard Saxophone
Jimmie Vaughan Guitar on 'Take The Money And Run' and 'Lollie Lou'
Les Paul Guitar on I Wanna Be Loved
und andere

Wenn man in den 80er Jahren als Band seinen zweiten bis dritten Frühling erlebt hat, konnte das Segen wie Fluch sein. Die J GEILS BAND, beispielsweise, war Mitte der 60er gestartet und hatte sich einen hervorragenden Ruf als hart arbeitende und rockende R&B/Blues Band erworben. In Erinnerung der meisten Musikhörer werden sie dennoch als Pop-Rockende Mainstream-Band mit Hits wie Centerfold und Freeze-Frame bleiben. Nicht dass diese Nummer schlecht wären, aber spiegeln die Band nun einmal nur bedingt wieder.

Der STEVE MILLER BAND geht es da nicht so viel anders. Mindestens Acht von Zehn Befragten werden als “Signature-Song“ Abracadabra  nennen. Schön, ein paar Nennungen für The Joker dürfte es auch noch geben.

Tatsächlich wurde auch die STEVE MILLER BAND in den 60ern (1967) gegründet und auch sie begann zeitgemäß als Blues-Band mit leichtem Psychedelic-Einschlag.  Bis zum heutigen Tag ist da also schon ganz schön was an Zeit verstrichen und da macht Steve Miller jetzt sein Schatzkästchen auf und lässt anhand von Welcome To The Vault tief blicken. Auf 3 CDs + DVD finden sich 38 bisher unveröffentlichte Aufnahmen. Fünf Songs waren  gleich komplett unveröffentlicht. Auf der DVD gibt‘s 21 Live-Performances aus allen Phasen der Band.

Wer‘s nicht ganz so dick hat, der kann anhand von Selections From The Vault wenigstens durch den Türspalt blicken und bekommt auch da was geboten, denn von den 13 Songs waren immerhin 12 -  zumindest in dieser Form – bisher unveröffentlicht.

Los geht‘s gleich mit Industrial Military Complex Hex. Da war‘s bereits 1970 und die Band beim Album “Number Five“ (war auch so). Obwohl Flower-Power am ausklingen war, orientierte man sich noch deutlich an Hendrix und gesanglich an Kollegen wie den BYRDS oder CS&N. Wohltuend ist, dass man mit einem relativ cleanen Sound arbeitete und sich dadurch nicht zu weit vom puristischen Blues entfernte.

Mit dem folgenden Macho City macht man zeitlich wie musikalisch einen großen Sprung, landet im Jahr 1981 und bei einem Funk- und Dance-orientierten Stil, der etwas an Fly Like An Eagle erinnert. Auf dem zugehörigen Album war die Nummer deutlich länger, hier gibt‘s nur die “Short Version“. Reicht ja auch.

Zurückgesprungen ins Jahr 1969 zu einem Heavy-Boogie namens Don‘t Let Nobody Turn You Down. Kann ich mir gut vorstellen, dass eine Band wie CANNED HEAT zu dieser “Alternate Version“ (offenbar eine Live-Aufnahme) gut abgegangen wären.

Love Is Strange stammt im Original von BO DIDDLEY und wurde von der STEVE MILLER BAND 1974 aufgenommen, jedoch wurde dieser locker-flockige Reggae bisher anscheinend nicht rausgebracht. Fängt das Feeling von The Joker ein.

Rock‘n Me ist dann der Steve Miller, wie ihn wohl die meisten Fans kennen und lieben. Cooler Boogie, auch in dieser 1976er leicht verspielt/überdrehten Fassung, mit schöner Slide-Gitarre.

Der Blues-Klassiker Crossroads wurde in der hier vertretenen Version offensichtlich Live mitgeschnitten. Zum Trio-Sound der frühen Tage ist hier eine Hammond gekommen, die den Sound herrlich erdet. Hat was von HUMBLE PIEs Natural Born Woman.

Auch der Miller-Klassiker Take The Money And Run wurde Live aufgenommen. Stammt hier aus dem Jahr 2016 und kommt als cool groovender Swing, mit reichlich Bläser-Einsatz. Für den gitarristischen Reiz sorgt der Texas-Blueser Jimmie Vaughan.

Sowohl im souligen Tain‘t The Truth, wie auch beim bluesigen Shuffle Freight Train Blues verharren wir in den Mitt-Siebzigern. Bei letztgenanntem Titel sorgen Blues-Harp und Saxophon für die Akzente.

Die “Alternate Version“ von Fly Like An Eagle  gab‘s bisher auch noch nicht. Ist hier um einiges verspielter und psychedelischer angelegt. Gewöhnungsbedürftig, hat aber durchaus ihren Reiz.

Allein das Zuhören, beim Dialog zwischen Steve Miller und Les Paul, mach schon Spaß. Die Version von Jimmy Reeds I Wanna Be Loved erwartungsgemäß auch, wenn solche Größen miteinander spielen und harmonieren. Les Paul beim Solo gewohnt jazz-lastig.

Da kann man Jet Airliner anschließend gut gebrauchen. Auch das stammt aus der Mitte der 70er und macht mit seinem West Coast-Flair richtig Laune. Unterscheidet sich aus meiner Sicht nicht großartig vom Original.

Zum Schluss noch einmal die Big Band-Fassung von Lollie Lou, wieder mit Jimmy Vaughan und großem Gebläse. Ein feiner, jazziger, Schleicher, den man entweder mit der Angebeteten auf der Tanzfläche oder mit dem Glas in der Hand an der Bar verbringt.

Richtige Fans werden wohl die große “Tresor-Box“ (hat auch noch ein 100-Seitiges Buch dabei) brauche, aber für den flüchtig Bekannten, reicht wohl auch die “Selektion“.

 

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