Stevie Nicks 24 Karat Gold - Songs From The Vault, Reprise Records, 2014 |
Stevie Nicks | Vocals | |||
Michael Rhodes | Bass | |||
Waddy Wachtel, Dan Dugmore, Dave Stewart, Mike Campbell, Davey Johnstone | Guitars | |||
Chad Cromwell | Drums | |||
Lenny Castro | Percussion | |||
Michael Rojas, Benmont Tench, Zach Roe | Keyboards, Organ, Piano | |||
Lady Antebellum | Backing Vocals | |||
Sharon Celani, Lori Nicks, Waddy Wachtel | Backing Vocals | |||
Jim Hoke | Clarinet | |||
Vinnie Ciesielski | Trumpet | |||
John Hinchey | Trombone | |||
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01. Starshine | 08. Lady | |||
02. The Dealer | 09. I Don't Care | |||
03. Mabel Normand | 10. All The Beautiful Worlds | |||
04. Blue Water | 11. Belle Fleur | |||
05. Cathouse Blues | 12. If You Were My Love | |||
06. 24 Karat Gold | 13. Caroussel | |||
07. Hard Advice | 14. She Loves Him Still | |||
Schatzsuche ist doch nur was für Kinder. Falsch gedacht, auch die Großen lieben dieses Prickeln, das plötzliche und unerwartete Entdecken, die schweißigen, zittrigen Finger, die Euphorie. Stevie Nicks, die blonde Elfe der Mega-Seller FLEETWOOD MAC, nimmt uns mit auf ihre ganz persönliche Schatzsuche. Steigt auf den Dachboden, in den Keller, öffnet Schubladen, bemüht das Zahlenschloss ihres geheimen Tresors und präsentiert uns stolz Vergessenes und Liegengebliebenes. Und wer meint, man habe es hier mit Ausschussware, mit Zeifelhaftem zu tun, der sieht sich getäuscht. Glücklicherweise. Fast alles glänzt. Auch beim zweiten Hinschauen bzw. Hinhören.
Gemeinsam mit ex-EURYTHMICS Mastermind Dave Stewart und dem lockigen Uralt-Gitarrengefährten Waddy Wachtel verkroch sie sich für drei Wochen in ein Nashviller Plattenstudio und polierte ihre Funde gemeinsam mit der Nashville Studiomafia (Dan Dugmore, Chad Cromwell, Michael Rojas, Michael Rhodes) und den HEARTBREAKERS Benmont Tench und Mike Campbell auf Hochglanz.
Der Großteil der Songs stammt aus Nicks' produktivster Zeit zwischen 1969 und 1987, als das hübsche Lockenköpfchen Millionen von Platten mit ihrer Stammformation FLEETWOOD MAC unters Volk brachte ("Rumours") und ihre Solokarriere mit Erfolgsalben wie "Bella Donna" (1981) in höhere Sphären katapultierte. O-Ton Nicks: "In all diesen Songs geht es um Liebe und um gebrochene Herzen – wie man die Teile wieder aufsammelt und weitermacht. Es ist eine Chronik der Liebe vom Anfang bis zum Ende."
Stewart und Wachtel verpassen der 66-jährigen Chanteuse ein gediegenes und angemessenes Sounddesign, traditionell orientiert, dem zeitlosen Charakter ihrer Songs angepasst. Man könnte fast meinen, die Songs seien in eben jener Ära aufgenommen worden. Da schimmert jede Menge MAC und "Bella Donna"-Fluidum durch. Feinste Qualität und hohes Songwriter-Niveau inbegriffen. Stevie singt mit unverkennbarem Timbre und so eindringlich wie einst im Frühling.
Vierzehn Tracks, kein Ausfall. Sicherlich Nicks' beste Scheibe seit Jahrzehnten. Da wage sich bloß niemand zu sagen, Schatzsuche sei nur was für Kinder. Pustekuchen.