Steve Walwyn

Instinct To Survive

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.10.2015
Jahr: 2015
Stil: Rock, British R&B

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Steve Walwyn Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Steve Walwyn
Instinct To Survive, Baby Grand, 2015
Steve WalwynVocals, Guitar, Bass, Piano, Mandolin, Percussion
Chas ChaplinDrums
Martin CureAdditional Vocals
Ted DugganDrums, Percussion
Craig RhindBass
Produziert von: Andie Thomson & Steve Walwyn Länge: 41 Min 53 Sek Medium: CD
01. Instinct To Survive06. Sweet Louise
02. Sign Of The Times07. Calll On Me
03. Feel Like Breaking Down08. Dream On
04. Toad In The Hole09. Sacred Lands Part 1
05. Never Want To Let You Go10. Sacred Lands Part 2

“Our brand new guitar player, Mr. Steve Walwyn!”, ruft, schreit, nein, bellt Lee Brilleaux, außergewöhnlicher Frontmann und legendärer Sänger von DR. FEELGOOD auf dem Livealbum und dem Video “Live In London“. Zu-spät-Einsteiger (oder teils auch zu spat geborene) haben die Phasen der nicht minder legendären Pub Rock-Band mit Wilko Johnson oder mit Gypie Mayo (ewig schade um den 2013 verstorbenen Gitarristen!) verpasst, aber wer jemals Mr Steve Walwyn mit seiner Telecaster an der Seite von Lee oder auch später über die Bühne hat toben sehen, bzw. auf den Knien dahinrutschend, der ist überzeugt, dass dieser Mann der würdige Nachfolger der beiden genannten Gitarristen war und ist. Allein seine Präsentation von King For A Day begeistert mich bis zum heutigen Tag.
Was ist also zu erwarten, wenn so einer die Notwendigkeit eines Soloalbums ersinnt? Gott sei Dank nichts, was so weit von seiner Hauptbeschäftigung entfernt ist. Das macht der Opener Instinct To Survive, den wir ja auch von DR. FEELGOOD gut in Erinnerung haben, bereits klar. Diesem Texas-Boogie, in bestem ZZ TOP fügt Walwyn lediglich seinen eigenen Gesang und etwas mehr Country-Blues-Feeling hinzu und lässt sein Slide-Röhrchen ordentlich Dampf machen.

Natürlich geht’s nicht durchgehend so weiter, sonst wär‘ es tatsächlich ein FEELGOOD-Album, aber ein “Feelgood-Album“ ist es trotzdem. Auch Sign Of The Times hat Drive und könnte auf nahezu jedem KINKS-Album Platz finden, oder auch auf den Solowerken von Pete Townshend. Und keine schlechte Figur würde der Song dort abgeben!
Zu den größten Vorteilen von Walwyn gehörte von jeher sein Sound, den er ungern durch Effekte verfremdete und umso direkter und drang der durch die Stirn in die Köpfe der Fans. Auch hier macht es Spaß, wie gut so ein Gitarrensound kommt und sich durchsetzt, wenn man ihm nur den Platz dafür lässt.
Auch Feel Like Breakdown würde zu den erwähnten Künstlern passen, ist unverkennbar britisch und geht aber auch gut ins Ohr. Ist mehr so die Midtempo-Ballade, aber ohne weichgespült zu sein. Ein paar Pianoakkorde erklingen, aber Steves Gitarre setzt hier deutliche Zeichen. Nichtsdestotrotz muss man mal die gute Gesangsstimme von Walwyn erwähnen, die mit für den Ohrwurmcharakter des Songs verantwortlich zeichnet.. Also, da könnte man sich durchaus eine Solotour, angereichert mit ein paar Klassikern aus dem FEELGOOD-Repertoire vorstellen.
Toad In The Hole ist dann allerdings ein treibendes Blues-Rock-Instrumental, welches vielleicht mal die Blaupause für einen Song seiner Haupt-Band war? Auch hier nix Überkompliziertes, aber es geht trotzdem gut ab. Wüsste jetzt auch nicht, was man dazu singen könnte. Das Solo ist auf jeden Fall geil!

Auch Never Want To Let You Go, mit seiner heulenden, fast an David Lindley erinnernden, Slide, geht schnell und tief ins Ohr. Feiner Country Rock der gehobenen Sorte. Warum Sweet Louise noch auf keinem DR. FEELGOOD-Album ist, weiß bestenfalls Steve selbst. Vielleicht die stilistische Verwandtschaft zu Songs wie Roxette oder All Through The City? Darum hat man sich zu Zeiten von Brilleaux nicht geschert und wäre auch jetzt nicht notwendig. Okay, etwas gezügelter, als zu den wilden Zeiten der Band geht es zu, aber den “Feelgood-Faktor“ hat die Nummer allemal.
Nicht viel anders ergeht es Call On Me, nur dass hier ein bisschen Karibik-Flair durchschimmert und erneut ist der Song so KINKS-mäßig, man möchte ihn Ol‘ Ray direkt angedeihen lassen! Tolle Pop-Nummer.
Leicht “spacig“ wird’s in Dream On. Naja, der Name sagt’s ja schon, es wird leicht verträumt. So ‘n bisschen Knopfler-Style und auch wieder instrumental.
Und das wird auch die knappe Minute von Sacred Land Part 1, die leicht keltisch-folkig klingt und auch der zweite Teil des Songs bleibt in dem Stil, mausert sich aber zu einer kleinen Highland-Hymne, der wohl nur noch ein paar Flöten, Geigen oder Dudelsäcke fehlen, um die irische oder schottische Hitparade zu entern.
Erwartungsgemäß ist das Solalbum eines Band-Mitgliedes kein Ersatz, für das Kollektiv, aber in diesem Fall kann man getrost von besonderer Klasse sprechen und Steve Walwyn setzt einen Unterstrich, unter seine gitarristischen Fähigkeiten und ein Ausrufezeichnen dahinter, dass er einer der besten britischen Gitarristen ist, wenn es um schnörkellosen Rock geht.

Epi Schmidt, 10.10.2015

 

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