Stick Men Deep, Stick Men Records, 2013 |
Tony Levin | Chapman Stick & Vioce | |||
Markus Reuter | Touch Guitar & Live Elctronics | |||
Pat Mastelotto | Drums, Percussion & Loops | |||
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01. Nude Ascending Staircase | 06. Horatio | |||
02. On Off | 07. Concussion | |||
03. Cusp | 08. Sepia | |||
04. Hide The Trees | 09. Whale Watch | |||
05. Crack In The Sky | ||||
Die drei Protagonisten von STICK MEN noch näher vorzustellen, wäre zumindest für Prog- und Fusion-Fans das sprichwörtliche Eulen nach Athen tragen. Die Verbindung aus dem rhythmischen Fundament von KING CRIMSON mit Tony Levin und Pat Mastelotto mit dem Klanginnovator und Robert Fripp-Meisterschüler (auch hier also wieder ein Bezug zu KING CRIMSON) Markus Reuter (CENTROZOON, TUNER) erweist sich nicht nur als logisch, sondern als regelrechter Glücksfall. Sind doch die STICK MEN längst weit über den Status eines Nebenprojekts hinausgewachsen und beanspruchen inzwischen schon ihre ganz eigene Nische mit ihrer Musik.
Auch das neueste Werk “Deep“ vereint die Vorzüge des Trios in sich: rhythmisch vertrackte Muster, feiste Metalpassagen, mitreißende Grooves und atemberaubenden Improvisationen halten sich die Waage. Dazu gibt es, gewissermaßen zum Durchschnaufen, auch immer wieder an Brian Eno (oder eben softere Sachen von KING CRIMSON) erinnernde atmosphärische Passagen, bevor das mächtige Groovegewitter wieder ausbricht. Immer wieder faszinieren neuartige, dunkle und dichte Soundgebilde, wobei nur ganz selten losgelöst gefrickelt wird, sondern alles im Kontext von sehr melodischen Entwürfen steht (On Off). Dank der reichen Instrumentierung, was vor allem daran liegt, dass hier absolute Meister ihres Fachs ihre Instrumente bedienen, wird der fehlende Gesang (außer bei Crack In The Sky, das prompt eine Spur schwächer ausfällt), alles andere als vermisst.
Der dem Projekt seinen Namen gebende Chapman Stick wird von Tony Levin in allen Facetten ausgereizt, und Reuter hat die Touch Guitar ja maßgeblich mit- und weiterentwickelt, aber auch Mastelottos präzises, pointiertes Drumming ist schlicht umwerfend. Am besten laut zu Hören ohne Gefahr zu laufen, dabei gestört zu werden! “Deep“ ist Kraftfutter für Hirn, Bauch und Seele für jeden Fan moderner Fusion.