Steve Postell

Time Still Knocking

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.01.2009
Jahr: 2008

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Steve Postell Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Time Still Knocking, Immergent Records, 2008
Steve PostellVocals, Guitars
Miscellaneous Guest ArtistsGuitars, Bass, Keyboards,Drums,Saxohone
Produziert von: Steve Postell, Buzz feiten, Peter Wolf Länge: 59 Min 19 Sek Medium: CD
01. 3:45 Coming Through08. You're Still Here
02. Background Noise09. The Tide Will Rise
03. Catch The Wind10. Long Way Home
04. Change In The Circle11. Missing You
05. Straight For The Moon12. Never Been To Memphis
06. Believe In You13. Time Still Knocking
07. Living In The Mystery

Der Name Steve Postell sagte mir zunächst einmal gar nichts. Im Booklet ließ sich aber erstaunlicherweise eine lange und illustre Gästeliste ablesen. Was veranlasst Leute wie Robben Ford, Buzz Feiten, Steve Ferrone, Benmont Tench, Jeff Pevar, Lee Sklar, Paul Barrere, David Crosby, Freebo, Kip Winger, Alphonso Johnson und etliche andere dazu, mit einem wie wie Postell zu spielen?
Witzig, als ich dann die CD einlegte und mir die ersten Gesangstöne durch die Ohren gingen, wusste ich sofort: Diese Stimme kenne ich. Nur, woher bloß? Während des dritten Songs, Catch The Wind, wurde mir dann endlich klar, hier singt der ex-Vorsteher von LITTLE BLUE (ganz früher auch mal bei PURE PRAIRIE LEAGUE). Genau, die Band, die in den Neunzigern zwei feine Alben bei Taxim Records und Blue Rose veröffentlichte. Ich hatte den Namen einfach nicht mehr im Kopf, die Band sowieso schon lange abgehakt und vor allen Dingen schon sechs oder sieben Jahre nichts mehr von ihnen gehört. Und jetzt also ein solches Soloalbum, nach Jahren der Stille? Mit so vielen Helfershelfern könnte das ja durchaus spannend geraten.

Steve Postells markant seidene Vocals sind letztlich nach wie vor unverkennbar und seine Songwriterqualitäten sind nach all den Jahren auch nicht verkümmert, sondern auf hohem Westcoast-Niveau geblieben. Ganz richtig, Westcoast. Steve lebt nicht nur in Kalifornien und betreibt dort gemeinsam mit dem HEARTBREAKERS-Drummer Steve Ferrone ein Recording Studio in Burbank, sondern steht mit seinen Songs und seinem Sound für diese ganz typische Westcoast-Entspanntheit, jene meist federleichten und schnurstracks ins Ohr gehenden Lieder, die immer ganz gekonnt auf der Grenze zum gemeinen Mainstream-Pop-Song tänzeln, aber letztlich fast immer heile den Abgrund überstehen.

Viele der Tracks auf Steve Postells aktuellem Soloalbum klingen wie für ein leidlich gehaltvolles Erwachsenenradio konzipiert. Das soll jetzt kein Negativurteil darstellen, sondern nur die Richtung der Gesamtproduktion ausloten: Relativ glatt und geschmeidig, jedoch keineswegs belanglos. Lieder wie Change in the circle erinnern dann schon mal an Richard Page oder John Farnham, ein Track wie Background noise wartet mit aufgeplusterten Crosby Stills & Nash Harmony Vocals der moderneren Jahre auf. Ein alter LITTLE BLUE Song wie das mit John Oates (Hall & Oates) gemeinsam komponierte Straight for the moon taucht in leicht geändertem Arrangement plötzlich auch wieder auf. Das von Buzz Feiten produzierte und geschriebene Long way home hätte durchaus auch einen Platz auf dem letzten EAGLES-Album verdient gehabt.
Doch es gibt auch andere Momente: LITTLE FEAT's Paul Barrere steuert den Mandoline und Fiddle dominierten Country-Song Missing you bei und die für diese Albumverhältnisse recht rockige, von Waddy Wachtels angezerrter Rhythmusgitarre getragene Postell'sche Selbstreflexion Never been to Memhis machen durchaus Spaß und peitschen ein paar Wellen in den relativ relaxten und einheitlichen Fluß dieser Scheibe. Das finale Statement, Steve Postells persönlich gefärbte Rückschau auf seine Jugendjahre im Titelsong Time still knocking gerät zwar mächtig sentimental, aber dadurch nicht minder bezaubernd. Ja, so ist das wohl wenn man älter wird und wehmütig zurückblickt und dabei feststellen muss: "Time Still Knocking".

Frank Ipach, 07.01.2009

 

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