Steve 'N' Seagulls Farm Machine, Spinefarm Records, 2015 |
Pukki Kaalinen | Double Bass & Gesang | |||
Wild Till Hiltunen | Akkordeon, Mandoline & Casio | |||
Herman de German | Banjo, Gitarre & Gesang | |||
Remmel | Gesang, Gitarre & Mandoline | |||
Puikkonen | Schlagzeug, Percussion & Gesang | |||
| ||||
01. Grand Opening | 08. Over The Hills And Far Away | |||
02. Black Dog | 09. Seek And Destroy | |||
03. Thunderstruck | 10. Holy Diver | |||
04. The Trooper | 11. Run To The Hills | |||
05. Ich Will | 12. You Shook Me All Night Long | |||
06. Paradise City | 13. Cemetary Gates | |||
07. Nothing Else Matters | ||||
Die Kunst einen Song gut zu covern ist eine, an der schon zahlreiche Bands grandios gescheitert sind. Denn wenn man das Lied einfach "nur nachspielt", dann wird das zumeist belächelt, schließlich hat man dem Song nicht gegeben, nichts wirklich hinzugefügt. Wenn man das Stück aber stilistisch umbearbeitet, dann gibt es zumeist Kritik, weil es nicht mehr dem Original-Spirit entsprechen würde. Aber wenigstens ist man künstlerisch integer geblieben. Wenn man STEVE 'N' SEAGULLS also einen Vorwurf für ihr Cover-Album "Farm Machine" machen will, dann muss man dafür die zweite Kategorie bemühen.
Denn die Finnen haben sich hier über zwölf Klassiker der Rock- und Metal-Geschichtsschreibung hergemacht. Von LED ZEPPELIN über AC/DC, DIO, Gary Moore und IRON MAIDEN bis hin zu GUNS ’N’ ROSES, METALLICA, PANTERA und RAMMSTEIN nimmt sich die Band hier einige der größten und ikonischsten Bands und ebensolche Songs vor. Da werden Rock 'n' Roll, Thunderstruck, You Shook Me All Night Long, Holy Diver, The Trooper, Run To The Hills, Paradise City, Nothing Else Matters, Seek And Destroy, Over The Hills And Far Away, Cemetary Gates und Ich Will gecovert.
Da mag an sich sagen: weder von der Auswahl der Künstler noch bei den ausgesuchten Stücken ist die Band besonders gewagt oder phantasievoll an die Sache herangegangen. Aber - und das ist ein großes ABER - wie die Band die Songs präsentiert, das ist schön was Besonderes. Denn STEVE 'N' SEAGULLS spielen die Lieder als Country-, Bluegrass und Skiffle-Versionen. In dieser Form hat man sich diese Klassiker bisher wohl kaum vorstellen können, aber die Umsetzung ist der Band wirklich durch die Bank gelungen: auf der einen Seite ist das Lied immer sofort erkennbar, auf der anderen aber absolut einzigartig in der Umsetzung und eben typisch für STEVE 'N' SEAGULLS. Das Ganze klingt einmal eher wie eine Version von THE BOSS HOSS (Holy Diver zum Beispiel) oder aber, als ob gerade die LENINGRAD COWBOYS am Werk wäre (etwa bei Cemetary Gates).
Einschränkend muss man aber festhalten, dass die Musik auf die Dauer auch etwas monoton wird durch den ständigen Banjo-, Mandoline-, Cajon- und Akkordeon-Sound und den nicht gerade überragenden - aber durchaus ordentlich ausgefallenen - Gesang auf die Dauer etwas ermüdend. Aber jede Nummer für sich genommen ist mehr als kompetent umgesetzt und weiß zu überzeugen. Insbesondere auf Metal-Parties sollten sich die fünf Finnen bald größter Beliebtheit erfreuen, wenn sie mit ihren Cover-Versionen die Meute dazu bringen, im Takt der Banjos zu bangen.