Steven Wilson

Grace For Drowning

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.10.2011
Jahr: 2011
Stil: Progressive Rock

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Steven Wilson
Grace For Drowning, Kscope, 2011
Steven WilsonGuitar, Vocals, Keyboards, Glockenspiel, Bass, Piano, Harmonium & Percussion
Gäste:
Theo TravisSoprano Saxophone, Flute & Clarinet
Ben CastleClarinet
Tony LevinBass
Nick BeggsStick & Bass
Nic FranceDrums
Pat MastelottoDrums
Markus ReuterTouch Guitar
Trey GunnGuitar & Bass
Steve HackettGuitar
Mike OutramGuitar
Sand SnowmanAcoustic Guitar
Jordan RudessPiano
Dave KerznerSound Design
London Session OrchestraCoinducted by Dave Stewart
Produziert von: Steven Wilson Länge: 83 Min 07 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Grace For Drowning05. Postcard
02. Sectarian06. Raider Prelude
03. Deform To Form A Star07. Remainder The Black Dog
04. No Part Of Me
CD 2:
01. Belle De Jour04. Raider II
02. Index05. Like Dust I Have Cleared >From My Eye
03. Track One

Wann schläft der Mann eigentlich? Nach den letzten, noch nicht allzu lange zurück liegenden Alben von BLACKFIELD und dem ausladenden Doppeldecker seiner eigentlichen Stammband PORCUPINE TREE hat der, vorsichtig ausgedrückt, umtriebige STEVEN WILSON auch noch eine Scheibe von ORPHANED LAND produziert und darüberhinaus das taufrische Album von OPETH sowie die Werkschau von ANATHEMA sowie einen beträchtlichen Teil des nicht gerade kleinen Backkatalogs von KING CRIMSON abgemischt. Dazu hat er ein demnächst erscheinendes Album mit OPETH-Frontmann Mikael Akerfeldt eingespielt.

Und jetzt also “Grace For Drowning“, ein neues Solowerk, selbstverständlich mit zwei CDs und über achtzig Minuten Spieldauer auch kein kurz brennendes Licht. Ein Album, wie geschaffen für den beginnenden Herbst, um sich damit in die ruhige, hoffentlich gut geheizte Stube zurückzuziehen und auf sich wirken zu lassen. Silberling 1, Deform To Form A Star“ ist ruhig, melancholisch, düster und schlichtweg von nahezu unwirklicher Schönheit. Das fängt beim instrumentalen Sectarian und zieht sich über Postcard bis hin zum mitunter aufwühlenden Remainder The Black Dog. WILSON kehrt wieder zu seinen Frühzeiten bei PORCUPINE TREE zurück, gleichzeitig macht sich die intensive Beschäftigung mit KING CRIMSON positiv bemerkbar, zumal mit Tony Levin, Theo Travis oder Pat Mastelotto auch einige wesentlichen Protagonisten der britischen Prog-Legende als Gastmusiker mit an Bord sind.

Aber war schon die erste CD schlichtweg wunderschön, so setzt die zweite unter dem Titel “Like Dust I Have Cleared From My Eyes“ noch einen drauf: Nach dem trügerische beschaulichen Auftakt mit Belle De Jour, Index und Track One setzt WILSON mit Raider II zu einem atemberaubenden, 23-minütigen Parforceritt aus imaginärem Soundtrack, Jazz, Avantgarde und Prog-Rock an, der als einsamer Höhepunkt nicht nur dieses grandiosen Albums, sondern auch unter den zahllosen, nicht gerade schlechten Prog-Veröffentlichungen der letzten Zeit (OPETH, LEPROUS, ARCH/MATHEOS etc.) herausragt. Mit Like Dust I Have Cleared From My Eye setzt WILSON dann zur sanften Landung an.

“Grace For Drowning“ ist ein überwältigendes Statement eines der herausragenden Musikschaffenden geworden, der sich den Luxus leisten kann, sich in seinen Solowerken selbst zu verwirklichen. Randvoll mit atemberaubenden Melodien, progressiven Frickeleien und jazzigen Passagen geht zu keiner Zeit die düstere, geheimnisvolle Atmosphäre verloren. WILSON wollte mit diesem Werk zurückkehren in eine Zeit, als Musik noch durch Alben als Gesamtkunstwerke vermittelt wurde, und keine formatierten Dreimuten-Songs aneinandergereiht worden sind, als man noch den Mut zum Experiment und spielerischem Ausloten der Grenzbereiche hatte. Das Ergebnis beweist auf überzeugende und beeindruckende Weise, dass dieses Vorhaben geglückt ist.

Ralf Stierlen, 06.10.2011

 

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