Part Two: Emotional Creatures, Giant Electric Pea/InsideOut Music, 2007 | ||||
Steve Thorne | Vocals, Acoustic Guitar, Electric Guitar, 12 String Guitar, Bass, Keyboards, Samples, Percussion, Sequencers, Bass Pedals, Loops | |||
Nick D'Virgilio, Gavin Harrison | Drums | |||
Tony Levin | Bass, Stick | |||
Gary Chandler, John Mitchell | Electric Guitar | |||
Chris Beggs, Rob Aubrey | Percussion | |||
Geoff Downes | Organ, Piano | |||
Dave Meros, Pete Trewavas | Bass | |||
Martin Orford | Hammond Organ | |||
Arnie Cottrell | Mandolin | |||
Liz Allan | Backing Vocals | |||
Yan Zewada | Piccolo Trumpet | |||
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1. Toxicana Apocalypso | 7. Great Ordeal | |||
2. Wayward | 8. 6 am (Your Time) | |||
3. Crossfire | 9. Solace | |||
4. Roundabout | 10. The White Dove Song | |||
5. Hounded | 11. Sandheads | |||
6. All The Wisemen | ||||
2005 erschien auf IQs eigenem Label Giant Electric Pea der erste Teil dieses Konzeptes ("Emotional Creatures: Part One"). Der Multiinstrumentalist Thorne veröffentlichte damit ein wunderschönes Werk im Schnittfeld zwischen Melodic-Rock, Songwriter Pop-Folk und Prog-Rock. Umgesetzt wurden die Stücke darauf von einer Who's Who-Liste der modernen progressiven Musik.
Zwei Jahre später hat sich daran nichts geändert. Wieder geben sich die Größen der Szene die Klinke in die Hand, um Steve Thornes Songs umzusetzen. Musiker von IQ, JADIS, SPOCK'S BEARD, MARILLION, ASIA, PORCUPINE TREE, ARENA, KING CRIMSON sind hier vertreten.
Musikalisch einen Tick düsterer als auf dem Vorgänger, textlich in die selbe Kerbe schlagend. Die Emotionen und ihr gesellschaftlicher Niedergang beschäftigen den Briten. Mangelnde Sensibilität, verschwindendes Mitgefühl, zunehmende Aggression und Obsession sind so seine Themen. Dass aus dieser völlig berechtigten Sicht der Dinge kein depressives, dich herunterziehendes Album geworden ist, ist sein Verdienst.
Seine weiche melodische Stimme begeistert mich übers ganze Album. Da entstanden solch melancholisch-melodische Ohrwürmer wie z.B. Crossfire. Aber auch wenn es von der Stimmung mal dunkler wird, wie in Roundabout, geschieht das auf verführend moderne Art und Weise (Synthiwellen, leicht perkussives Schlagzeugspiel) und niemals im Depri-Sound.
Proggige Anteile sind auf dem ganzen Alben zu finden. Sei es expressives Drumming vom Bart Nick D'Virgilio oder ausdrucksstarkes Bass-Spiel von Tony Levin oder des anderen Spock-Bartes hier, Dave Meros. Seien es feine Keyboard-Soli von Meister Thorne persönlich oder das eine oder andere Gitarrensolo eines Gastes. Diese Proganteile sind jedoch immer eingebettet in ein melodisches Rockgewand, stehen fast niemals als Hauptzweck im Vordergrund. Also durchaus ein Album, das eine breite Hörerschaft für sich gewinnen kann. Auch spielt Steve Thorne recht oft seine Akustik-Gitarre und gibt damit der Musik bei allem Tiefgang eine zusätzliche Leichtigkeit.
Ich bin begeistert. Von beiden Alben. Hochwertiger Stoff ist das. Ob man ihn nur nebenbei hören will oder sich lieber musikalische Feinheiten raussuchen mag, ob man den einen oder anderen Refrain gleich mitsingt oder in die Texte hineintauchen und darüber nachdenken mag - all das bietet dieses Album.
Wer mit der beschriebenen Mixtur prinzipiell etwas anfangen kann, sollte auf alle Fälle den Kauf beider Alben in Betracht ziehen. Musikalisch und textlich eine Einheit, hätte das nämlich ein rundum gelungenes Doppelalbum abgegeben.